Nur jedes achte Schweizer KMU kennt den eigenen CO2-Ausstoss
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Die aktuelle Situation am Strom- und Gasmarkt stellt für viele kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz eine enorme Belastungsprobe dar. Wie eine Studie der AXA zeigt, hat zwar rund die Hälfte der KMU eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, bei der konkreten Umsetzung hapert es aber. Und auch den eigenen CO2-Ausstoss kennt bisher nur gerade jedes achte KMU. Ein ebenso ernüchterndes Bild zeigt sich beim Thema Fuhrpark.
Inflation, Lieferengpässe Produktionsschwierigkeiten, und steigende Energiepreise: Schweizer KMU stehen derzeit vor immensen Herausforderungen. Immer mehr Firmen leiten deshalb Massnahmen ein, um die eigenen Energiekosten zu senken. Das bestätigen auch die Ergebnisse einer Studie der AXA Schweiz, so verfolgt knapp die Hälfte aller befragten Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie – bei den grösseren KMU mit 50 oder mehr Mitarbeitenden sind es gar 84 Prozent.
Bürokratischer Aufwand, fehlende Ressourcen
Trotzedm gibt es offenbar auch Gründe, die gegen die Einführung einer Nachhaltigkeitsstrategie sprechen: Knapp jedes fünfte KMU nimmt grosse bürokratische Hürden bei der Umsetzung ökologischer Nachhaltigkeitskriterien wahr, ab einer Betriebsgrösse von 10 Angestellten steigt dieser Anteil auf knapp 30 Prozent. Weitere Hindernisgründe sind darüber hinaus fehlende finanzielle oder personelle Ressourcen, wie die Studie zeigt: Total gab dies jedes sechste befragte KMU als Grund an, bisher keine Nachhaltigkeitsmassnahmen umgesetzt zu haben. Für immerhin 15 Prozent der befragten Firmen lohnt sich der Aufwand aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht, für ebenso viele Unternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit mehr Schein als Sein – Stichwort Greenwashing.
Nur jedes achte KMU kennt seinen CO2-Ausstoss
Die Frage, ob ihr Unternehmen das Ziel einer Klimaneutralität anstrebt, bejahte nur ein Fünftel der Befragten, für knapp 60 Prozent ist dieses Bestreben kein Thema. Und auch der eigene CO2-Ausstoss ist den wenigsten bekannt: Insgesamt hat nur rund jedes achte KMU Kenntnis über die Höhe der eigenen CO2-Emmissionen. Auch bei denjenigen Firmen, welche eine Klimaneutralität als Ziel anstreben, kennt weniger als ein Drittel (32%) den aktuellen CO2-Ausstoss.
Abfall trennen und beim Verpackungsmaterial sparen
Unterschiede gibt es auch bei den tatsächlich getroffenen Massnahmen: Insgesamt 67 Prozent der befragten KMU geben an, ihren Müll zu trennen und auf einen sparsamen Einsatz von Verpackungsmaterial zu achten. Bei den Themen Energie und Mobilität sind es bisher vor allem die grösseren KMU, die erste Schritte in diese Richtung unternommen haben: Rund die Hälfte der befragten KMU mit 50 bis 250 Mitarbeitenden gab an, energiesparende Geräte oder Ökostrom einzusetzen, gleiches zeigt sich bei der Minimierung von Geschäftsreisen, bzw. der Förderung von Homeoffice und öffentlichem Verkehr.
Beschaffung nicht auf der Agende
Noch gar nicht auf dem Radar haben die Schweizer KMU das Thema Beschaffung: Nur 7 Prozent der kleinen und 10 Prozent der mittleren KMU gaben an, die CO2-Emissionen bei Produkten zu berücksichtigen oder ihre Mitarbeitenden dahingehend zu schulen, und auch bei den grossen Unternehmen bis 250 Mitarbeitenden tun dies nur gerade 15 Prozent.
Ein ebenso ernüchterndes Bild zeigt sich beim Thema Fuhrpark: Nur jedes zehnte der befragten Unternehmen schafft Anreize für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs oder setzt eine Obergrenze für den Ausstoss an Treibhausgasen bei ihren Flotten. Immerhin legt rund ein Viertel der mittleren und grossen Unternehmen Wert auf kurze Transportwege oder klimaneutrale Lieferanten, die kleinen Firmen setzen hingegen vermehrt auf einen ressourcenschonenden Einsatz ihrer IT. (rk/pd)
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