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24.10.2018

Nationalstrassennetz weiterhin in gutem Zustand

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat den zweiten Bericht zum Zustand des Nationalstrassennetzes publiziert. Dieser kommt zum Schluss, dass sich das Netz weiterhin in einem guten Gesamtzustand befindet.

Nationalstrassennetz weiterhin in gutem Zustand

Keine ernsthaften Bedenken sind auch in Bezug auf Kunstbauten aufgekommen. Hier war nach der Katastrophe von Genua die Sensibilität natürlich besonders hoch.

Der Netzzustandsbericht zeigt, dass sich das Nationalstrassennetz weiterhin in einem guten Gesamtzustand befindet und gut instandgehalten wird. Aufgrund der Alterung der Nationalstrassen, der zunehmenden Belastung und des Wachstums des Netzes - wegen der Netzfertigstellung und der Übernahme von rund 400 Kilometern Kantonsstrassen durch den Bund per 2020 - werden die Unterhaltskosten tendenziell steigen. Das Stimmvolk hat mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) die Voraussetzungen geschaffen, um die benötigten Finanzen zu sichern. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) will künftig die zur Verfügung stehenden Mittel noch zielgerichteter und effizienter einsetzen, die Spielräume in Normen und Standards beim Unterhalt besser ausnutzen und damit den Gegenwert je investierten Franken maximieren.

 

Die Zustandserfassung umfasste die Fahrbahnen und Beläge, Kunstbauten, Tunnel und Untertagebauten sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen. Bei den Fahrbahnen und Belägen wurden fast 95 Prozent als gut oder mittel bewertet, 4 Prozent als ausreichend und 1 Prozent als kritisch (kritisch = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Es wurden keine als schlecht klassifizierten Fahrbahnen und Beläge festgestellt, welche dringliche Massnahmen erfordern würden.

 

Bei den Kunstbauten sind 89 Prozent als gut oder akzeptabel, 10 Prozent als beschädigt (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 1 Prozent als schlecht bewertet (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Als alarmierend (würde dringliche Massnahmen erfordert) wurde keine Kunstbaute eingestuft. Die Sicherheit ist denn auch bei den als schlecht bewerteten Kunstbauten jederzeit gewährleistet. Um langfristig ein gutes Qualitätsniveau zu halten, will der Bund verstärkt in den Unterhalt der Kunstbauten investieren.

 

80 Prozent der Tunnels und Untertagbauten sind in einem guten oder akzeptablen Zustand, 16 Prozent beschädigt (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 4 Prozent schlecht bewertet (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Auch hier wurde kein Bauwerk als alarmierend eingestuft. Bei den Betriebs- und Sicherheitsanlagen sind 20 Prozent der Anlagen als gut und 80 Prozent als annehmbar bewertet worden. Dies widerspiegelt das hohe Sicherheitsniveau der schweizerischen Nationalstrassen.

 

Weiter zeigt der Bericht erstmals auch den Stand des Ausbaus des Nationalstrassennetzes bezüglich Verbesserung des Verkehrsflusses, des Umweltschutzes (Lärm- und Gewässerschutz, Wildtierkorridore) und Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit (z.B. Verbesserung Tunnelsicherheit, Schwerverkehrskontrollzentren, Schutz vor Naturgefahren).

 

2016 bewältigten die Nationalstrassen rund 41 Prozent des gesamten Strassenverkehrs und 70 Prozent des gesamten Güterverkehrs auf der Strasse. Sie sind für Gesellschaft und Wirtschaft entsprechend bedeutend. Daher ist es unerlässlich, ihre Verfügbarkeit und damit ihren Zustand auf dem bestmöglichen Niveau zu halten. Das schweizerische Nationalstrassennetz wurde mehrheitlich zwischen den 1960er und 1980er Jahren gebaut; es ist heute also 30 bis 50 Jahre alt. Insgesamt umfasste das Nationalstrassennetz Ende 2017 eine Länge von 1855 Kilometer. Um es neu zu beschaffen, wären heute knapp 82 Milliarden Franken nötig.  (adm/eka)

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