Automarkt legt erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wieder zu
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Mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert hat der Schweizer Auto-Markt im September eine Trendwende vollzogen. Im vergangenen Kalendermonat sind insgesamt 20'947 neue Personenwagen auf die Strassen gekommen, nach 19'648 vor Jahresfrist.
Erstmals seit Februar 2022 und dem Angriff Russlands auf die Ukraine wurde wieder ein Monatsplus registriert. Alternative Antriebe kamen im September auf einen seit Monaten recht konstanten Marktanteil von 51,2 Prozent.
«Die seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs schwierige Versorgungslage mit einigen Zulieferprodukten, etwa Kabelbäumen, hat sich mittlerweile stabilisiert, so dass wieder mehr Fahrzeuge produziert und ausgeliefert werden können», begründet auto-schweiz-Direktor Andreas Burgener die Trendwende. Die Situation sei aber nach wie vor von grosser Unsicherheit geprägt, vor allem bei der Lieferbarkeit von Mikrochips und anderen elektronischen Bauteilen.
«Hinzu kommen logistische Herausforderungen bei Teile- und Fahrzeuglieferungen, etwa durch kurzfristige Corona-Lockdowns in China», so Burgener weiter. Dennoch konnte der Schweizer Automarkt seinen kumulierten Rückstand auf das Vorjahr innert zwei Monaten von 13 auf 9,7 Prozent reduzieren. Mit 162'606 Neuimmatrikulationen nach drei Quartalen fehlen 17'467 Personenwagen auf den Stand zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres von 180'073.
Bei der Verteilung der Motorisierungen zeichnet sich nach drei Quartalen eine Stabilisierung ab. Seit Jahresbeginn machen die Elektro-, Hybrid-, Gas- und Wasserstoff-Antriebe mit 80'292 Neuzulassungen oder 49,4 Prozent knapp die Hälfte des Marktes aus. Gegenüber dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent stellt dies nach wie vor ein spürbares Wachstum dar. An Marktanteilen zulegen konnten in dieser Zeit vor allem Voll- und Mildhybrid-Antriebe (von 21,6 auf 24,6 %) und reinelektrische Fahrzeuge (von 11,3 auf 16,3 %).
Die Plug-in-Hybride liegen nur leicht hinter ihrem Vorjahreswert zurück und kommen auf 8,4 Prozent Marktanteil (Q3 2021: 8,8 %). Die wachsende Alternativ-Quote geht vor allem zu Lasten der reinen Benziner (von 43,8 auf 38,4 %). Der Diesel verliert im Vorjahresvergleich kaum Marktanteile (von 14,4 auf 12,2 %) und kann im September sogar zulegen (von 9,9 auf 11,5 %).
Unterdessen hat das Eidgenössische Parlament während der Herbstsession einen kurzfristigen Schritt zur Sicherung der Stromversorgung auch für elektrisch aufladbare Fahrzeuge unternommen. Nationalrat Albert Rösti, Präsident von auto-schweiz, bewertet einen Grossteil der neuen gesetzlichen Regelungen, die bereits auf den 1. Oktober 2022 in Kraft gesetzt wurden, als positiv: «Die Änderung des Energiegesetzes ermöglicht den raschen Bau von grossflächigen Photovoltaikanlagen in den Alpen, die auch im Winter grosse Mengen an Strom liefern können.
Zudem kann mit der ins Gesetz aufgenommenen Erhöhung der Grimselstaumauer die Kapazität des Kraftwerks um 75 Prozent gesteigert werden.» Laut Rösti investiere man so in erneuerbare inländische Stromproduktion und könne die Versorgungssicherheit weiter verbessern: «Dies stellt eine wichtige Grundlage für das weitere Wachstum der Elektromobilität dar. Ich bin froh, dass sich das Parlament hier schnell auf griffige Massnahmen einigen konnte.» (pd/ml)
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