Aftermarket weniger lukrativ wegen E-Autos
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Der Aftermarket ist für Hersteller und Garagisten ein Gewinntreiber. Doch mit der Zunahme an Elektroautos ändert sich das. Laut einer aktuellen Studie drohen enorme Einbussen.
An Studien, die mit wachsendem Bestandsanteil an Elektroautos ein zurückgehendes Werkstattgeschäft voraussagen, herrscht eigentlich kein Mangel. Trotzdem sah die Unternehmensberatung Berylls noch Bedarf an einer weiteren Untersuchung, deren Ergebnisse sie mit markigen Worten zusammenfasst: So ist vom «letzten Weckruf für den Aftersales» die Rede oder vom «sinkenden Schiff» oder von der «Cash Cow am Scheideweg».
Was steckt hinter diesem Alarmismus? Zum einen die grosse Relevanz dieses Geschäftsfelds. Während Autohersteller mit dem Aftersales 30 bis 45 Prozent ihres Profits erwirtschaften, seien es im Handel bis zu 90 Prozent. Entsprechend gross sei bislang die Bereitschaft, im Fahrzeugverkauf auf Marge zu verzichten – im sicheren Gefühl, diesen Verlust mit Werkstattleistungen wieder hereinholen zu können.
Der aktuelle Dämpfer für Elektroautos könnte die Entwicklung etwas verzögern. Doch bereits im nächsten Jahr zieht die Nachfrage wieder an: Nach Berechnungen von Dataforce ist im nächsten Jahr europaweit bereits knapp jede vierte Pkw-Neuzulassung mit einem reinen Elektroantrieb ausgestattet. Im Jahr 2029 ist knapp jedes zweite verkaufte Auto (48 Prozent) ein BEV. Dann sinkt der Anteil von Benziner und Diesel auf gut ein Drittel (34 Prozent).
Doch der Verbrenner bringt Umsätze und Gewinne in die Werkstätten. Wenn keine Öle, Filter und Zündkerzen mehr gewechselt werden müssen, sinkt der Aufwand in der Werkstatt und mit ihm das Teilegeschäft dramatisch.
Um dem Gewinneinbruch im Aftermarket entgegenzuwirken, sind die Hersteller gefordert, Strategien zu entwickeln. Es gibt zwar keine Universalhandlungsempfehlung, die für jeden Hersteller und jede Handelsgruppe passt, , aber verschiedene Instrumente, um der Entwicklung entgegenzuwirken.
Schaffen die traditionellen Hersteller es nicht, die Profite in den Werkstätten zu halten, sind die Händler gezwungen, neue Geschäftsfelder und Partner zu erschliessen. Das kommt vor allem den neuen Playern zugute. Die Berylls-Analyse kommt zu dem Schluss: Die Unterstützung ist elementar wichtig, um neue Wettbewerber aus dem asiatischen Raum auf Abstand zu halten. Denn die sind dringend auf erfahrene Vertriebs- und Servicepartner angewiesen. (pd/ir)
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