20. Juni 2022

DACH-Fuhrparkverbände: Smart Charging – hauseigene Lösung fürs E-Auto?

Gemeinsam mit den Kollegen des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität (Deutschland) und des Fuhrparkverbandes Austria (Österreich) veranstaltete der Schweizer Mobilitätsverband sffv letzte Woche ein Online-Seminar mit dem Thema "Smart Charging - Die Lösung, um hauseigene Solarenergie für Elektrofahrzeuge ausreichend zu machen?"

DACH-Fuhrparkverbände: Smart Charging – hauseigene Lösung fürs E-Auto?

Ein Forscherteam um Martin Raubal, Professor für Geoinformations-Engineering an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, hat untersucht, mit welchen Ladestrategien sich Elektroautos zu einem möglichst hohen Anteil mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage nutzen lassen. Als Datenbasis dienten Informationen aus dem Projekt "SBB Green Class". Die Teilnehmer an diesem Projekt konnten durch Bezahlung einer monatlichen Pauschale aus einem bunten Strauss an Mobilitätsvarianten wählen. Dazu gehörten ein GA, ein Elektro-Auto und Zugriff auf Car- und Bike-Sharing. Im Rahmen dieses Projektes wurde genau dokumentiert, wer wann welche Mobilitätslösung gewählt hat. Dabei wurde auch aufgezeichnet, wann und wie das Elektrofahrzeug im Einsatz war und wann es zuhause stand. Diese Daten hat man nun genutzt, um eine weitere Analyse vorzunehmen.

 

Im Rahmen dieser weiteren Studie wurde den Teilnehmern des SBB Green Class-Projektes eine fiktive Solaranlage auf deren zuhause platziert und gemäss echten Wetterdaten simuliert, wann diese Solaranlage wieviel Strom produziert hat. In einem nächsten Schritt wurden die Daten, wann das Fahrzeuge zuhause war und wann es effektiv geladen wurden, übereinandergelegt und abhängig von der Ladestrategie ermittelt, inwieweit der selbstproduzierte Strom für den Bedarf des Elektrofahrzeuges ausreichen würde. Henry Martin - Doktorand an der ETH Zürich und an beiden Studien beteiligt - zeigte auf, welche Szenarien durchgespielt wurden und zu welchen Ergebnissen man kam.

 

Szenario 1: Ungesteuertes Laden

Wäre ungesteuert geladen worden, d. h. ohne zu beachten, ob die Solaranlage gerade Strom produziert, hätten nur 15% Solarenergie genutzt werden können.

 

Szenario 2: Einfache Steuerung:

Unter der Bedingung, dass der Start- und Endstand erhalten bleibt und das wahre Ansteckverhalten der Nutzer berücksichtigt wird, wird in dieser Zeit nur soviel Strom geladen, wie die Solaranlage produziert. Das erstaunliche Ergebnisse ist, dass allein mit diesem kleinen Eingriff, der Deckungsgrad auf 56% erhöht werden kann.  

 

Szenario 3: Grösstmögliche Steuerung

Bei diesem Szenario wurde nur dann geladen, wenn die Solaranlage Strom produziert hat. Als Bedingung wurde nur gesetzt, dass der tatsächliche Mobilitätsbedarf gedeckt sein muss und an den Standzeiten des Fahrzeuges nichts verändert wurde. Jedoch muss der Fahrer bereit sein zu akzeptieren, dass die Batterie nicht immer zu 100% geladen ist, aber immer ausreichend für die anstehende Fahrt. Bei einer solchen Optimierung der Ladestrategie konnte der Deckungsgrad auf erstaunliche 90% erhöht werden.

 

Das Referat zeigt auf, dass viel Potential vorhanden ist. Einer der grössten Knackpunkte beim Umstieg auf Elektromobilität ist, dass das Ladeverhalten geändert werden muss. Nicht wie heute, erst tanken, wenn der Tank leer gefahren ist, sondern laden, wenn sich die Möglichkeit bietet. (rk/pd)

 

Details der Studie finden Sie in der Pressemitteilung: Link 

 

www.sffv.ch

 

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