30. Mai 2024

Sieben Kennzahlen einer effizienten Flotte

Effizienz ist das A und O im Mobilitätsmanagement. Doch wie lässt sich die abstrakte Anforderung messen und optimieren? Klaus Böckers, Vice President Nordics, Central and Eastern Europe bei Geotab, zeigt sieben entscheidende Leistungskennzahlen (KPIs), mit denen Flottenmanager nicht nur die Effizienz ihrer Flotten bewerten, sondern auch gezielt steigern können.

Sieben Kennzahlen einer effizienten Flotte

Klaus Böckers, Vice President Nordics, Central and Eastern Europe bei Geotab, zeigt sieben relevante Leistungskennzahlen (KPIs) für das Flottenmanagement auf.

1. Auslastung: Das wichtigste Maß für die Rentabilität von Fahrzeugen ist ihre Auslastung. Idealerweise sollte dieser Wert bei etwa 95 Prozent liegen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind regelmäßige Wartungen Pflicht und weitere proaktive Maßnahmen notwendig, um die Flotte in einem guten Zustand zu halten.

Die Produktivität von Fahrzeugen lässt sich nach dieser Formel berechnen:

Gesamtzahl geleistete Arbeitsstunden : Schichtstunden (abzüglich der Pausen + Ausfallzeiten) = Produktivitätsscore


2. Wartungsintervalle: Die rechtzeitige Planung von Routinearbeiten wie Ölwechsel, Bremsenprüfung und Reifenwechsel ist nicht nur notwendig für die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch entscheidend für die Aufrechterhaltung eines hohen Sicherheitsniveaus. Dadurch verringert sich außerdem die Wahrscheinlichkeit plötzlicher Ausfälle und größerer Reparaturen und die Auslastung kann hochgehalten werden.

Allgemeingültige Aussagen über Wartungsintervalle lassen sich nicht treffen, dafür sind verschiedene Fahrzeugmodelle zu unterschiedlich. Flottenmanager müssen sie daher individuell unter Berücksichtigung der Vorgaben ihrer Hersteller definieren. Die Einhaltung entsprechender Fristen sollte jedoch bei 100 Prozent liegen.


3. Geplante vs. ungeplante Wartung: Bei einem guten Flottenmanagement sollten etwa 60 Prozent der Wartungsarbeiten als geplante und erwartbare Arbeiten durchgeführt werden, etwa ein Öl- oder Reifenwechsel. Im Umkehrschluss bedeutet das also, dass unvorhersehbare Ereignisse wie Steinschläge oder Unfälle idealerweise nur 40 Prozent der Wartungsarbeiten ausmachen sollten. Wenn diese Zahl der außerplanmäßigen Reparaturen in die Höhe schnellt, muss man die Gründe dafür verstehen und die Kommunikation mit Fahrern und Kunden verbessern. Ein weiteres Thema sind Elektrofahrzeuge: Um den Zustand des Fuhrparks zu ermitteln, können Flottenmanager  Telematiksysteme nutzen, die das elektrische System eines Fahrzeugs bewerten und einordnen, um Pannen auf der Straße proaktiv zu vermeiden.


4. Wiederholungsreparaturen: Besonders nervenaufreibend für alle Beteiligten sind sich wiederholende Reparaturen am selben Fahrzeug. Daher sollten Flottenmanager diese Vorfälle genau beobachten, um bei Bedarf Maßnahmen ergreifen zu können.  In der Regel sollten weniger als 3 Prozent Wiederholungsreparaturen angepeilt werden. Wird dieser Wert deutlich überschritten, sollten Verantwortliche die technischen Prozesse und die verwendeten Teile genau prüfen und sicherstellen, dass keine entsprechenden Rückrufe seitens der Hersteller bestehen.


5. Reparaturzeiten: Eine wichtige Metrik für die Leistungsfähigkeit einer Flotte ist auch die Zeit, die Fahrzeuge in der Werkstatt stehen und damit unproduktiv sind. Natürlich ist hier zu unterscheiden zwischen Serienfahrzeugen und Sonderanfertigungen, die eventuell aufwendiger zu warten sind. In der Regel sollten aber 90 Prozent der Arbeiten innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen sein. Einige Fahrzeugarten, wie Streifen- oder Rettungswagen, sollten aber bei Reparaturen von den Werkstätten priorisiert werden, um längeren Standzeiten entgegenzuwirken. Hier könnte zukünftig die KI-gestützte Predictive Maintainance eine entscheidende Rolle spielen, um Ausfälle von systemrelevanten Fahrzeugen bestmöglich zu verhindern.


6. Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit: Die regelmäßige Überprüfung der Kundenzufriedenheit kann dazu beitragen, etwaige Probleme zu erkennen und zu lösen. Natürlich sollte immer eine 100 prozentige Kundenzufriedenheit angestrebt werden. Bei einem guten Fuhrparkmanagement sollten aber mindestens 90 Prozent der Kunden mit dem erbrachten Service zufrieden sein; ähnliche Zahlen sollten für die Zufriedenheit der Fahrer und anderer Mitarbeiter erreicht werden.


7. Kosten pro Kilometer: Die Kosten pro gefahrenem Kilometer variieren stark nach verschiedenen Fahrzeugklassen. Daher sollten Flottenmanager ihre eigenen Daten analysieren und Benchmarks und Toleranzen für die verschiedenen Fahrzeugarten definieren. So lassen sich leicht einzelne Autos, Transporter oder LKWs identifizieren, die aus dem Rahmen fallen. Anschließend können Flottenmanager nach Gründen dafür und Lösungen suchen. Beispielsweise führen zu lange Leerlaufzeiten zu höheren Treibstoffkosten und belasten die Umwelt unnötig. Diese gilt es daher auf unter 5 Prozent pro Fahrzeug zu halten. (pd/fs)


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