App soll bei Innerschweizer Unternehmen für nachhaltigere Mobilität sorgen
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Aufgrund der verdichteten Siedlungs- und Arbeitsplatzentwicklung in der Innerschweiz, geht Luzern neue Wege. Mithilfe einer App aus Österreich sollen Unternehmen in der Region ihre Mitarbeitenden zum Umsatteln bewegen. Wer den Arbeitsweg umweltschonend zurücklegt, erhält Punkte. Diese wiederum können in Einkaufsgutscheine umgemünzt werden.
Text: Rafael Künzle
Es wird eng in der Innerschweiz. Insbesondere in den in der Region Luzern besteht aufgrund der verdichteten Siedlungs- und Arbeitsplatzentwicklung Bedarf an neuen Mobilitätslösungen. Der Gemeindeverband LuzernPlus hat sich deshalb etwas Besonderes einfallen lassen: «Ummadum». Hinter dem exotischen Namen steckt ein App-basierendes Mobilitätskonzept aus Österreich.
Ummadum wurde Ende 2019 im Tirol lanciert, mittlerweile nehmen landesweit bereits mehrere Gemeinden und Unternehmen teil. Beispielsweise Swarovski oder Innsbruck Tourismus. «Wir verstehen uns als nachhaltiger Arbeitgeber und möchten unsere Mitarbeiter bestmöglich bei einem klimafreundlichen Lebensstil unterstützen. Es ist schön, dass das freiwillige Angebot «Ummadum» von Beginn an so gut angenommen wurde und sich bis dato bereits 40 Mitarbeiter angemeldet haben», äussert sich Angelika Mattes, HR-Managerin von Innsbruck Tourismus.
So funktioniert «Ummadum»
Das Prinzip funktioniert folgendermassen: Entscheidet sich ein Unternehmen zum Mitmachen, kann es Punkte erwerben. Diese dienen als Gewinnpool für die Mitarbeitenden. Anschliessend lädt der Arbeitsgeber, vereinfacht ausgedrückt, seine Arbeitnehmenden via App dazu ein, den Arbeitsweg zu Fuss, mit dem Velo oder per Ride-Sharing zu bestreiten. Die so zurückgelegten Strecken wandelt die App in Punkte um, die von den Arbeitnehmenden bei regionalen Partnern eingelöst werden können.
«Nach eingehender Prüfung bestehender Alternativen in der Schweiz und im Ausland hat sich LuzernPlus dazu entschieden, Ummadum aus Österreich in die Schweiz zu holen», sagt Mario Baumgartner, Projektleiter Raumentwicklung von LuzernPlus. Er ergänzt: «Das System bringt zwei klare Vorteile mit sich: Das Anreizsystem und dass die Punkte dafür über verschiedene Mobilitätsformen gesammelt werden können», so Baumgartner.
Verkehr und Umwelt entlasten, Gemeinschaft und Gesundheit fördern
«Von der Einführung von Ummadum erhoffen wir uns, das Verkehrssystem auf lange Sicht dahingehend entlasten zu können, dass vermehrt der Velo- oder Fussverkehr genutzt oder Fahrgemeinschaften von Mitarbeitenden eines Unternehmens gebildet werden», ergänzt Tanja Müller, Projektleiterin Kommunikation von LuzernPlus gegenüber 20 Minuten. Soziale und gesundheitliche Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle. Dank Fahrgemeinschaften sollen auch ausserhalb der Arbeitszeit soziale Kontakte gepflegt werden.
Auch der Gesundheit wird die App zuträglich sein. «Da auch Punkte zu Fuss oder auf dem Velo gesammelt werden, profitieren die Nutzenden vom Nebeneffekt der frischen Luft, können nach der Arbeit besser abschalten und bewegen sich mehr», so Müller abschliessend. Durch das Zurverfügungstellen und die Nutzung von Mobilitätsangeboten würden sowohl Unternehmen wie auch Arbeitnehmende zudem ihren Beitrag zur CO2-Reduktion und zur Entlastung der stark belasteten Verkehrshauptrouten leisten.
Smarte und nachhaltige Stadtentwicklung
René Schader, CEO bei Ummadum, ist für den Markeintritt Schweiz verantwortlich: «Mit LuzernPlus haben wir einen starken Projektpartner gefunden, mit dem eine smarte und nachhaltige Stadtentwicklung vor allem hinsichtlich der Themen Pendler/-innen und Mobilität gelingen soll. Die Coop Genossenschaft Schweiz ist bereits Einlöse-Stelle und mit den Punkten können in der App Coop Gutscheine erworben werden». Weitere Unternehmen sollen folgen.