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19.12.2023

Schwere Unfälle wegen Alkohol am Steuer nehmen wieder zu

Nach einer Pause während der Coronapandemie hat die Zahl der alkoholbedingten Unfälle mit schweren Verletzungen oder Todesfolge neue Rekordhöhen erreicht. 2022 waren in der Schweiz 432 Unfälle zu beklagen – gegenüber 364 im Jahr 2021. 25 der Unfälle im Jahr 2022 waren tödlich, 2021 waren es 15.

Schwere Unfälle wegen Alkohol am Steuer nehmen wieder zu

Quelle: AdobeStock

Nach den Daten des Portals map.geo.admin.ch hat die Zahl der Verkehrsunfälle mit Alkohol als Hauptursache im Jahr 2022 gegenüber 2021 deutlich zugenommen – 4558 Unfälle 2022 entsprechen gegenüber 3815 Unfällen 2021 einer Zunahme um 19 Prozent. Angesichts von 432 schweren Unfällen (mit Schwerverletzten oder Toten) wegen Alkohol am Steuer ist die Bilanz 2022 zugleich die schlechteste der letzten zehn Jahre. Mit Ausnahme eines leichten Rückgangs in den Pandemiejahren 2020 und 2021 ist die Zahl dieser Art von Unfällen seit 2016 steigend.

Zu den meisten schweren Unfällen wegen Alkohol am Steuer kam es mit 1,04 Unfällen auf 10’000 Einwohner auch 2022 wieder im Kanton Genf. Der Kanton führt diese traurige Statistik seit sechs Jahren an: Auf 10’000 Einwohner kamen von 2017, 2018, 2019, 2020 bis 2021 jeweils 0,76, 0,81, 1,00, 1,01, und 0,95 schwere Unfälle.

 

Auf Genf folgen auf 10’000 Einwohner Schaffhausen (0,95), Nidwalden (0,91), das Tessin (0,80) und Obwalden (0,78). In Schaffhausen und im Tessin hat sich der Anteil im Vergleich zu 0,24 bzw. 0,51 schweren Unfällen 2021 deutlich erhöht. Mit Ausnahme der Kantone Jura, Zug, Zürich und Uri, in denen die Zahl der schweren Unfälle rückläufig ist, haben sie in allen Kantonen zugenommen. Auch der landesweite Durchschnitt hat sich mit einem Anstieg von 0,42 Unfällen auf 10’000 Einwohner im Jahr 2021 auf 0,49 2022 deutlich nach oben bewegt. Im Aargau und im Kanton Basel-Landschaft ist der Anteil mit 0,30 bzw. 0,14 unverändert geblieben.

Die meisten tödlichen Folgen hatte der Alkohol auf den Strassen der Waadt. Hier waren sechs tödliche Unfälle zu beklagen. Darauf folgt das Tessin mit drei tödlichen Unfällen aufgrund von Alkohol am Steuer. Das Wallis, Solothurn, Bern, Luzern und Aargau schliessen mit jeweils zwei tödlichen Unfällen an. In den Kantonen Genf, Glarus, Neuenburg, Jura, Freiburg und Graubünden war jeweils ein tödlicher Unfall zu beklagen. Insgesamt hat Alkohol am Steuer im vergangenen Jahr 25 tödlichen Unfälle verursacht.

Nach einem Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Pandemie und der dadurch bedingten Lockdowns ist die Zahl der wegen Alkohol am Steuer entzogenen Führerausweise 2022 um 23 Prozent nach oben geschnellt. 2022 wurden wegen Alkohol am Steuer 13’043 Führerausweise entzogen, 2021 waren es 10'591. (pd/mb)

 

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