Mercedes EQB: Geräumiger Stromer mit Ecken und Kanten
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Die Mercedes EQ-Familie erhält Nachwuchs. Der EQB ist der vollelektrische SUV-Bruder des GLB. Wie dieser ist er kantig gestylt und bietet viel Platz für Passagiere und Gepäck. Im Test die Topversion mit 4x4 und knapp 300 PS.
Wie bei den Verbrennern GLB/GLA ist der Mercedes EQB eng verwandt mit dem EQA. Während Antrieb und Akku identisch sind, gehen sie bei Styling und Raumangebot komplett unterschiedliche Wege. Im Vergleich zum dynamisch gezeichneten EQA wirkt der EQB beinahe wie ein Klotz.
Dafür bietet er im Gegensatz zum schnittigen Bruder Platz im Überfluss. Insbesondere die Beinfreiheit auf der Rückbank fällt üppig aus. Auch Menschen mit sehr langen Beinen sitzen so top komfortabel. Clever ist die um 14 cm verschiebbare Rücksitzbank. Diese positioniert man je nachdem, ob möglichst viel Beinfreiheit oder möglichst viel Platz fürs Gepäck gefragt ist. Auf Wunsch lässt sich der EQB sogar mit einer dritten Sitzreihe ausstatten (Aufpreis Fr. 1483.-).
Auch Cockpit und Bedienung teilt sich der EQB mit dem EQA – und dem Rest der Mercedes-Familie. So sind Breitbild-Digital-Cockpit und MBUX-Multimediasystem mit der cleveren «Hey Mercedes» Sprachbedienung Standard. Und die Fahrassistenten wie die automatische Abstandsregelung oder die aktive Spurführung sind ebenfalls dabei und lassen sich ebenso einfach bedienen wie in den anderen Modellen.
Der getestete Topmodell EQB 350 4matic verfügt mit 215 kW/292 PS über ein hohes Leistungspotential. Trotz knapp 2,2 Tonnen Leergewicht sprintet der Elektro-SUV in nur 6,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Allzu viele solche Spurts sollte man allerdings nicht hinlegen, wie bei allen Stromern leidet die Reichweite stark darunter. Gemäss WLTP-Messzyklus soll der 66,5 kWh grosse Akku für 423 km Autonomie reichen, im Test waren es gute 380 km. Auch die Ladeleistung kann sich sehen lassen. 100 kW beträgt diese, an einer Schnellladestation ist die Batterie in gut einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent geladen.
Strom produziert der Mercedes EQB auch mittels intelligenter Rekuperation reichlich. So kann der Fahrer an den Schaltpaddeln links und rechts am Lenkrad verschiedene Rekuperationsstufen einstellen: Vom forsch bremsenden One-Pedal-Feeling bis zum gemütlichen Cruise-Segel-Modus ist alles möglich.
Man kann sich aber auch voll auf die automatisch erfolgende Rekuperationsleistung verlassen. So bremst der EQB ganz von allein, wenn er etwa zu dicht auf das Vorausfahrzeug aufläuft. Der sogenannte Eco Assistent bezieht dabei Navigationsdaten, Verkehrszeichenerkennung und Informationen der Fahrzeugsensorik wie den Abstandsradar mit ein. Die daraus resultierende vorausschauende Fahrweise spart Energie, führt zu einer verbesserten Reichweite und lässt Fahrerin oder Fahrer entspannt dahingleiten.
Günstig ist das elektrische Fahrvergnügen allerdings nicht. Für den Mercedes EQB 350 4matic werden mindestens 64'700 Franken fällig. Unser Testwagen mit verschiedenen Extras wie dem AMG-Line-Paket, einem Panoramadach oder dem Premium-Paket kostet knapp 80'000 Franken. (mb)
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