Zulassungszahlen: Marktwachstum trotz neuen politischen Hürden bei der E-Mobilität
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Im vergangenen August wurden in der Schweiz 18'977 Personenwagen neu zugelassen, was ein Plus von 15,8 Prozent zum Vorjahresmonat bedeutet. Kumuliert liegt das Niveau seit Jahresbeginn nach wie vor rund 20 Prozent unter demjenigen vor Corona. Ausserdem droht die Elektromobilität mit steigenden Strompreisen und der Wiedereinführung von Industriezöllen eingebremst zu werden.
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Beim ersten Blick auf die Marktdaten des vergangenen Monats fallen die vielen grünen Vorzeichen auf, die sowohl bei zahlreichen Marken als auch dem Gesamtmarkt aufleuchten. Mit 161'328 Neuimmatrikulationen baut der Schweizer Automarkt sein kumuliertes Plus 2023 gegenüber dem Vorjahr auf 13,9 Prozent aus. Dazu eilen die Alternativen Antriebe, die längst die Mehrheit der neuen Personenwagen befeuern, von Rekord zu Rekord und kommen mittlerweile auf 55,3 Prozent Marktanteil.
Doch ein Blick hinter die nackten Zahlen bringt die derzeitigen Herausforderungen der Schweizer Automobilbranche zum Vorschein. So lag die Zahl an Neuzulassungen nach acht Monaten 2019 oder 2018 bereits über der 200'000er-Marke. Der Post-Covid-Erholungseffekt ist also nach wie vor überschaubar, das niedrigere Marktvolumen bringt auf vielen Wirtschaftsebenen massive Einbussen mit sich – von der kleinen familiengeführten Dorfgarage bis zum grossen Fahrzeug-Importeur. Hinzu kommt eine verlangsamte Flottenerneuerung, was zu stärkeren Umweltbelastungen führt.
Auch beim Blick auf den Marktanteil der reinelektrischen Personenwagen sollte eigentlich im Sinne der durch die Branche zu erreichenden CO2-Vorgaben Freude herrschen, denn dieser liegt sowohl im August (22,6 %) als auch seit Jahresbeginn (19,3 %) so hoch wie noch nie zu diesem Zeitpunkt im Jahr.
Doch am Horizont türmen sich dunkle Wolken für die Elektromobilität auf, wie Peter Grünenfelder, seit Anfang August Präsident von Auto-Schweiz, erläutert: «Obwohl die Politik Elektrofahrzeuge auf unseren Strassen sehen will, um die Klimaziele zu erreichen, verschlechtert die gleiche Politik am Laufmeter die Rahmenbedingungen für die E-Mobilität. Kontraproduktiv bei der Transformation zum elektrischen Fahren ist die vom Bundesrat vorgesehene Wiedereinführung eines Industriezolls durch die Ausweitung der vierprozentigen Automobilsteuer auf Stromer ab 2024; das wird das weitere Wachstum einbremsen. Auch die anhaltende Versorgungsunsicherheit, ungenügende Ladeinfrastrukturen und steigende Strompreise im staatlich dominierten Strommarkt werden kaum zur Erhöhung der Nachfrage nach Elektroautos führen. Vielmehr wirkt die Erosion der politischen Rahmenbedingungen nachfragedämpfend bei der E-Mobilität, wie wir aus dem Markt hören, insbesondere bei Privatkundinnen und -kunden.»
Die Politik sei nun gefordert, den klimafreundlichen Worten auch Taten folgen zu lassen, welche einen Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge attraktiv mache, so Peter Grünenfelder weiter. «Dazu gehört ein rascher Ausbau einheimischer Stromkapazitäten für eine sichere Versorgung mit ausreichenden Mengen an CO2-armem Strom, ein rascherer und vereinfachter Ausbau der Ladeinfrastruktur und ein Verzicht auf die Erhebung der Automobilsteuer auf Elektroautos.» (pd/mb)
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