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19.02.2015

Darum kommt das Apfelauto

Fünf Gründe, warum Apple sich langfristig im Automobilbereich ansiedeln wird.

Der Automarkt ist als Verdrängungsmarkt alles andere als ein Honigschlecken für die Automobilhersteller. Dennoch brodelt die Gerüchteküche um den Einstieg des Elektronikgiganten Apple mit einem eigenen Fahrzeug. So sollen laut einem Insider mehrere hundert Mitarbeiter abgestellt worden sein, um an einem geheimen Projekt rund um ein Elektroauto teilzunehmen.

 

Doch warum sollte das mit 700 Milliarden Dollar Markenwert wertvollste Unternehmen der Welt in einen derart umkämpften Markt einsteigen? Nun ja, weil sie es können! Schon beim Mobiltelefon hat man gesehen, dass der Einstieg Apples eine ganze Branche ins Wanken und den damaligen Primus sogar ins Grab gebracht hat. Müssen nun Toyota und Co. bangen? Noch nicht. Aber dass Apple bereit ist für einen erfolgreichen Einstieg in die Branche zeigen die folgenden 5 Gründe:

 

Zu viel Geld

Was sich für viele wie ein Luxusproblem anhört, ist ab gewissen Summen ein wirkliches Problem. Denn, will man zukünftig erfolgreich sein, muss immer ein gewisser Prozentsatz von Umsatz oder Gewinn in neue Produkte, Märkte oder andere Expansionsmöglichkeiten gesteckt werden, um weiterhin gesund wachsen zu können. Apple hat nun 178 Mrd. Dollar auf der Seite - auch wenn das Unternehmen Geld in Start-ups schüttet wie manche Wasser auf ihren Gemüsegarten, können sie in diesem Bereich nicht annähernd genug ausgeben. Da kämen die hohen Entwicklungskosten im Automobilbereich - bis zu 1 Mrd. pro Modell - und die damit einhergehenden Chance gerade recht.

 

DAS Mobilgerät

Apple hat sich schon immer darauf verstanden, seinen Kunden neben Technik auch Unabhängigkeit und damit Mobilität zu bieten (iPod, iPhone, MacBook, etc.). Mit dem Auto würde man diese Kette nur um das ultimative mobile Gerät erweitern.

 

Benzinbrüder

Vielen Außenseitern erscheint die Automobilindustrie als sehr simpel. Teile zukaufen - Design finden - bauen - fertig. Die moderne Industrie besteht aber aus viel differenzierteren Aufgaben. Mittlerweile hat Apple genau für diese Aufgaben das richtige Management. Apples CFO Luca Maestri zum Beispiel hat 20 Jahre bei General Motors im Bereich der Finanzierung verbracht. Steve Zadesky, Vize-Präsident iPhone Produkt-Design war auch schon für Ford tätig. Die Liste ließe sich noch länger fortsetzen.

 

Verkaufen

Unzählige Dozenten auf noch mehr Universitäten bringen regelmäßig Beispiele von Apples hervorragender Marketing- und Verkaufsstrategie. Auch im Retail-Bereich ist Apple schon so gut wie gänzlich auf dem Globus vertreten. Nimmt man diese beiden Fakten, sind zwei Notwendigkeiten für erfolgreiches Bestehen in der Autobranche schon gegeben: Verkaufs-Standorte - und verkaufen zu können.

 

Eines führt zum Nächsten

Spricht man jetzt von globalen Verkaufsmöglichkeiten von Apple, muss man im gleichen Atemzug auch die globalen Einkaufs- und Produktionsmöglichkeiten erwähnen. Egal ob man es gut heißt oder nicht: aber Apple hat seine Zulieferer eisern im Griff - weltweit. Genau das ist auch Voraussetzung für einen erfolgreichen Autohersteller. Somit hätten die Kalifornier ihre Hausaufgaben bereits komplett erledigt.

 

Matthias Kreutzer, AUTO&Wirtschaft Österreich

 

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