Mobilitätsangebot: Europäische Unternehmen haben noch viel Luft nach oben
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Das Arval Mobility Observatory führte in Zusammenarbeit mit Ipsos eine Studie zur Mitarbeitermobilität, den aktuellen Praktiken und den Erwartungen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen an die Mobilitätsangebote ihrer Unternehmen durch. Mehr als 2900 Arbeitnehmende wurden zwischen dem 1. und 11. September 2022 in Deutschland, Belgien, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden befragt.
1. Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel
Die Covid-19-Pandemie hat sich auf die Verkehrsgewohnheiten ausgewirkt: Am häufigsten genannt werden nach wie vor die Zunahme der Heimarbeit (47 % der Arbeitnehmer) und die Abnahme der Häufigkeit von Geschäftsreisen (42 % der Arbeitnehmer). Infolgedessen arbeiten derzeit 60 % der Beschäftigten mindestens einen Tag pro Woche von zu Hause aus oder aus der Ferne, wobei der Durchschnitt bei 1,9 Tagen pro Woche liegt, so dass das Pendeln weiterhin sehr präsent ist. Unabhängig vom Grund der Reise (Pendeln oder Geschäftsreisen) ist das Auto nach wie vor das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel (71 % der Arbeitnehmer, die pendeln, und 49 % der Arbeitnehmer auf Geschäftsreisen).
Gegenwärtig sind Reisezeit, Komfort und Zugänglichkeit des Verkehrsmittels die Hauptkriterien für die Wahl des Verkehrsmittels für den Arbeitsweg. Unabhängig davon, ob es sich um Pendler oder Geschäftsreisende handelt, besteht ein Konsens über die idealen Eigenschaften der Verkehrsmittel in Bezug auf Reisezeit, Nähe, Flexibilität und Sicherheit. Für Geschäftsreisen werden Komfort und Sauberkeit bevorzugt, für den Arbeitsweg der Preis.
2. Unternehmen haben noch viel Luft nach oben
Nur 59 % aller befragten Arbeitnehmer verfügen über mindestens ein Mobilitätsangebot in ihrem Unternehmen. Die häufigsten Angebote sind ein vom Unternehmen zur Verfügung gestellter Privatparkplatz (21 %), die teilweise Übernahme der Kosten für öffentliche Verkehrsmittel (20 %) und Firmenwagen. Im Durchschnitt haben die Arbeitnehmer Zugang zu 2,2 Mobilitätsdiensten.
Belgien und die Niederlande sind am weitesten entwickelt, was das Angebot von Mobilitätslösungen für Arbeitnehmer angeht: In Belgien wird 80 % der Arbeitnehmer mindestens ein Mobilitätsdienst in ihrem Unternehmen angeboten, in den Niederlanden sind es 75 %, wobei durchschnittlich 2,5 Mobilitätsdienste angeboten werden.
3. Mehr als die Hälfte hält Mobilitätsangebot für unzureichend
Weniger als die Hälfte aller befragten Arbeitnehmer nutzen mindestens einen Mobilitätsdienst. Ihre Unternehmen bieten entweder gar keinen Service an, das Angebot ist nicht angemessen oder entspricht nicht ihren Bedürfnissen.
Infolgedessen sind 55 % aller befragten Arbeitnehmer vom Mobilitätsangebot ihres Unternehmens nicht überzeugt. Der Zufriedenheitsgrad korreliert mit der Anzahl der angebotenen Mobilitätsdienstleistungen: In den Niederlanden (37 %) und Belgien (49 %), wo die Anzahl der angebotenen Mobilitätsdienstleistungen höher ist, ist der Grad der Unzufriedenheit deutlich geringer.
4. Hohe Erwartungen in Bezug auf die Mobilität
92 % der Arbeitnehmenden würden es begrüssen, wenn ihr Unternehmen mindestens eine Mobilitätsdienstleistung zur Verfügung stellen oder aufrechterhalten würde, wobei ein Mobilitätsbudget und ein Firmenwagen mit entsprechenden Dienstleistungen am häufigsten gewünscht werden: 76 % der Befragten erwarten eine teilweise Übernahme der Kosten für Energie, 73 % ein Mobilitätsbudget und 72 % eine teilweise Übernahme der Kosten für öffentliche Verkehrsmittel.
Ausserdem sind nur 54% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zuversichtlich, dass die Unternehmen in den nächsten 5 Jahren ihr Mobilitätsangebot generell ausweiten werden. Bei der Auswahl der Mobilitätsangebote für ihre Mitarbeitenden haben die Unternehmen eine Verantwortung, die Energiewende voranzutreiben. Nachhaltigkeit wird von den Arbeitnehmern nicht als wichtiges Kriterium für die Wahl des Verkehrsmittels für ihren Arbeitsweg genannt. Geringe Auswirkungen auf die Umwelt rangieren sogar nur auf Platz 10 ihrer Wahl. Den Unternehmen kommt also eine Schlüsselrolle zu, denn sie sind die eigentlichen Vorreiter in Sachen Energiewende und Nachhaltigkeit.
5. Mobilitätsangebot als wichtiger Faktor für die Attraktivität der Unternehmen
Mobilität ist für Arbeitnehmenden ein wichtiger Faktor bei der Wahl ihres Unternehmens. Für 66 % ist das Mobilitätsangebot ihres künftigen Unternehmens ein wichtiges Kriterium. Diese Anforderung ist für 76 % der Arbeitnehmer wichtig, die planen, ihren Arbeitsplatz in den kommenden 6 Monaten zu verlassen.
Das Angebot von Mobilitätslösungen erhöht die Arbeitgeberattraktivität stark. Mobilitätsbudget und Firmenwagen sind für die Arbeitnehmende am attraktivsten. Jeweils 82 % bzw. 78 % der Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ein Unternehmen attraktiver wäre, wenn ein Mobilitätsbudget und ein Firmenwagen zum Jobpaket gehörten.
"Diese einzigartige Umfrage zur Mitarbeitermobilität zeigt uns deutlich, wie hoch die Erwartungen der Arbeitnehmer an Mobilitätsangebote des Arbeitgebers sind. Bei der Umsetzung der vorgeschlagenen Mobilitätsangebote haben die Unternehmen noch Verbesserungspotenzial. Wichtig ist aber vor allem die Relevanz bei der Auswahl dieses Angebotes. Wenn sie die richtige Wahl treffen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen, wird dies für sie ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal in Bezug auf ihre Attraktivität sein. Darüber hinaus spielen die Unternehmen eine Schlüsselrolle als Verordner von nachhaltigen Mobilitätslösungen", sagte Yaël Bennathan, Leiter des Arval Mobility Observatory.
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