Fahrzeugpreise 2022 auf Allzeithoch
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2022 war für Autofahrende ein teures Jahr. Wer sich einen neuen Wagen anschaffen wollte, musste teils lange darauf warten und dafür tief in die Taschen greifen. Die Analyse von AutoScout24 zeigt: Die Preise für Fahrzeuge schnellten über alle Segmente und Treibstoffarten hinweg auf Rekordhöhe.
Gemäss Auswertung von AutoScout24 ist der Preis für einen Neuwagen deutlich gestiegen: 2022 kostete ein neues Auto durchschnittlich 55’982 Franken. Das waren etwa 4800 Franken mehr als noch im Vorjahr, was einer Preissteigerung um etwa 9 Prozent gleichkommt. Occasionsfahrzeuge verteuerten sich im gleichen Zeitraum sogar um 15 Prozent auf durchschnittlich 30’415 Franken. Das waren fast 4000 Franken mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich das Angebot an Fahrzeugen auf AutoScout24 weiterhin verknappt. Nach Auswertungen des Online-Marktplatzes wurden 2022 insgesamt rund 108’000 Neuwagen inseriert. Das waren rund 22’300 Fahrzeuge weniger gegenüber dem Vorjahr, was einer Reduktion um 17 Prozent entspricht.
«Kaufinteressierte, die dringend ein Fahrzeug benötigten oder keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen wollten, mussten sich gezwungenermassen auf dem Occasionsmarkt umsehen. Doch die weiterhin eingeschränkte Neuwagenproduktion führte dazu, dass auch weniger Leasing-Rückläufer und somit junge Gebrauchte auf den Markt kommen», so Maurice Acker, Director Business Customers bei AutoScout24. Ergo: Auch das Angebot an Occasionsfahrzeugen war nicht mehr so üppig. Gemäss Auswertung von AutoScout24 wurden im Jahr 2022 gesamthaft etwas über 653’000 Occasionen inseriert. Das waren knapp 42’000 weniger gegenüber dem Vorjahr (-6 %). «Seit Juli 2022 verzeichnen wir jedoch wieder einen Anstieg der Inserate, was uns sehr positiv stimmt. Es reichte jedoch noch nicht ganz, um aufs Vorjahresniveau aufzuschliessen», kommentiert Acker die Angebotsentwicklung.
Ein weiterer Lichtblick ist der Angebotszuwachs an Elektroautos, Mild-Hybriden und Plug-in-Hybriden. Im Jahr 2022 wurden auf dem Online-Marktplatz rund 3700 mehr Stromer inseriert, was einer Steigerung um 14 Prozent entspricht. Bei Mild-Hybriden war der Zuwachs des Angebots mit rund 7900 Fahrzeugen (+26 %) noch stärker. Die Inserate an Plug-in-Hybriden legten um rund 660 Fahrzeugen zu, was einem Zuwachs von 3 Prozent gleichkommt. «In den letzten Jahren zeigte die Kurve der inserierten Fahrzeuge mit einem alternativen Antrieb auf AutoScout24 nur in eine Richtung: nach oben. Vom Kleinwagen über das Familienauto bis hin zum Luxus-Sportwagen - mittlerweile ist der Markt an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben immer heterogener und bietet Konsumentinnen und Konsumenten inzwischen eine breite Auswahl an Fahrzeugen», sagt Maurice Acker und freut sich über die positive Entwicklung.
Zwar sind die meist angebotenen Fahrzeuge auf AutoScout24 nach wie vor Benziner oder Diesel, doch deren Anteil wird immer kleiner. 2022 wurden rund 443’600 Benziner inseriert. Das waren rund 40’300 Fahrzeuge weniger gegenüber dem Vorjahr (-8 %). Bei Dieselfahrzeugen war der prozentuale Rückgang noch stärker. Das Angebot ging im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurück (-33’500 Fahrzeuge), sodass 2022 noch rund 188’800 Dieselfahrzeuge auf der Plattform angeboten wurden.
Beim Blick auf die Preisentwicklung nach Treibstoffarten waren es in erster Linie die E-Autos, die im Jahr 2022 überproportional an Wert zulegten: Mit einem Durchschnittspreis von 55’013 Franken kosteten Stromer 20 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Wer sich einen Mild-Hybriden anschaffen wollte, musste im letzten Jahr durchschnittlich 59’757 Franken hinblättern (+11 %). Benziner verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 9 Prozent - hierfür musste man durchschnittlich 30’939 Franken auf den Tisch legen. Bei Plug-in-Hybriden lag die Preissteigerung bei 7 Prozent (Durchschnittspreis Fr. 60'134.-). Einigermassen stabil entwickelten sich die Angebotspreise von Voll-Hybriden (+2 %, Durchschnittspreis Fr. 35'164.-).
Werden die Preise für Fahrzeuge auch im neuen Jahr weiter steigen? Diese Frage klar mit «Ja» oder «Nein» zu beantworten sei zwar schwierig, dennoch wagt Maurice Acker eine Prognose: «Ich bin der Meinung, dass die Preise auf einem hohen Niveau bleiben werden, jedoch die weiteren Preissteigerungen moderater ausfallen, als in den vorangegangenen zwei Jahren. Wir sehen, dass Konsumentinnen und Konsumenten bei der Wiederbeschaffung eines Fahrzeuges vermehrt zögern und die Preise viel intensiver vergleichen als früher. Denn wer mit steigenden Kosten für Energie und Lebensmitteln konfrontiert ist, überlegt sich wohl zweimal, ob ein Autokauf nötig ist. Da entscheidet sich wohl der eine oder andere eher für die Reparatur des bestehenden Autos. Das wird wohl kurzfristig gesehen die Nachfrage etwas dämpfen. Mittelfristig betrachtet wird die allgemeine Teuerung weiterhin einen grossen Effekt auf die Fahrzeugpreise haben, zumal die Lieferketten der Autohersteller nach wie vor die Achillesferse der Industrie darstellen.» (pd/mb)
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