Autoversicherung: Berner fahren deutlich günstiger als Autolenker aus Bellinzona
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Eine Vollkaskoversicherung kostet für Autofahrer mit Wohnsitz in Bellinzona im Schnitt über 20 Prozent mehr als für Autofahrer aus der Stadt Bern. Das zeigt eine Analyse von Comparis. «Die Preisdifferenzen resultieren unter anderem aus regional unterschiedlichen Schadensrisiken», erklärt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer.
Die Preisunterschiede für Vollkaskoversicherungen klaffen je nach Kantonshauptort deutlich auseinander. Die durchschnittliche Vollkasko-Prämie für einen 35-jährigen männlichen Autolenker liegt im Tessiner Hauptort Bellinzona im Schnitt 21 Prozent höher als bei einem gleichaltrigen Stadtberner. Das zeigt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes Comparis.
Comparis hat die durchschnittlichen Autoversicherungsprämien auch für weitere Städte analysiert. Autolenker mit Wohnsitz in den Städten Genf und Zürich zahlen im Schnitt 14,4 beziehungsweise 13 Prozent mehr als Stadtberner. Für Bewohner der Städte Lausanne und Basel-Stadt beträgt der Aufschlag 11,4 beziehungsweise 7,1 Prozent.
«Versicherer berechnen die Prämie unter anderem basierend auf der Eintrittswahrscheinlichkeit von gedeckten Schäden. Bewohner der Stadt Bellinzona dürften demnach mehr und in der Summe teurere versicherte Schäden verursachen als Stadtberner», interpretiert Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer die städtischen Prämienunterschiede.
Die Prämienhöhe ist jedoch auch von der Attraktivität eines Marktes abhängig. Das Tessin ist eine relativ kleine Absatzregion. Die Versicherungsprodukte müssen zudem in italienischer Sprache vermarktet werden. «Diese und andere Faktoren erhöhen üblicherweise die Vertriebskosten, was sich auch in höheren Prämien niederschlagen kann», sagt Auer.
Wer in derselben Stadt wohnt, zahlt nicht zwingend dieselbe Prämie, wie die Comparis-Analyse weiter zeigt. Autofahrer mit Wohnsitz im Zürcher Kreis 4 beispielsweise bezahlen durchschnittlich 5,8 Prozent mehr für ihre Vollkaskoversicherung als Bewohner des eher ländlich geprägten Stadtkreises Leimbach.
In den anderen untersuchten Städten fallen die Differenzen zwischen der jeweils teuersten und günstigsten Stadt-Postleitzahl geringer aus: In Lausanne sind es 4,5 Prozent, in Basel-Stadt und Bellinzona liegen sie bei 4,4 beziehungsweise 4,1 Prozent. In Bern beträgt der Unterschied 3,8 und in Genf nur 2,2 Prozent.
«Grundsätzlich kracht es beim Autofahren in Stadteilen mit einem hohen Verkehrsaufkommen und mehreren aufeinandertreffenden Verkehrsteilnehmern wie Bussen, Trams oder Fahrradfahrenden häufiger als in verkehrsärmeren Stadtteilen. Daran bemisst sich in der Folge auch die Höhe der Prämien», sagt Auer. (pd/mb)