E-Dienstwagen nachts laden lohnt sich bald nicht mehr: BKW führt einheitlichen Stromtarif ein
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Der Berner Energiekonzern BKW führt ab 2023 einen einheitlichen Stromtarif ein. Aufgrund der neuen Bedingungen auf dem Strommarkt könnte der günstige Nachttarif bald schweizweit zum Auslaufmodell verkommen.
Text: Rafael Künzle
Den E-Dienstwagen zwischen 21 Uhr und 7 Uhr laden lohnt sich bald nicht mehr. Zumindest für BKW-Kunden und Kundinnen. Per 1. Januar 2023 bietet die BKW Kundinnen und Kunden mit einem jährlichen Bezug bis 50'000 Kilowattstunden nur noch einen Einheitstarif für die Energie- und Netznutzung an.
Als Gründe führt die BKW die Umwälzungen im Strommarkt auf. Früher sei der Strom nachts im Überfluss vorhanden gewesen, während der Bedarf vor allem um die Mittagszeit stark anstieg. Dies aufgrund der zahlreichen Bandenergie aus Atom- und Flusskraftwerken. Mit dem Ausbau der Solarenergie wird heute tagsüber mehr Strom produziert. Hingegen wird Strom mittlerweile insbesondere im Winter in kalten und windstillen Nächten zunehmend knapp.
Zudem wolle man mit dem Einheitstarif Anreize zu einer effizienten Netznutzung schaffen und Lastspitzen – insbesondere durch die zunehmende Elektromobilität – verringern. Dies trage zur Stabilität des Verteilnetzes bei. Ausserdem mache die BKW mit dem Einheitstarif einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zu neuen Tarifmodellen, verkündet das Unternehmen.
Der neue Einheitspreis wird zwischen dem einstigen Tages- und Nachttarif eingemittet. Je nach Bezugsprofil können sich trotzdem höhere Kosten ergeben. Diese Kundinnen und Kunden will die BKW bis Ende August 2022 schriftlich informieren.