Warum die Spool AG ihren Fuhrpark nicht aufstockt
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Lediglich zwei eigene Fahrzeuge betriebt die Spool AG für die Erbringung ihrer vielfältigen Promotionsdienstleistungen. Diese Mini-Flotte reicht bei Weitem nicht aus. Warum das Zürcher Unternehmen trotz vorhandenem Bedarf den Fuhrpark nicht aufstocken will, erzählt der Einsatz- und Logistikleiter Marcel Brauchli.
Text: Simon Tottoli
Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das mehr als 1800 Mitarbeitende zählt, in der ganzen Schweiz aktiv ist und nur einen Kastenwagen und einen Lieferwagen mit Hebebühne sein Eigen nennt. «Die Mitarbeitenden sind eben alle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs», würden Sie vielleicht einwerfen. Das trifft es gut, denn oftmals befindet sich deren Arbeitsort tatsächlich an einem Bahnhof. Dort benötigen sie allerdings einiges an Equipment – zum Beispiel Muster von neuen Produkten, Drucksachen oder Standmaterial. All das können sie unmöglich selbst transportieren, geschweige denn mit dem Zug oder Bus.
Mini-Flotte scheint gewagt
Wenn man bedenkt, dass es beim besagten Unternehmen, der Spool AG in Zürich, im Prinzip keinen einzigen Tag im Jahr gibt, an dem nicht irgendwo ein Kundenauftrag ausgeführt wird, erscheint die Mini-Flotte noch viel gewagter. Je nach Saison können es auch mal fünf Aufträge am gleichen Tag, aber an ganz unterschiedlichen Einsatzorten sein. Und spätestens dann sind zwei Fahrzeuge mindestens drei zu wenig. Jeder halbwegs vernünftige Flottenmanager würde eine derart prekäre Situation sofort entschärfen und zusätzliche Fahrzeuge einkaufen. Marcel Brauchli, der als Einsatz- und Logistikleiter bei Spool fungiert und das Flottenmanagement mitverantwortet, winkt ab: «Das Gegenteil ist der Fall. Mehr als zwei eigene Fahrzeuge zu betreiben wäre absolut unvernünftig», betont er.
Wer noch etwas mehr über die Spool AG erfährt, kann Marcel Brauchlis Haltung bald nachvollziehen. Zum einen befindet sich der Hauptsitz der Firma mitten in der Stadt Zürich, dort ist Platz bekanntlich sehr rar und damit äusserst teuer. Zum anderen gibt es saisonal bedingte Einsatzspitzen, für die es während einiger Tage mehr Mitarbeitende und dementsprechend auch mehr Fahrzeuge braucht, während in anderen Phasen eben auch weniger von beidem ausreicht. Die grosse Stärke von Spool AG ist demnach auch der Pool mit über 1800 Mitarbeitenden: «Die überwiegende Mehrheit unserer Mitarbeitenden ist auf freier Basis beschäftigt, weshalb wir ein beliebter Arbeitgeber für Studierende sind», sagt Marcel Brauchli.
Bedarfsgerechtes Hinzumieten von Fahrzeugen
Was beim Staff Sinn macht, ist in Sachen Fuhrpark nicht minder sinnvoll. Schliesslich würden mal mehr und mal weniger Fahrzeuge benötigt und dazu nicht immer die gleichen. Wenn beispielsweise 90 Spool-Attendants am WEF in Davos im Einsatz sind, reicht ein Van, um sie vor Ort zu betreuen und mit ihren Uniformen auszurüsten. Steht hingegen ein sogenanntes Bahnhofsampling an, bei dem Promotions-Mitarbeitende Produktmuster an Tausende Pendler verteilen, muss doch einiges an Material transportiert werden. Für schweizweite Roadshows sind dann auch schnell mal zwei bis drei Lieferwagen mit Hebebühne auf Achse.
Weil die Spool AG nur eine «Hebebühne» besitzt, mietet sie in solchen Fällen entsprechende Fahrzeuge hinzu. Normalerweise bei Hertz. Warum gerade Hertz? «Das hat mehrere Gründe, darunter auch ganz praktische. So befindet sich die Nutzfahrzeugstation von Hertz beim Hardturm ziemlich in unserer Nähe», meint Marcel Brauchli schmunzelnd. Aber die kurze Distanz würde als Argument natürlich nicht ausreichen, fügt er direkt an. «Wir können uns bei Hertz seit vielen Jahren auf einen hervorragenden Service verlassen. Man tut alles, um unsere Bedürfnisse möglichst lückenlos zu erfüllen.»
Flexibilität als grösster Vorteil
Auch das liebe Geld spielt bei einer solchen Partnerwahl eine Rolle, schliesslich sollen die Kosten bei der Spool AG wie bei jedem Unternehmen möglichst tief gehalten werden. Als Businesskunde profitiert Spool von Spezialtarifen, die über eine definierte Laufzeit gültig sind. Ausserdem können alle Mietwagen inklusive Nutzfahrzeuge ohne Kilometerbegrenzung eingesetzt werden. «Zum Glück, denn mit den rund 250 Fahrzeugen, die wir pro Jahr bei Hertz anmieten, legen wir zwar insgesamt nur etwa 50'000 Kilometer zurück, aber bei manchen Einsätzen können es innert weniger Tage auch mal 2000 oder mehr mit dem gleichen Fahrzeug werden», sagt Marcel Brauchli.
Die letztgenannte Zahl dürfte den einen oder anderen Flottenprofi stutzig machen. Bei so vielen Kilometern muss sich doch auch ein zusätzliches eigenes Fahrzeug lohnen? Marcel Brauchli relativiert: «Im Ansatz trifft das zu, aber wir kommen immer wieder zum gleichen Ergebnis – das bedarfsgerechte Hinzumieten von zusätzlichen Fahrzeugen ist die ökonomischste Lösung. Und ökologischer ist sie auch noch, denn für den Bau eines einzigen Fahrzeugs fallen ja bekanntlich viele Tonnen an Emissionen an.»
Der grösste Vorteil, der gar nicht genug mit Geld aufgewertet werden könne, sei letztlich die Flexibilität. «Sie ist für uns unabdingbar, schliesslich gehört sie zu unserer eigenen DNA und unsere Kunden erwarten von uns, dass wir auch kurzfristig Aufträge aller Art umsetzen. Da wir mit Hertz genauso kurzfristig unseren Fuhrpark erweitern können, ist die Partnerschaft für uns perfekt», resümiert Marcel Brauchli.
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