New Work: Work-Life-Balance statt schicker Dienstwagen?
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Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeitswelt stark verändert. Mit der Verlagerung vieler Arbeitsplätze ins Homeoffice hat ein Trend zusätzlichen Auftrieb erhalten: New Work, die neue Art des Arbeitens. Eine grossangelegte Studie in der DACH-Region zeigt, dass mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bereits Elemente von New Work umgesetzt hat, wie die Softwarespezialisten der EASY SOFTWARE AG berichten.
Mit New Work sollen positive Werte wie Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Partizipation zu grundlegenden Leitbegriffen der Arbeitswelt werden. Die New-Work-Bewegung wird besonders von den jungen Eliten, der digital sozialisierten Generationen Y und Z, der heute Zwanzig- bis Vierzigjährigen vorangetrieben. Mit New Work wird eine hoch digitalisierte Arbeitswelt verbunden, die vernetzt ist, auf Teamwork setzt, agile Arbeitsmethoden praktiziert, Flexibilität bietet und an flachen Hierarchien gebunden ist.
Darüber hinaus ist New Work Ausdruck einer neuen Arbeitskultur, die der Work-Life-Balance mehr Gewicht schenkt als klassischen Privilegien wie einem schicken Dienstwagen oder dem grossen Büro. Dahinter stehen veränderte Wünsche und Lebensentwürfe jüngerer Generationen, die grösseren Wert legen auf eine sinnstiftende Berufstätigkeit, Freiräume zur Selbstverwirklichung und eine sehr gute Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben.
Viele Entscheider in den Unternehmen stellen sich die Frage, ob New Work nicht nur ein Trend ist, der in ein paar Jahren wieder vorbeigeht. Zu dieser Diskussion liefert der HR Report 2021, der vom Instituts für Beschäftigung und Employability und dem Personaldienstleister Hays erstellt wurde, interessante Zahlen. Die Befragung von 1046 Unternehmen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Betriebe bereits Elemente von New Work umgesetzt hat. In Zahlen:
-61 Prozent aller Unternehmen haben bereits damit begonnen, die Arbeitszeiten zu flexibilisieren
-55 Prozent setzen vermehrt auf projektbasiertes Arbeiten
-53 Prozent ermöglichen Homeoffice
-51 Prozent aller befragten Unternehmen hat bereits agile Arbeitsmethoden eingeführt
Führend bei dieser Entwicklung sind übrigens Unternehmen mit einer Grösse zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeitern. Dabei spielt New Work besonders für Betriebe aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor eine herausgehobene Rolle. Und: Unternehmen mit Führungskräften in der Alterskohorte unter 40 setzen sich wesentlich stärker für die Werte von New Work ein als Betriebe mit älteren Führungsstrukturen.
Durch die Corona-Pandemie wurden gezwungenermassen zahlreiche Büroarbeitsplätze auf die Arbeit im Homeoffice umgestellt. Mit dem Arbeiten von Zuhause mussten zugleich viele Abläufe neu gedacht werden. Die Arbeitswelt wurde so praktisch über Nacht flexibler und agiler. Von Zuhause zu arbeiten, bedeutet für die Mitarbeiter stärker projektbezogen zu denken und selbstbestimmter zu handeln. Die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung unterstreicht auch der HR Report 2021, in dem bis zu 65 Prozent der Unternehmen davon ausgehen, dass diese Veränderungen auch nach der Pandemie Bestand haben werden.
Dieser – von vielen Unternehmen zunächst als erzwungen erlebte – Modernisierungsschub erwies sich zugleich als Katalysator für New Work. Viele Mitarbeiter und Unternehmen lernten die Vorteile des neuen Arbeitens zu schätzen. Zugleich zeigte sich, dass besonders jene Unternehmen gut durch die Pandemie kamen, die viele Geschäftsprozesse schon vor der Pandemie digitalisiert und auf New Work umgestellt hatten.
Die Pandemie wurde so zu einem Crashkurs in New Work und Digitalisierung. Denn – und das ist vielleicht die grösste Lehre aus der Pandemie – die digitale Transformation verlangt auch eine neue Arbeitsumgebung: Unternehmen müssen schneller, flexibler und agiler werden, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein und auch in Zukunft kluge junge Köpfe für sich zu begeistern. (rk/pd)