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17.11.2020

Für mehr Nachhaltigkeit: Renault Schweiz repariert Elektroauto-Akkus

Tritt an einer Antriebsbatterie ein Defekt auf, wird der Akku meist als Ganzes getauscht. Oft müssten aber nur Einzelteile ersetzt werden. Deshalb hat Renault Schweiz eine Batterie-Reparatur-Werkstätte eingerichtet.

Für mehr Nachhaltigkeit: Renault Schweiz repariert Elektroauto-Akkus

Die Renault Batterie-Reparatur-Werkstätte bei Galliker in Nebikon (LU). Bild: Renault

Text: Mario Borri

Das Nachhaltigkeits-Motto «Reparieren statt Ersetzen» hält nun auch in der Elektromobilität Einzug. Anstatt wegen eines defekten Moduls, beschädigten Verbindungspunkten oder einem Bug im Steuergerät – wie bisher den Akku nach Frankreich zu senden -, versucht Renault Schweiz die Fehler nun lokal zu beheben. Dazu hat der Schweizer Importeur der französischen Marke bei Speditions- und Aufbereitungspartner Galliker Transport AG in Nebikon (LU) Anfang Jahr die schweizweit erste Batterie-Reparatur-Werkstätte in Betrieb genommen.

Stimmt etwas mit dem Akku nicht, wird das im Bordcomputer des Fahrzeugs als Fehlermeldung angezeigt. Der Renault-Garagist liest den Fehler aus, falls nur Einzelteile defekt sind, schickt er das Auto nach Nebikon. Aus Sicherheitsgründen ist die kleine Werkstatt abgetrennt. Nachdem das Batteriepack ausgebaut ist, wird es in einen abgesperrten Bereich transportiert. Dort wird es entladen und anschliessend geöffnet. Da es ein Arbeiten im Hochvoltbereich ist, müssen die Fachleute zeitweise zu zweit arbeiten. Sie überprüfen die Diagnose, bauen defekte Teile aus und ersetzen diese durch neue. Danach wird die Batterie wieder geladen und einer Funktionsprüfung unterzogen. Ist alles okay, kann sie wieder eingebaut und das Auto zurück zum Kunden gebracht werden.

Dass eine solche Werkstätte durchaus Sinn macht, zeigt die Tatsache, dass seit Eröffnung schon 60 Batterien repariert wurden. Die häufigsten Fehlerquellen sind einzelne Sensoren, aber auch Sicherungen, Relais, Verbindungspunkte oder Dichtungen sowie das Batteriemanagement-Steuergerät. Werden Akkus nach der abgelaufenen Garantie (8 Jahre oder 160'000 km) aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus nicht mehr repariert, können sie in Second Life Projekte gehen oder werden für die Rohstoffrückgewinnung recycelt.

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