14. April 2022

E-Transporter: 25 % tiefere TCO als Dieselfahrzeuge

Die Elektrifizierungswelle hat mittlerweile auch die leichten Nutzfahrzeuge erfasst. Dies macht nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch Sinn: Die TCO batteriebetriebener Kleintransporter (e-LCVs) sind in den grossen europäischen Ländern rund 25 % tiefer als jene vergleichbare Dieselfahrzeuge, wie eine Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt.

E-Transporter: 25 % tiefere TCO als Dieselfahrzeuge

Text: Rafael Künzle

 

Wer sich ein Nutzfahrzeug zulegt, tut dies aus rationalen Gründen. Entsprechend basieren die Kaufentscheidungen meist auf der Grundlage der Gesamtbetriebskosten (TCO), welche die Kosten für Anschaffung, Betrieb und Wartung des Fahrzeugs umfassen. Gemäss dieser These würden die Käufer von Kleintransportern auf Elektrofahrzeuge umsteigen, wenn diese auf TCO-Basis günstiger werden als Dieselfahrzeuge. Vorausgesetzt, dass die Unternehmen dadurch nicht mit grösseren betrieblichen Einschränkungen konfrontiert werden.

 

In 5 von 6 Ländern günstiger

Um die TCO-Parität zu bewerten, hat T&E die «total cost of ownership» von Diesel- und Elektro-Kleintransportern für sechs Gruppen von Endnutzern (Business-to-Consumer- und Business-to-Business-Transporteure, berufliche Nutzer, Kurzzeitvermieter, Leasingnehmer und private Nutzer) in sechs Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien, Vereinigtes Königreich) erfasst. Deren Marktanteil macht über drei Viertel (76 %) des europäischen Kleintransporter-Marktes aus (EU+UK).

 

Die Analyse zeigt, dass elektrische Transporter für alle betrachteten Nutzergruppen in allen sechs Ländern bereits die günstigste Option sind, wenn Kaufsubventionen berücksichtigt werden. Der durchschnittliche Elektro-Van in der EU ist 25 % billiger als der durchschnittliche Diesel-Van (0,15 €/km für den E-Van gegenüber 0,20 €/km für den Diesel-Van). Werden Kaufsubventionen nicht berücksichtigt, sind elektrische Transporter auf TCO-Basis in fünf der sechs Länder bereits günstiger (und sollen spätestens 2024 in allen Ländern und für alle Nutzergruppen günstiger sein).

 

Ein Drittel hat bereits E-Transporter im Fuhrpark

Im Dezember 2021 beauftragte T&E Dataforce mit der Durchführung einer internationalen Umfrage unter Unternehmen mit Transportern im Fuhrpark, um deren Einstellung zu elektrischen Transportern zu verstehen. Von den 745 befragten Nutzern gaben 84 % an, dass sie den Umstieg auf Elektrofahrzeuge in Erwägung ziehen: Etwas mehr als ein Drittel hat bereits mindestens einen E-Transporter in der Flotte (36 %), ein weiteres Drittel plant den Kauf eines E-Transporters im Jahr 2022 (32 %) und 16 % erwägen den Kauf eines solchen in den nächsten fünf Jahren. Die Umfrage zeigt, dass die Akzeptanz von E-Vans in Italien mit 91 % am höchsten und in Deutschland mit 62 % am niedrigsten ist.

 

Die Teilnehmenden wurden auch zu ihrem Kaufverhalten befragt, um die wichtigsten Faktoren und Hindernisse für die Einführung von E-Vans zu ermitteln. Die Antworten zeigen, dass die Probanden, die Elektrofahrzeuge kaufen, dies in erster Linie aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen tun. Die Befragten, die keine Elektrofahrzeuge gekauft haben, begründen ihre Entscheidung mit betrieblichen Zwängen, wie z. B. der Reichweite.

 

Wachsendes Angebot an Elektrofahrzeugen

2021 konnte ein durchschnittlicher leichter E-Van unter realen Fahrbedingungen mit einer Ladung rund 192 km weit fahren (bis zu 255 km bei Modellen mit grösserer Reichweite), während ein schwerer E-Van eine reale Reichweite von 133 km hatte (bis zu 154 km bei Modellen mit grösserer Reichweite). Neue Modelle, die 2022 auf den Markt kommen, werben mit höheren offiziellen Reichweiten (durchschnittlich 293 km für leichte E-Transporter und 263 km für schwere E-Transporter), was zeigt, dass die Reichweitenbeschränkungen schnell angegangen werden.

 

Was den durchschnittlichen Anschaffungspreis betrifft, so kostet ein leichter E-Van auf dem Markt heute 34'400 Euro (ca. 35’050 Franken), während ein schwerer E-Van 52’900 Euro (ca. 53'900 Franken) kostet. Obwohl diese E-Van-Modelle etwa 40-55 % mehr kosten als entsprechende Dieselmodelle, werden diese höheren Anschaffungskosten durch die niedrigeren Betriebskosten mehr als ausgeglichen.

 

Die Studie in Englisch finden Sie unter: www.transportenvironment.org/discover/e-vans-cheap-green-and-in-demand/

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