SUV-Boom sorgt für Van-Sterben
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Viel variabler Platz und anständiger Fahrkomfort: Vans waren bei Familien einst erste Wahl. Auf dem Höhepunkt des Van-Booms 2006 betrug der Marktanteil in Europa 15 Prozent. Heute entscheiden sich noch 2 Prozent für eine Grossraumlimousine - Schuld sind die SUV.
Der Renault Grand Scénic von 2006 war in Europa ein populärer Vertreter der Van-Klasse.
Der Van ist weltweit auf dem Rückzug. In Europa sind die Neuzulassungszahlen der klassischen Familienautos seit 2017 von rund einer Million auf 220’000 Einheiten gesunken, wie autohaus.de berichtet. In China hat sich der Absatz im gleichen Zeitraum von zwei Millionen auf eine Million Einheiten halbiert. Noch stärker ist der Einbruch in den USA, wo die Nachfrage von 1,3 Millionen Fahrzeuge im Jahr auf zuletzt nur noch 250’000 abgenommen hat.
In Europa erreichte der Van-Boom 2006 seinen Höhepunkt mit 2,3 Millionen Einheiten. Trendsetter war 1984 der Renault Espace, der das Segment in Europa begründete. In der Folge kamen weitere Modelle, bis der Marktanteil der Fahrzeugklasse knapp 20 Jahre später auf 15 Prozent gewachsen war. So schnell wie der Aufstieg erfolgte, lief der Fall: 2013 lag der Marktanteil noch bei zehn Prozent, 2018 bei fünf Prozent und zuletzt bei nur noch zwei Prozent.
Weltweit einziger grosser Wachstumsmarkt für den Van ist Indien: Dort ist der Absatz von einer Million Einheiten im Jahr 2017 auf rund 1,2 Million im vergangenen Jahr gestiegen. Das ist nahezu die Hälfte des weltweiten Van-Absatzes von zuletzt rund drei Millionen Einheiten.
Grund für das wahrscheinlich nachhaltige Aussterben des Vans ist das Aufkommen der SUV. Die Crossover bieten einen ähnlichen Nutzwert, punkten aber mit modernerem Image und bulligerem Styling. (mb)