Autos mit Ladebuchse im Aufwind – Gesamtmarkt schwächelt weiter
Posted by: Fabio Simeon
Im Oktober 2025 legten Plug-in-Hybride und Elektroautos deutlich zu, dennoch bleibt der Schweizer Automarkt im Minus. Das Ziel, bis Ende Jahr jedes zweite neue Auto mit Stecker zu verkaufen, ist in weiter Ferne.
Der Absatz neuer Personenwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein hat sich im Oktober 2025 leicht erholt, auch wenn von einer Trendwende keine Rede sein kann. Mit insgesamt 18’451 Neuzulassungen lag das Ergebnis 1,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Seit Jahresbeginn wurden 187’378 neue Autos immatrikuliert – ein Minus von knapp vier Prozent im Vergleich zu 2024.
Für etwas Bewegung sorgten die Fahrzeuge mit Stecker: Die Plug-in-Hybride (PHEV) steigerten ihre Verkäufe im Oktober um gut ein Drittel (plus 33,6 Prozent) und erreichten einen Marktanteil von 12,8 Prozent. Auch reine Elektroautos (BEV) legten zu, wenn auch moderater, um 17,1 Prozent. Zusammengenommen verfügten 35,4 Prozent aller im Oktober verkauften Neuwagen über einen elektrischen Ladeanschluss.
Trotz zahlreicher Verkaufsaktionen und erhöhter Modellvielfalt blieb die erhoffte Erholung des Gesamtmarktes bislang aus. Über das laufende Jahr liegt der Anteil von Steckerfahrzeugen bei 32,5 Prozent – deutlich unter dem Zielwert der «Roadmap Elektromobilität», die bis Ende 2025 eine Quote von 50 Prozent anstrebt. Damit drohen den Importeuren hohe CO2-Ausgleichszahlungen in dreistelliger Millionenhöhe.
Die Gründe für die verhaltene Nachfrage sehen Branchenvertreter vor allem in der Unsicherheit der Konsumenten. Neue Abgaben auf Elektroautos, hohe Anschaffungskosten und fehlende Anreize würden den Umstieg erschweren, erklärt Thomas Ruecker, Direktor von auto-schweiz. Zwar bemühten sich die Importeure intensiv um den Ausbau der Elektromobilität – sichtbar etwa an der Auto Zürich – doch die Rahmenbedingungen blieben schwierig.
Ein Blick in die Europäische Union zeigt, dass dortige Massnahmen Wirkung zeigen. Steuererleichterungen und flexiblere CO2-Ziele hätten in mehreren Ländern den Absatz belebt. In der EU wuchs der Gesamtmarkt seit Jahresbeginn um 0,9 Prozent, während er in der Schweiz weiter rückläufig ist. Ruecker warnt, die Schweiz dürfe sich durch zusätzliche Belastungen keinen Wettbewerbsnachteil einhandeln: Die Politik müsse die Erfahrungen aus der EU ernst nehmen und den «Swiss Finish» überdenken.
Die detaillierten Zulassungszahlen nach Marken und Antriebsarten stellt auto-schweiz auf seiner Website zur Verfügung. Die Auswertungen basieren auf den offiziellen Bundesdaten und können noch Anpassungen unterliegen.




