Auf Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) entfielen im ersten Halbjahr des Jahres 2022 etwa neun Prozent aller PW-Neuzulassungen in Europa – das entspricht etwa 400’000 Fahrzeugen. Ausgestattet mit einem Verbrennungsmotor sowie einem Elektroantrieb ist ihr Beitrag zur Emissionsminderung stark abhängig vom realen Nutzungsverhalten. Bislang weisen PHEV in der Zulassung und laut offiziellen Statistiken niedrige Verbräuche von im Mittel unter zwei Litern/100 km und entsprechend niedrige CO2-Emissionen von unter 50g CO2/km auf.

Mehrere Studien haben allerdings herausgefunden, dass die Spanne in der realen Nutzung zwar groß ist, aber im Mittel die Verbräuche und Emissionen deutlich höher ausfallen. Der reale Verbrauch liegt für private PHEV im Durchschnitt bei etwa 4,0 bis 4,4 Litern je 100 Kilometern. Bei Dienstwagen sind es sogar 7,6 bis 8,4 Liter. Damit ist die Abweichung zwischen offiziellen Angaben und realen Erfahrungswerten bei PHEV viel grösser als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor (rund 23 %).

Nun hat die EU-Kommission im Rahmen der Überarbeitung der Typgenehmigung die Werte für PHEV korrigiert. Am 5. Juli 2022 hat das Technical Committee Motor Vehicles (TCMV), das aus Teilnehmer:innen aller Mitgliedsländer zusammengesetzt ist, dem Kommissionsvorschlag zur Änderung der Regulierung zur Typgenehmigungsprozedur zugestimmt. Das Berechnungsverfahren selbst bleibt unverändert. Im Kern wird der Anteil überwiegend elektrisch zurückgelegter Kilometer ab 2025 kleiner als bisher und ab als noch kleiner angenommen.

Damit werden Plug-in-Hybride ab dem 1. Januar 2025 sehr viel realistischer gemäß den offiziellen Werten beurteilt. So werden neue PHEV ab 2025 im Mittel bei ca. 3,5 Liter/100 km bzw. 80 gCO2/km nach WLTP offiziell eingestuft und ab 2027 bei ca. 5 Liter/100 km oder 115g CO2/km (bei deutlich grösseren Reichweiten als 60 km auch etwas besser). (rk/pd)

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