Leapmotor in der Schweiz: Werden Kampfpreise den hiesigen E-Markt aufmischen?
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Ein neuer Player betritt den Schweizer E-Automarkt: Leapmotor, importiert durch die Emil Frey Gruppe, will mit Kampfpreisen den hiesigen Markt aufmischen. Den Auftakt bilden die Modelle T03 und C10. Doch sind der günstige Stadtflitzer und das SUV auch für Fuhrparks interessant?
Text: Fabio Simeon
Mit Leapmotor betritt ein weiterer chinesischer Elektroautohersteller den europäischen Markt – und die Schweiz ist eines der ersten Länder, in denen die Marke offiziell an den Start geht. Importiert durch die Emil Frey Gruppe, steht bereits ein flächendeckendes Händlernetz mit 16 Standorten zur Verfügung. Zwei Modelle bilden den Auftakt: Der kompakte T03 für CHF 16’990.- und das SUV C10 ab CHF 35’900.-. Leapmotor verspricht moderne Technik zu einem besonders wettbewerbsfähigen Preis. Doch wie relevant ist diese neue Marke für Flottenbetreiber?
Der T03 könnte sich als interessante Option für urbane Flotten erweisen. Mit einer WLTP-Reichweite von 265 km, kompakten Abmessungen und einem mehr als konkurrenzfähigen Preis eignet er sich besonders für innerstädtische Einsätze und Carsharing-Flotten. Der C10 hingegen bietet mit 420 km Reichweite, umfangreicher Sicherheitsausstattung und modernem Infotainment-System eine Alternative im wachsenden Segment der elektrischen SUVs. Ein zusätzlicher Vorteil für Unternehmen: Eine Garantie von 5 Jahren oder 200’000 km sowie 8 Jahre auf die Batterie sorgt für Planungssicherheit.
Ob Leapmotor eine echte Alternative zu etablierten Marken im Fuhrparkmanagement wird, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Neben der Total Cost of Ownership (TCO) spielen Restwerte, Wartungskosten und Serviceinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Während Leapmotor in China bereits stark gewachsen ist, bleibt offen, wie gut das Service- und Ersatzteilnetz in der Schweiz ausgebaut wird.
Ein weiteres Fragezeichen ist die Integration in bestehende Flottenmanagementsysteme. Wie einfach lassen sich Leapmotor-Modelle mit bestehenden Softwarelösungen verbinden? Und welche Ladelösungen stehen für gewerbliche Fuhrparks zur Verfügung? Diese Punkte sind für Flottenmanager entscheidend, wenn es um eine Umstellung auf neue Marken geht.
Nachhaltigkeit ist ein weiterer Aspekt, den Leapmotor betont. Der Hersteller setzt auf moderne Batterietechnologien und nachhaltige Materialien, wie sie beim Innenraum des C10 zum Einsatz kommen. Unternehmen, die ihre CO₂-Bilanz verbessern wollen, könnten hier eine attraktive Möglichkeit finden, ihre Flotte mit kostengünstigen und umweltfreundlichen Fahrzeugen zu erweitern.
Trotz eines vielversprechenden Marktstarts gibt es also noch einige offene Fragen. Leapmotor bringt mit seinen attraktiven Preisen und modernen Elektrofahrzeugen frischen Wind in den Schweizer Markt. Doch ob sich der Hersteller langfristig als feste Grösse im gewerblichen Fuhrpark etablieren kann, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Fuhrparkmanager sollten Leapmotor jedenfalls im Blick behalten – denn in einem sich rasant wandelnden Mobilitätsmarkt könnte der chinesische Hersteller schon bald eine ernstzunehmende Alternative sein.