Erfolgreicher Event für internationale Flottenmanager am Auto-Salon
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Der Genfer Automobil-Salon bot dieses Jahr die ideale Plattform für das erstmals durchgeführte International Fleet Meeting. Die 130 Teilnehmer hörten einen Vortrag von Flottenmanagement-Experte Richard Sikkel und hatten daneben vor allem Zeit für Networking.
Text: Florian Tremp
Am zweiten Pressetag des 84. Genfer Automobil-Salons fand erstmalig das International Fleet Meeting statt. Die Fachzeitschrift aboutFLEET und das Beratungsunternehmen fleetcompetence europe als Organisatoren der Veranstaltung freuten sich schon bei der Premiere über namhafte Sponsoren aus der Welt des Flottenmanagements (AMAG, Alphabet, Fleet Logistics, TCOPlus, Carglass und Masternaut). Ebenso erfreulich war auch die Teilnehmerzahl: Mit rund 130 Gästen aus dem In- und Ausland war die Veranstaltung komplett ausgebucht und gut durchmischt.
Das International Fleet Meeting bot erstmals in der Geschichte des Auto-Salons eine Plattform für Networking und Gedankenaustausch unter internationalen Flottenbetreibern sowie der Automobil- und Leasingindustrie. Gespräche unter den Teilnehmern standen denn auch im Vordergrund der kompakten Veranstaltung um die Mittagszeit.
Anregungen für Diskussionen gab nicht zuletzt das kontroverse Referat von Gastredner Richard Sikkel, dem ehemaligen Präsidenten von Athlon Car Lease International. Der Holländer ist langjähriger Kenner der Flottenmanagement- und Leasingszene und führt mittlerweile mit Booming Industries Ltd. ein eigenes Beratungs- und Managementunternehmen. Sikkel sprach vor der gespannt zuhörenden Menge von grossen Veränderungen innerhalb der Arbeitswelt und der Unternehmensmobilität. Einen Grund dafür sieht er in den modernen Kommunikationsmitteln. So würden Videokonferenzen teure und zeitaufwendige Geschäftsreisen immer öfter ersetzen. «Die Notwendigkeit zu reisen wird abnehmen», vermutet Sikkel, der meint, Firmen müssten ihre Mobilität kritisch hinterfragen und sich offen zeigen für neue Lösungen. «Man braucht heute nur noch ein iPad, um von Angesicht zu Angesicht zu sprechen», so Sikkel, der auf das riesige Sparpotenzial hinweist. Für ihn – der manchmal selber im Zug reist – sind aber auch der öffentliche Verkehr und Fahrräder kein Tabuthema. Doch der Holländer gibt zu bedenken: «Die meisten Angestellten mögen diese Verkehrsmittel nicht für eine Dienstreise.» Bei den Mitarbeitern sieht Sikkel denn auch ein grosses Potenzial zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs. Er empfiehlt Unternehmen, Motivationsinstrumente zu nutzen, die die Fahrer dazu anspornen, den Treibstoffverbrauch durch eine entsprechende Fahrweise zu senken.
Sikkel betonte in seinem Referat auch, dass die Automobilindustrie viel unternommen habe, um den Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken. Er ruft die Firmen dazu auf, diesem Trend zu folgen und ihre Car Policies anzupassen.
Kritik übt Sikkel hingegen an der Leasingindustrie. «Bei den Leasingfirmen hat sich in den letzten Jahren nicht viel verändert», so der ehemalige Leasingmanager. Er meint gar: «Leasing könnte eine Nische werden.»
Keine Nische bleiben hingegen Elektroautos, wenn es nach der Meinung von Sikkel geht: «Ich glaube, in Zukunft wird das Elektroauto die einzige Lösung sein.» Dennoch gibt er zu: «Die heutigen Elektrofahrzeuge sind nicht funktional.» Wie gerufen kommt da das Carsharing. Diese Mobilitätsform wird laut dem Flottenmanagement-Experten bei Firmen vermehrt ein Thema.
Es bleibt also spannend, denn auch vor dem Hintergrund all dieser Thesen macht das Referat von Sikkel klar: Die Unternehmensmobilität, wie wir sie heute kennen, wird sich in den nächsten Jahren stark verändern.
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