Kia EV9: Der Koloss aus Korea im Test
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Martialische Optik, gigantische Abmessungen und super Power: Der Kia EV9 ist das unangefochtene Flaggschiff der Marke. aboutFLEET hat getestet, wie sich der koreanische Elektro-Koloss fährt.
Der Kia EV9 sieht wirklich furchteinflössend aus. Besonders wenn die riesige, glatte Front mit den schmalen LED-Tagfahrlichtwinkeln gross im Rückspiegel auftaucht. Dann fühlt man sich wie der Handelsvertreter im Psychofilmklassiker Duell, der von einem mysteriösen Truck verfolgt wird. Mit über fünf Metern Länge, fast zwei Meter Breite, knapp 1,8 Meter Höhe und 2,8 Tonnen Leergewicht ist der Koreaner auch ein echter Koloss, zumindest für Schweizer Verhältnisse.
Natürlich soll sich niemand fürchten vor dem Kia EV9. Im Gegenteil, bis zu sieben Personen sind an Bord willkommen. Selbst auf der elektrisch klappbaren dritten Stuhlreihe sitzen Erwachsene bequem. In der zweiten Reihe gibt es Beinfreiheit wie in einer Chauffeurlimousine. Und auch auf den beheiz- und belüftbaren Vordersitzen sitzt bzw. liegt man komfortabel: Sie lassen sich auf Knopfdruck in eine fast horizontale Position bringen, mit zusätzlicher Beinauflage kann man dann bequem den Park- oder Ladestopp überbrücken. Und auch fürs Gepäck hats ausreichende Raum. Noch hinter der dritten Reihe haben 807 Liter Platz. Sind alle Stühle abgeklappt, beträgt das Ladevolumen immense 2318 Liter.
Das Cockpit besteht aus zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen, die zusammen eine durchgängige Bildschirmfläche ergeben. Dazwischen klemmt ein 5,3-Zoll-Touchscreen, auf dem nur die Klimatisierung gesteuert wird. Vorbildlich: Die Temperatur lässt sich auch an physischen Tasten verstellen. Weniger gelungen sind die haptischen Touch-Tasten auf der Zierleiste, sie sind zu wenig berührempfindlich. Auch die Bedienung über das zentrale Touchscreen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wer zum Beispiel die überempfindlichen Warner deaktivieren will, muss sich durch verschiedene Untermenus kämpfen. Bei den eingesetzten Materialen ist Nachhaltigkeit Trumpf. Statt tierischem Leder kommen Werkstoffe aus recycelten PET-Flaschen und Fischernetzen zum Einsatz, Bio-Lacke wurden aus Rapsöl und Bio-Kunststoff aus Maisextrakt gewonnen.
Wie nachhaltig der 99,8 kWh grosse Akku produziert wurde, wird nicht kommuniziert. Aber das er dank 800-Volt-Technologie in 15 Minuten bis zu 249 km Reichweite laden kann. Weil es dazu 210 kW Ladeleistung braucht, konnten wir das nicht überprüfen, das schafft real keine Schnellladesäule in der Nähe. Dank der Riesenbatterie soll die Reichweite theoretisch 505 km betragen. Kaum zu glauben bei der Schrank-Aerodynamik und den fast drei Tonnen Gewicht. Doch im Test bei normaler Fahrweise waren es gute 450 km bei einem Durchschnittsverbrauch von etwas über 21 kWh/100 km gemäss Bordcomputer.
Auch beim Fahren merkt man dem Kia EV9 seine Statur nicht an. Der Koloss fährt sich überraschend agil. Die Lenkung ist erfreulich direkt und die 385 PS Leistung sowie die 700 Nm Drehmoment machen sich beim Überholen auf der Landstrasse positiv bemerkbar. Gut abgestimmt wirkt auch der Wechsel zwischen Rekuperation und Segeln. Drei Rekuperationslevel gibt es, die sich an den beiden Lenkradpadels schnell auswählen lassen. Auf freier Strecke ist das hohe Gewicht ein Vorteil, dann segelt der Riese sanft über die Strasse. Und dank Allradantrieb und einer Armada an Fahrassistenten fühlt man sich dabei stets sicher.
Auch der Preis des Kia EV9 ist stattlich. Mindestens 83'950 Franken kostet das getestete Topmodell GT-Line. Dafür ist aber auch fast alles inbegriffen. Unter anderem ein Glasdach, digitale Aussenspiegel oder spezielle Lackierungen können Extra geordert werden. (mb)
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