Text: Rafael Künzle

Eine überwältigende Wähler-Mehrheit von 89 % hat sich Anfang April für ein Verbot der E-Trottinettes in Paris ausgesprochen. Wobei die Stimmbeteiligung mit 8 % der in der französischen Hauptstadt sehr gering war. Nichtsdestotrotz sagte Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris: «Die Bürger haben sich klar gegen die E-Scooter ausgesprochen. Ab dem 1. September gibt es keine Leihroller mehr in Paris. Dies ist ein Sieg der lokalen Demokratie.»

Tier, einer der E-Scooter-Verleiher in Paris, zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis der Abstimmung und meinte, die sehr geringe Wahlbeteiligung bedeute, dass die Mehrheit der Pariser kein Problem mit den elektrischen Zweirädern habe. "Mit einer Präsenz in mehr als 560 Städten und Gemeinden in 31 Ländern wissen wir, dass die Entscheidung von Paris dem globalen Trend zuwiderläuft, der Länder und Städte auf der ganzen Welt dazu bringt, kohlenstoffarme Mikromobilität zu fördern", sagte ein Sprecher von Tier.

Paris ist jedoch nicht die erste Stadt, die E-Scootern den Kampf ansagt. Bereits 2020 verbot die dänische Hauptstadt Kopenhagen das Abstellen von E-Scootern in vielen Bereichen der City. Das Verbot wurde 2021 wieder gelockert, wobei die dänische Hauptstadt wesentlich strengere Beschränkungen für den Verleih und das Abstellen der Zweiräder erliess.

Gut möglich, dass sich der Wind in Europa nach dem Pariser Entscheid zu Ungunsten von E-Rollern und Co. dreht. In der belgischen Hauptstadt Brüssel liess Elke Van den Brandt, Ministerin für Mobilität beispielsweise verlauten: "Wenn es innerhalb eines Jahres keine Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Respekts gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern gibt, werden wir strengere Massnahmen in Betracht ziehen." Sie sei zudem"besorgt" über die Zahlen zur Verkehrssicherheit von E-Scootern.