23. Mai 2022

Der kleine Sparfuchs

Nach etwas mehr als drei Monaten und über 5000 Kilometer schreitet die aboutFLEET-Redaktion zur Halbzeitanalyse. Hat sich der Toyota Yaris mit seinem neuen Hybridantrieb die zahlreichen Vorschusslorbeeren auch in unserem Dauertest verdient?

Der kleine Sparfuchs

Seit einem Vierteljahrhundert erprobt, hat die 2020 erschienene vierte Generation des Toyota Yaris im Folgejahr gleich den internationalen Preis «Car of the Year 2021» eingeheimst und wurde zum «beliebtesten Auto der Schweiz 2021» gewählt. Keine Frage, den schnappen wir uns für sechs Monate.

Eine Angewöhnungszeit war nicht nötig. Die schnittigere und kantigere Optik gefällt und erinnert insbesondere im Heckbereich an den grossen Bruder C-HR. Der Yaris ist mit einer Länge von 3,94 Metern im Vergleich zum Vorgänger einen Hauch (0,5 cm) kleiner, aber 5 Zentimeter breiter, mit einem ebenfalls 5 Zentimeter längeren Radstand. Verantwortlich für die neuen Masse ist die TNGA-B-Plattform, oder um genau zu sein: «Toyota New Global Architecture» plus B für das Fahrzeugsegment.

Der neue Hybridantrieb
Mit ihr hält auch der neue Hybridantrieb Einzug, für den sich laut Toyota rund 80 % der Käufer – und wir – entscheiden. Dessen Benziner hat im Vergleich zum Vorgänger nur noch drei Zylinder, 1,5 Liter Hubraum und 91 PS. Er wird von einem 79 PS starken Elektromotor unterstützt, was eine Systemleistung von 116 PS bringt – 16 PS mehr als der alte Vierzylinder.

Unten raus ist das kleine Aggregat quirlig, im dreistelligen Stundenkilometer-Bereich wirds zäher und lauter. In erster Linie solls aber gemütlich durch die City gehen. Da macht der kleine eine gute Figur, er ist wendig und vor allem sparsam. Ein Test-Durchschnittsverbrauch von 4,7 l/100 km kann sich sehen lassen. Ist das Motoren-Duo des 1.5 l Hybrid VVT-iE Hybrid richtig eingelaufen, dürfte es noch weniger werden.

Zum Sparen animiert neben den Eco-Points, welches das Fahrzeug bei jeder Fahrt verteilt, der «Brake»-Modus. Während im «D» das Auto widerstandsfrei rollt, bremst «B» den Yaris etwas ab, wodurch die Batterie mit Energie gespeist wird. Wir schalteten je nach Situation zwischen den beiden Modi: Macht Spass, spart Sprit und minimiert den Verschleiss der Bremsscheiben.

Ausstattungslinie Trend
Etwas weniger Freude machen das CVT-Getriebe und dessen Gummibandeffekt. Tritt man aufs Gas, schnellt der Drehzahlmesser hoch, vorwärts gehts erst verzögert. Das ist aber im Vergleich zu früher ein Klagen auf hohem Niveau.

Alternativ gibts unseren Testwagen (Yaris 1.5 l Hybrid VVT-iE Hybrid, Ausstattungslinie Trend ab 25’700 Fr) mit einer 6-Gang-Handschaltung. Dafür muss der 1.5 l VVT iE Benziner auf seinen Hybrid-Kumpan verzichten. Ohne CVT und Hybrid ist der Yaris übrigens 2500 Franken günstiger.

Noch eine Anmerkung zu unserer Ausstattungslinie Trend: Diese ist die zweithöchste der vier Linien (Active, Comfort, Trend und Premium) und üppig ausgestattet. Zur Serie gehören beispielsweise eine Lenkrad-Fahrer- und Beifahrersitzheizung, eine Rückfahrkamera, eine Verkehrsschild-Erkennung oder der adaptive Tempomat. Wir gönnten uns obendrauf das Trend-Plus-Pack für 1990 Franken mit getöntem Privacy-Glas, LED rundum, dem Top-Navigationssystem Toyota Touch, Digital-Cockpit und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Im Innern ist unser Testwagen schlicht, aber solid gehalten. Üppig ist hingegen die Anzahl Knöpfe, insbesondere auf dem Lenkrad. Sieht nicht sehr sexy aus, lässt sich aber intuitiv bedienen. Der längere Radstand kommt in erster Linie der Frontreihe zugute. Hinten wirds für grosse Personen segmentbedingt etwas eng, fürs Gepäck müssen 286 respektive 768 Liter reichen.

Fazit
Der Yaris hat sich die Vorschusslorbeeren absolut verdient. Er ist mit seinem Hybrid­antrieb eine Besonderheit im Kleinwagensegment und wirklich sparsam. Mit dem gesparten Münz kann in die Ausstattung investiert werden. Das taten wir und kamen ohne Sonderlackierung bei 27’690 Franken an. Mit billig hat der Yaris längst nichts mehr am Hut – in jeglicher Hinsicht. (red)

 

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