23. November 2022

Neues Analysetool der Migros: «Für sämtliche Unternehmen sinnvoll, die ihre Flotte nachhaltiger gestalten möchten»

Die Migros hat zusammen mit der Empa und der ETH ein spezielles Analysetool, ein Verbrauchs- und ein CO₂-Modul für ihre Flotte entwickelt. Doch was kann das Tool genau? Thomas Wunderli, Stv. Leiter Direktion Sicherheit und Verkehr beim Migros-Genossenschaft-Bund, erläutert die wichtigsten Details dazu. (Quelle: CNG-Mobility.ch)

Neues Analysetool der Migros: «Für sämtliche Unternehmen sinnvoll, die ihre Flotte nachhaltiger gestalten möchten»

Das Migros-Tool erfasst nicht nur LKW, sondern auch Lieferwagen bis 3,5 Tonnen – und soll nun um Personenwagen ergänzt werden. (Quelle: CNG-Mobility.ch)

Neues Analysetool der Migros: «Für sämtliche Unternehmen sinnvoll, die ihre Flotte nachhaltiger gestalten möchten»

Interview: Jürg A. Stettler

 

Herr Wunderli, wozu dieser Aufwand – hätte eine Evaluation der idealen Antriebsvariante bei der Fahrzeugbeschaffung nicht ausgereicht?

Thomas Wunderli: Das Tool CO2-Insights kann einerseits die Treibhausgasemissionen also die CO2-Äquivalente aus dem laufenden Betrieb berechnen. Diese Information kann man dann für unterschiedliche Zwecke, beispielsweise Berichterstattung, Kommunikation an Kunden etc. verwenden. Die Berechnung ist nach unterschiedlichen Standards möglich und extern zertifiziert. Und andererseits ermöglicht das CO2-Insights eben genau, die richtigen Investitionsentscheide für eine Fahrzeugflotte zu treffen. So können Vergangenheitsdaten eingelesen werden und das Tool berechnet, welche Touren auch mit nachhaltigen, alternativen Antriebstechnologien gefahren werden könnten. Daraus lässt sich ableiten, wie man den Fuhrpark zukünftig entwickeln kann, um weiterhin alle Anforderungen abzudecken, aber dies mit minimalen CO2-Emissionen und Kosten zu tun.

 

Wo kommt es das Analysetool zum Einsatz – «nur» bei LKW oder für die gesamte Fahrzeugflotte?
Das CO2-Insights kann sowohl für LKW-Flotten als auch für leichte Nutzfahrzeuge, also Lieferwagen bis 3,5 Tonnen, eingesetzt werden. Zusätzlich arbeiten wir derzeit an einer Erweiterung auf Personenwagen.

 

Welches CO2-Einsparpotenzial ergibt sich mit dem Analysetool bei der Migros?
Basierend auf den Berechnungen mit CO2-Insights haben wir unser ambitioniertes Klimaziel 2030 abgeleitet: 70 Prozent weniger CO2-Emissionen im Strassenverkehr. Dank der Digitalisierung kann die Migros konsequent ihren Weg der CO2-Reduktion fortsetzen und den Gütertransport so klimafreundlich wie möglich gestalten. Weitere Anschaffungen ökologischer Transport-LKW sowie der Ausbau des Tankstellennetzes für alternative Antriebe sind bereits in Planung. Zudem hat die Migros seit ihrer Gründungszeit stets auf den Transport per Bahn gesetzt, und so werden auch heute noch rund 50 Prozent ihrer Binnentransporte auf der Schiene abgewickelt. 400 SBB-Cargo-Wagen sind täglich allein für die Migros unterwegs.

 

Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entwicklung?
Wie so oft steckt der Teufel im Detail. Durch die agile, intensive Zusammenarbeit mit der Empa, einem Forschungslabor der ETH-Domäne, konnte aber sichergestellt werden, dass eine professionelle, wissenschaftlich fundierte Lösung entsteht.

 

Der Navigationsriese HERE bot das Analysetool im Frühling zur kostenlosen Nutzung an – ist das der Geist von Migros-Gründer «Dutti» oder wollen Sie so weitere Partner oder Daten für das Projekt gewinnen?
Unser Tool CO2-Insights ist für alle interessierten Unternehmen erhältlich. Unsere strategische Partnerschaft mit Here Technologies erlaubt es uns, Firmen auf der ganzen Welt für das CO2-Insights und damit für eine Dekarbonisierung im Strassentransport zu gewinnen.

 

Für welche Flotten – «nur» Grossflotten wie jene der Migros oder auch schon für KMU-Flotten – lohnt sich der Einsatz des Tools?
Der Einsatz von CO2-Insights ist für sämtliche Unternehmen sinnvoll, die ihre Fahrzeugflotte nachhaltiger gestalten möchten. Je nach Bedarf kann man eine Analyse einmalig vor einem Investitionsentscheid durchführen oder aber regelmässig justieren, welche Fahrzeuge am besten auf welchen Strecken zum Einsatz kommen.

 

Das Interview mit Thomas Wunderli in voller Länge finden Sie unter: www.cng-mobility.ch/minimale-co2-emissionen-und-kosten

 

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