Text: Mario Borri

Beim neuen Superb knackt Skoda erstmals die 4,9-Meter-Marke und unterstreicht damit seinen Flaggschiff-Status. Volumenmässig ist das 2001 lancierte Modell aber nie an den kleineren Bruder Octavia herangekommen. Mit der vierten Generation soll der Abstand nun aber verringert werden, vor allem bei Flotten will der neue Superb verstärkt punkten.

Zum einen soll dies durch ein attraktiveres Design gelingen. Die schmalen Scheinwerfer, der schärfer gezeichnete Grill, die flacher stehende Windschutzscheibe und die nach hinten leicht abfallende Dachlinie mit Spoiler verleihen dem neuen Superb einen dynamischen Auftritt. Das neue Design sieht nicht nur gut aus, es verbessert auch die aerodynamische Effizienz. Mit einem cW-Wert von 0,25 ist er der windschnittigste Kombi in der Firmengeschichte.

Durch das äussere Wachstum konnte das sonst schon üppige Platzangebot des Vorgängers noch vergrössert werden. Die Passagiere - vorne und hinten -profitieren von mehr Kopffreiheit und das Kofferraumvolumen ist um 30 auf 690 Liter angewachsen. Die verwendeten Materialien im Interieur wirken hochwertig, die Verarbeitung tadellos.

Das Cockpit ist nun volldigital, unterteilt in einen konfigurierbaren 10-Zoll-Info-Display hinter dem Lenkrad und einen 13-Zoll-Touchscreen zentral auf dem Armaturenbrett. Dieser ist übersichtlich gestaltet und einfach bedienbar. Die Klimaanlage wird über klassische Drehdrückknöpfe unterhalb des Bildschirms gesteuert, für Fahrer und Beifahrer getrennt. Der Clou dort ist der mittlere der drei Schalter, genannt Smart Dial. Dieser lässt sich individuell mit bis zu fünf weiteren Funktionen konfigurieren, etwa den Fahrprogrammen oder der Lüftung. Erstmals ist im Superb auch ein Head-up-Display verfügbar, Aufpreis 440 Franken.

Bei den Motorisierung setzt Skoda beim Superb weiterhin auf Verbrenner und einen Plug-in Hybriden. In der Schweiz sind Benziner (2.0 TSI, 265 PS, 4x4) Diesel (2.0 TDI 150/193 PS, 4x2/4x4) und PHEV (1.5 TSI, 204 PS, 4x2) lieferbar. Bei Markteinführung im Mai muss man sich allerdings auf die Dieselversionen beschränken, TSI und Plug-in Hybrid kommen erst im 3. Quartal.

Bei der Fahrvorstellung in Portugal standen uns der starke Diesel mit 4x4 und der PHEV zur Verfügung. Der 2.0 TDI gefällt mit Laufruhe und kräftigem Antritt. Geschaltet werden alle neuen Superb ausschliesslich per Doppelkupplungsgetriebe. Das DSG im Diesel verfügt über sieben Stufen und schaltet diese butterweich. Nur beim Start legt es eine Gedenksekunde ein. Ansatzlos startet der iV genannte Plug-in Hybrid, dank Elektrounterstützung. Und ist im E-Modus natürlich noch laufruhiger.  Mit 25,7 kWh ist der Akku fast doppelt so gross wie beim Vorgänger. Theoretisch sollten mehr als 100 km rein elektrische Reichweite drin liegen. Das konnten wir auf der städtischen Testfahrt in Lissabon nicht überprüfen, doch gemäss Bordcomputer sollte die Angabe realistisch sein. Noch ein Clou im neuen PHEV: Er lässt sich nur auch schnellladen, mit bis zu 50 kW.

Das Fahrwerk aller Modelle ist grundsätzlich auf Komfort ausgelegt, glättet die in Portugal teilweise schlechten Strassen souverän glatt. In den Testwagen war die adaptive Fahrwerksregelung DCC verbaut (Aufpreis 1030 Franken, im L&K Serie), welche im Sportmodus und in Verbindung mit einer Progressivlenkung für viel Fahrdynamik sorgt. Auch das Sicherheitsgefühl ist auf hohem Niveau, dafür sorgen die zahlreiche neue Fahrassistenten, wie z. B. ein Abbiegeassistent, ein Kreuzungsassistent, ein Notbremsassistent und ein Ausstiegswarner.

Wie erwähnt startet der Verkauf des neuen Skoda Superb Combi im Mai, vorerst mit den Dieselversionen. Die Preise starten bei 54'090 Franken für den 2.0 TDI (150 PS) in der Ausstattung Selction und enden bei 63'730 Franken beim 2.0 TDI (193 PS, 4x4) in der Ausstattung L&K. Weil es ihn ausschliesslich in der Topausstattung L&K gibt, kostet der ab Herbst lieferbar 2.0 TSI ab 67'350 Franken, der Preis des Skoda Superb 1.5 TSI iV ist noch nicht bekannt.