Plug-in Hybride als Dienstwagen: Wo lohnt sich der Teilzeit-Stromer noch?
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Plug-in Hybride genossen in der Vergangenheit in vielen Ländern Europas Steuervorteile gegenüber reinen Verbrennern, wodurch sie besonders für Firmen interessant waren. Zusätzlich gab es Kaufprämien, die einen PHEV attraktiv machten. Doch mittlerweile haben sich in vielen europäischen Ländern die Förderungen geändert. Dataforce hat die jeweiligen Bedingungen genauer unter die Lupe genommen.
Bei der Betrachtung der Marktanteile von PHEVs zeigen sich nicht nur grössere Unterschiede zwischen den Ländern. Es fällt auch auf, dass die Anteile im Flottenmarkt mit Ausnahme von der Schweiz deutlich höher sind als im Privatmarkt. Das hat verschiedene Gründe. Einerseits sind von Herstellerseite die typischen Firmenwagen im D und E Segment häufig mit Hybrid-Systemen ausgestattet, um die Emissionen der grossen Fahrzeuge zu verringern. Andererseits spielt die Firmenwagenbesteuerung eine wichtige Rolle.
2023 Analyse: In den meisten Ländern zahlt man mittlerweile (deutlich) drauf für den Plug-in, da im Jahr 2023 viele Steuerregelungen bezüglich PHEVs überarbeitet wurden. Deshalb hat Dataforce im Car Taxation Guide ausgerechnet, ob sich die Teilzeitstromer überhaupt noch lohnen. Dafür wurde ein kompaktes SUV als Vergleichsmodell herangezogen, welches als Verbrenner und als Plug-in miteinander verglichen wurde. Es wurde eine Laufleistung von 50.000 Kilometern über 3 Jahre angenommen.
Angesichts der bisherigen Beliebtheit verblüfft das Ergebnis der Analyse: In fast allen Ländern zahlen die Firmen bei Plug-in Hybriden deutlich drauf. Das liegt zwar hauptsächlich an den wesentlich höheren Anschaffungskosten, aber auch an den gesenkten Steuervorteilen 2023, die den Mehrpreis nicht länger kompensieren können. Und es gilt selbst dann, wenn durch einen hohen Elektroanteil Kraftstoffkosten gespart werden.
Am meisten draufzahlen muss man in Italien (+8768 Euro), hierzulande kostet ein PHEV gemäss Studie mit zusätzlichen 7768 Euro (7637 Franken) am zweitmeisten. Nur in den Niederlanden lohnt sich der Plug-in noch, UK und Belgien knapp über der Grenze. Reine Elektroautos sind in den Niederlanden steuerlich besonders attraktiv sind. Doch auch PHEV sind dort noch rentabel. So sind die Niederlande das einzige Land in dem Vergleich, in dem ein PHEV auf 3 Jahre gerechnet noch den Geldbeutel schont.
Das liegt vor allem an der extrem kostspieligen Zulassungsteuer, die für das Beispielfahrzeug als reinen Verbrenner rund 10.000 Euro Mehrkosten ausmacht. Diese Summe spart man sich mit dem Plug-in und gleicht somit den höheren Anschaffungspreis aus. In Folge macht sich der günstigere Unterhalt auf die Laufzeit bemerkbar.
In Grossbritannien und in Belgien ist der PHEV über die angenommene Nutzungsdauer zwar teurer, doch dies nur knapp. Nimmt man beispielsweise eine längere Nutzungsdauer von 5 bis 7 Jahren oder eine höhere Laufleistung an, so würden die niedrigeren laufenden Kosten den Spieß umdrehen und den Plug-in in Bezug auf Kosten attraktiver machen – immer vorausgesetzt das Auto wird hauptsächlich im E-Modus bewegt. In Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz würde sich dadurch allerdings nichts ändern. (rk/pd)
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