Geschäftsreisende sind unzufrieden und besorgt
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SAP-Concur hat 3850 Geschäftsreisende befragt, wie es derzeit um ihre Reisetätigkeit steht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Drei von fünf Geschäftsreisende weltweit sind unzufrieden mit ihrer aktuellen Reisehäufigkeit. Fast jede/r vierte Frustrierte will sich nach einer neuen Stelle umsehen, wenn sich die Situation nicht ändert.
Text Rafael Künzle
So vielfältig die Ursachen für die freiwilligen Kündigungen von beruflichen Globetrottern momentan auch sein mögen, sie stehen oft auch in Verbindung mit den derzeitigen Geschäftsreiseaktivitäten. Drei von fünf Geschäftsreisende weltweit (61 %) geben an, dass ihre aktuelle Reisehäufigkeit nicht ihren Erwartungen entspricht. Dies ergab die jährliche Studie von SAP-Concur unter 3850 Geschäftsreisenden aus 25 Ländern und rund 700 Travel Manager aus sieben globalen Märkten.
Geschäftsreisen: nicht zu viel, und nicht zu wenig
Fast jeder vierte Geschäftsreisende (23 %), der nicht in seiner gewünschten Häufigkeit reist, gibt an, dass er sich nach einer neuen Stelle umsehen wird, wenn sich seine Reiseplanung nicht verbessert. Für Unmut könnte die veränderte Geschäftsreisestrategie einiger Unternehmen sorgen, nach der nur ein Teil der Geschäftsreisenden wieder seine Koffer packen darf. So geben etwa vier von fünf Geschäftsreisenden (82 %) an, dass ihr Unternehmen zwar zu dem Niveau vor der Pandemie zurückkehrt, allerdings mit dem Ansatz „mehr Reisen auf weniger Schultern“.
„Die Studie zeigt, dass unter Geschäftsreisenden und Travel Managern weltweit ein gewisses Mass an Unzufriedenheit und Besorgnis vorherrscht“, so Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Wenn Unternehmen darauf nicht reagieren, wird sich fast ein Viertel der Geschäftsreisenden nach einer neuen Position umsehen. Das sind schlechte Nachrichten für Unternehmen, die bereits mit Fluktuation, Arbeitskräftemangel und Qualifikationsdefiziten zu kämpfen haben.“
Reisen ja, aber bitte mit zusätzlicher Vergütung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen ihre Reisetätigkeit wieder hochfahren. Gleichzeitig sind Geschäftsreisende nicht bereit, eine neue Stelle anzunehmen, die mehr Reisen erfordert, ohne zusätzliche Vergütung oder andere Benefits zu erhalten: 92 % der Befragten geben an, dass sie für eine Stelle, die mehr Reisen beinhaltet, auch ein höheres Gehalt, weitere Benefits oder mehr Reiseflexibilität erwarten.
Die Reiseflexibilität ist für Geschäftsreisende nicht nur eine Annehmlichkeit: Neun von zehn Geschäftsreisende (91 %) halten flexible Reise- und Buchungsoptionen für unerlässlich, um ihre Gesundheit und Sicherheit auf Geschäftsreisen zu schützen. Sie sind in diesem Punkt wenig kompromissbereit.
Sicherheit steht für Business Traveler an erster Stelle
Die Hälfte der Geschäftsreisenden (51 %) ist durchaus bereit, eine von ihrem Unternehmen avisierte Geschäftsreise abzulehnen, wenn sie aufgrund der COVID-19-Pandemie gesundheitliche Bedenken gegenüber der Reise hat. Auch würde ein Viertel der Geschäftsreisenden (26 %) zuhause bleiben, wenn sie sich durch das Reisen ausgebrannt fühlt und eine Pause braucht.
Der häufigste Grund, warum Mitarbeitende eine Geschäftsreise nicht antreten würden, sind Sicherheitsbedenken bei Reisen in bestimmte Teile der Welt (53 %). Auch wollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auf Kosten der Umwelt reisen. Ein Viertel der Geschäftsreisenden (24 %) würde eine ihnen zugewiesene Reise absagen, wenn die Reiseoptionen nicht nachhaltig sind.
Verantwortliche sind sich Ernst der Lage bewusst
Der Ernst der Lage kommt bei den Geschäftsreiseverantwortlichen an: Alle befragten Travel Manager (100 %) gehen davon aus, dass ihre Rolle in den nächsten 12 Monaten anspruchsvoller sein wird als im letzten Jahr. Fast die Hälfte (49 %) gibt an, dass dabei auch Druck von der obersten Führungsebene kommt, den Stellenwert ihrer Rolle nachzuweisen. „Unternehmen sollten nicht nur hohe Anforderungen an ihre Travel Manager stellen, sondern auch deren strategische Rolle stärken, um mit den Travel Managern nicht genau die Mitarbeitenden zu verlieren, die die Neuausrichtung der Geschäftsreiseprogramme in der Hand haben“, schlussfolgert Götz Reinhardt.