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13.10.2023

Alfa Romeo Stelvio: «Cuore Sportivo» für die anspruchsvolle Flotte

Alfa verpasst seinem Flaggschiff Stelvio eine Modellpflege. Schärfere Optik aussen und digitale Hightech innen sollen den Oberklasse-SUV fit bis 2027 machen, dann geht er in dieser Form in Pension.

Text: Mario Borri

Es ist zu hoffen, dass es auch im Elektrozeitalter der italienischen Traditionsmarke, das nach eigenen Angaben 2027 beginnt, ab dann soll es nur noch neue E-Alfas geben, Platz für einen Stelvio hat. So oder so muss man sich bis dahin mit dem aktuellen, überarbeiteten Modell begnügen.

Neue Scheinwerfer werten Optik und Sicherheit auf
Beim Stelvio Modelljahr 2023 hat sich nicht besonders viel geändert. So leuchtet das  Alfa-Flaggschiff nun mit Voll-LED-Matrix-Scheinwerfern in die Nacht, was sich an den nun dreigeteilten und markanteren Leuchten erkennen lässt. Dass man jetzt mit Dauerfernlicht fahren kann, weil der Lichtstrahl ohne zu blenden einfach um andere Autos herumleuchtet, hebt den Alfa auf den aktuellen Stand der Technik. Hinzu kommt der an den kleineren und moderneren Bruder Tonale angepasste Kühlergrill und Heckleuchten im neuen, transparenten Look. Mehr Neuerungen gibt es optisch nicht.

Smartphones immer noch nur per Kabel anbindbar
Auch innen hat sich Alfa dem Zeitgeist angepasst und die analogen Instrumente hinter dem Lenkrad durch digitale ersetzt. Die simulieren die analogen Rundinstrumente von früher, allerdings mit dem Vorteil, dass die angezeigten Inhalte je nach Geschmack des Fahrers verändert werden können. Die Menüs des Bildschirms an der Mittelkonsole wurden neu sortiert. Für die Bedienung ist aber nach wie vor ein Dreh-Drücksteller zuständig. Gut so, denn am vergleichsweise kleinen Touchscreen ist Bedienung nur mir ganz dünnen Fingerchen möglich. Nicht wirklich modern ist auch, dass man Smartphones immer noch nur per Kabel am System anbinden kann. Am grosszügigen Platzangebot für Passagiere und Gepäck (525 bis 1600 Kofferraumvolumen) hat sich nichts geändert.

Mit «Cuore Sportivo», aber ohne Hybridisierung
Zum Start des überarbeiteten Stelvio servierte Alfa Romeo die Launch-Edition «Competizione», welche uns zum Test zur Verfügung stand. Unter der Haube steckt der bekannte 2-Liter-Turbo-Benziner mit 280 PS. Das «Cuore Sportivo» muss ohne Hybridisierung auskommen, was den Fahrspass aber nicht mindert. Im Gegenteil: Akustisch untermalt von kernigem Auspuffsound sprintet der 1750 kg leichte SUV in nur 5,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Und dank den serienmässig elektronisch gesteuerten Stossdämpfern, in Kombination mit einer feinen Lenkung, machen auch Kurvenfahrten enorm Freude. Diese verfliegt dann an der Tankstelle. Obwohl Alfa 9,2 l/100 km Normverbrauch angibt, hat der Bordcomputer nach unserem Test fast 12 Liter angezeigt.

Tradition und Italianità haben ihren Preis
Auch der neue Alfa Romeo Stelvio ist in drei Motorisierungsvarianten erhältlich. Neben dem getesteten 2.0 T sind dies ein 2,2-Liter-Diesel mit 210 PS und der 2,9-Liter-V6-Turbo des «Quadrifoglio» mit 510 PS. Und auch günstig ist er nach wie vor nicht. Schon das Einstiegsmodell «Sprint» als 2.0 T kostet mindestens 71'900 Franken. Für unseren Testwagen werden sogar 87'200 Franken fällig. Und beim Topmodell mit dem vierblättrigen Kleeblatt wird’s sechsstellig.

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