29. April 2024

«Immer mit einer Tafel Schweizer Schokolade in der Mittelkonsole»

Klaus Zellmer ist seit Juli 2022 Skoda-Chef. Im Gespräch mit aboutFLEET verrät der Deutsche, warum er gerne in der Schweiz ist, was die tschechische Marke zum Flottenliebling macht und welche E-Skodas bald anrollen werden.

«Immer mit einer Tafel Schweizer Schokolade in der Mittelkonsole»

aF-Redaktor Mario Borri (l.) interviewt Skoda-Chef Klaus Zellmer.

«Immer mit einer Tafel Schweizer Schokolade in der Mittelkonsole»

Interview: Mario Borri

 

aboutFLEET: Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie Schweiz hören?

Klaus Zellmer: Die Liste ist lang und vielseitig: von der überwältigenden Natur über die lange demokratische Tradition bis hin zu starken, internationalen Unternehmen. Und natürlich: mit einem Enyaq oder Kodiaq auf den traumhaften Bergpässen neue Orte zu entdecken – selbstverständlich stets mit einer Tafel Schweizer Schokolade in der Mittelkonsole.

 

Wie wichtig ist der Schweizer Markt für Skoda und warum?

Die Schweiz ist ein sehr wichtiger Markt für Skoda. Wir stehen hier traditionell weit vorne im Markenranking und die Nachfrage nach 4x4 und RS-Modellen ist in der Schweiz besonders hoch. Die Wahl des Skoda Kodiaq zum «Lieblingsauto der Schweiz 2024» hat uns vor diesem Hintergrund ganz besonders gefreut.

 

In der Schweiz hat Skoda 2023 mit 21,6 Prozent stärker zugelegt als im weltweiten Durchschnitt – auf was führen Sie das zurück?

Die Marke Skoda steht für ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, ist nahbar und überzeugt ausserdem mit einem ansprechenden, durchdachten Design und praktischen Simply Clever Features. Dieses markentypische, attraktive Gesamtpaket kommt bei unserer Schweizer Kundschaft – insbesondere durch die hervorragende Arbeit und Positionierung unserer Handelspartner in der Schweiz – sehr gut an. Wir wollen eine der führenden Marken für aktive und funktionsorientierte Kundinnen und Kunden werden und ich bin mir sicher, dass unsere Produkte auch aus diesem Grund ideal für den Schweizer Markt sind. Zusätzlich haben wir

 

Mit 18,5 Prozent ist das Wachstum der Marke aber sowieso bemerkenswert – was ist das Erfolgsgeheimnis?

Unser Modellportfolio umfasst rein batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-in und Mildhybrid-Modelle sowie moderne, hocheffiziente Verbrenner. Unsere Kundschaft hat die Wahl – das ist unsere grosse strategische Stärke in diesem Jahrzehnt der Transformation. Ein Blick auf den Schweizer Markt unterstreicht das besonders deutlich: Mit dem Enyaq und dem Octavia standen hier im vergangenen Jahr zwei Skoda-Modelle in den Top 3 – ein BEV- und ein ICE-Modell. Bei allem, was wir tun, stehen unsere Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt. Wir hören ihnen genau zu und integrieren ihr Feedback in unsere neuen Modelle. Ein Ergebnis dieses Ansatzes sind unsere Smart Dials, die für eine schnelle und intuitive Bedienung haptische und digitale Elemente verbinden.

 

Skoda gilt als Flottenmarke – warum ist das ihrer Meinung nach so? Und war die Spezialisierung geplant oder Zufall?

Unser Modellportfolio erfüllt auch die Ansprüche von Firmen oder kleinen und mittelständischen Unternehmen an Flottenfahrzeuge perfekt. Dazu tragen das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die hohe Funktionalität ebenso bei, wie das hervorragende Platzangebot, der hohe Komfort oder die state-of-the-art Sicherheits- und Assistenzsysteme. Attraktive Leasingkonditionen und Dienstleistungspakete unseres Schweizer Teams runden das Gesamtpaket ab. Kundinnen und Kunden, die ihre Flotte elektrifizieren wollen, machen wir zudem mit der Enyaq-Familie ein hochattraktives Angebot.

 

Welches Modell sehen Sie als Flottenkönig – eher den Octavia oder den Superb? Warum?

Hier gibt es, je nach Markt, durchaus Unterschiede, da wir unseren Kunden die passenden Optionen bieten. In der Schweiz liegt der Octavia klar vor dem Superb, während sich auf vielen anderen Märkten der Superb unangefochten als «SkodaFlottenliebling» etabliert hat. Unser ICE-Flaggschiff ist zu fast 90 Prozent als Flottenfahrzeug im Einsatz.

 

Welche Rolle wird der neue Kodiaq in Ihrer Flottenstrategie spielen?

Beim Kodiaq liegt der Flottenkunden-Anteil in Europa aktuell bei circa 75 %. Und in der neuen, zweiten Generation bringt unser grösstes SUV alle Voraussetzungen mit, um an die Erfolge des Vorgängers anzuknüpfen. Er ist jetzt noch geräumiger, funktionaler und nachhaltiger. Unser neuer Kodiaq bietet zahlreiche neue Features wie beispielsweise die Integration von Chat-GPT in unsere Sprachassistentin Laura, die ihn zu unserem bislang innovativsten Skoda-SUV machen. Ich bin überzeugt: Unser grosses SUV wird auch in der neuen Generation eine hochattraktive Option für Flottenbetreiber.

 

Noch hat Skoda mehr Verbrenner im Portfolio. Aber neben dem Enyaq sind schon zwei weitere Stromer angekündigt. Wann werden die E- Skodas die Verbrenner überholen?

Wir setzen unsere elektrische Modellkampagne konsequent um und gewinnen hier immer mehr an Fahrt. In den kommenden Jahren präsentieren wir sechs neue Elektromodelle und freuen uns bereits in diesem Jahr auf die Weltpremiere des Skoda Elroq. Er erweitert unser Portfolio im wichtigen Segment der Kompakt-SUVs. Mit unserer Designstudie des Skoda Epiq haben wir kürzlich einen sehr konkreten ersten Ausblick gegeben, wie wir uns Elektromobilität im Entry-Level Segment vorstellen – bei einem erschwinglichen Preis von rund 25.000 Euro. Die Weltpremiere ist für 2025 geplant.

 

Welches Modell fahren Sie privat und warum?

Sehr oft Enyaq, oft fahre ich aber auch Superb oder Kodiaq. Besonders freue ich mich auf die neuen Generationen beider Modelle mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Sie bieten ausreichend Batteriekapazität für den Grossteil der täglichen Fahrten in der Stadt und in Kombination mit dem effizienten Verbrenner auch genug Reichweite für die Autobahnfahrten zwischen Prag und unserer Heimatstadt Stuttgart. Darüber hinaus bereitet mir mein 1960er Skoda Felicia Cabriolet – ein echtes Stück Geschichte – gerade an Wochenenden immer wieder viel Freude bei genüsslichen Fahrten rund um Mladá Boleslav und Prag.

 

Wann werden Sie das nächste Mal die Schweiz besuchen und zu welchem Anlass?

Gerne so bald wie möglich, aber vielleicht auch erst, wenn es wieder schneit. Lassen Sie sich überraschen.

 

Dieses Interview und andere relevante Berichte lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von aboutFLEET, die in der kommenden Woche erscheint.

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