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27.10.2022

Sersa Schweiz: Wo Autos für pünktliche Züge sorgen

Auf dem Schweizer Schienennetz sind täglich Tausende Züge unterwegs. Die Instandhaltung der Geleise obliegt unter anderem der Sersa Schweiz, deren Fachkräfte sich oft in der Nacht um die nötigen Wartungs- und Ausbauarbeiten kümmern. Weil viele an abgelegenen Orten ausgeführt werden müssen, geht hier ohne Auto nichts.

Sersa Schweiz: Wo Autos für pünktliche Züge sorgen

Text: Simon Tottoli

 

Die Pünktlichkeit gehört in der Schweiz bekanntlich zum guten Ton, ganz besonders im öffentlichen Verkehr. So darf sich selbst der mit Abstand grösste ÖV-Betreiber des Landes – die SBB – mit einer Pünktlichkeitsrate von 91,9 Prozent (Auswertung 2021) rühmen. Dieser Wert ist umso beeindruckender, wenn man weiss, dass ein Zug, der über drei Minuten später als geplant am Zielort eintrifft, bei der SBB direkt als unpünktlich eingestuft wird. Andere Länder haben hier weit grössere Toleranzen und weisen trotzdem viel tiefere Pünktlichkeitsraten auf.

 

 

Was macht es möglich, dass die Bahn in der Schweiz so pünktlich ist? Es sind unzählige Zahnrädchen, die perfekt zusammenspielen müssen. Zum einen hängt vieles vom Fahrplan ab, der bis ins kleinste Detail durchkalkuliert ist. Dazu kommen zahlreiche engagierte Mitarbeitende in verschiedenen Funktionen und Bereichen – vom Rangierbahnhof über den Lokführerstand bis hin zur Fahrleitzentrale – ohne deren Professionalität solche Fabelwerte unvorstellbar wären. Und natürlich braucht es zuverlässiges Rollmaterial, sprich Züge, für deren Beschaffung und Wartung ebenfalls Profis im Einsatz stehen.

 

Ein weiterer zentraler Bestandteil für die Pünktlichkeit unserer Bahnen ist das Schienennetz. Damit es trotz der immensen Belastungen stets einen reibungslosen Bahnverkehr ermöglicht, fallen im Prinzip ununterbrochen Wartungs-, Reparatur- und Erneuerungsarbeiten an. Diese werden häufig im Hintergrund, genauer im Dunkeln, durchgeführt, weshalb nur Wenige etwas davon mitbekommen. «Es ist ein bisschen unser Schicksal, dass wir und unsere Arbeit, wenn überhaupt, nur als Randnotiz wahrgenommen werden», sagt Rolf von Känel. Er arbeitet für die Sersa Group AG (Schweiz), dem grössten Auftragnehmer von Bahnen für die Instandhaltung und den Ausbau des Schienennetzes in der Schweiz.

 

 

Rolf von Känel koordiniert die Einsätze von Sersa-Mitarbeitenden für Bahnbetreiber und hat somit täglich Kontakt mit den Fachkräften. «Trösten, weil sie sozusagen nur die versteckten Helden sind, muss ich sie aber nie», sagt er schmunzelnd. Wer in dieser Branche tätig sei, schätze das aussergewöhnlich gute Teamwork und die Tatsache, dass man sehe, was man geleistet habe. Und natürlich helfe es auch, gerne in der Nacht zu arbeiten. «Unsere Einsätze finden aus Sicherheitsgründen vorwiegend dann statt, wenn möglichst wenige Züge fahren», erklärt Rolf von Känel und fügt an, dass diese Nachtarbeit auch etwas sehr Befriedigendes habe, denn «schliesslich haben wir frei, wenn die anderen arbeiten.»

 

Rund 1200 Mitarbeitende beschäftigt Sersa Schweiz an ihren 15 Standorten. Die meisten von ihnen sind auf den jeweiligen Baustellen tätig, was einiges an Organisation für ihre Anreise erfordert. Es ist fast ein bisschen Paradox, aber mit dem öffentlichen Verkehr kommen sie normalerweise nicht an den Zielort. «Einerseits fahren Mitten in der Nacht unter der Woche ja keine Züge und Busse, andererseits sind die Einsatzorte häufig weit weg von Haltestellen und Bahnhöfen», sagt Rolf von Känel. Bei Sersa Schweiz geht es also wirklich nicht ohne Motorfahrzeuge – namentlich Kleinbusse mit bis zu neun Sitzplätzen und Personenwagen. Die benötigten Maschinen und Geräte können hingegen fast immer auf der Schiene überführt werden.

 

Bei der Fuhrparkverwaltung verfolgt Sersa Schweiz einen nachhaltigen Ansatz. Die Fahrzeuge werden allesamt gekauft und so lange wie möglich gefahren. «Neue Fahrzeuge bestellen wir erst, wenn es unbedingt nötig ist. Denn jedes Fahrzeug, das neu gebaut wird, verursacht bei der Herstellung unabhängig von der Antriebsart viele Emissionen», betont Rolf von Känel. Fällt ein Flottenfahrzeug unerwartet aus, arbeitet Sersa mit Autovermietern, wie beispielsweise Hertz, zusammen. «Wie in unserer ganzen DNA geht es auch hier um Pünktlichkeit. Wenn wir Fahrzeuge bei Hertz reservieren, stehen sie pünktlich bereit oder werden in dringenden Fällen genauso pünktlich geliefert. Diese Zuverlässigkeit schätzen wir sehr», meint Rolf von Känel.

 

www.rhomberg-sersa.com/de

 

www.hertz.ch

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