Auto Abos: Eine Alternative zu Kauf und Leasing für Firmen?
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Autoabos finden bislang vor allem im Privatbereich Anklang. Der Trend dürfte in den Augen von Andrea Auer, Mobilitätsexpertin beim Vergleichsdienst comparis.ch, künftig auch bei Firmen zunehmend Anhänger finden.
«Als führender Online-Vergleichsdienst ist es unsere Aufgabe, aktuelle Trends zu beobachten. Für die Konsumentinnen und Konsumenten haben wir deshalb auch schon Angebote für Auto-Abos unter die Lupe genommen», erklärt die comparis.ch-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Dass es noch keine interaktive Vergleichsmöglichkeit gebe, liege unter anderem daran, dass sich die Anbieter und Angebote derzeit noch sehr stark unterschieden.
Tatsächlich weichen die einzelnen Abo-Angebote markant voneinander ab. Ob bei der Mindestabodauer – je nach Anbieter liegt sie zwischen einem und 48 Monaten –, den inkludierten Kilometern – die Spannweite reicht von monatlich 500 bis 4000 – und nicht zuletzt den verfügbaren Modellen: Kein Abo ist wie das andere. Was aber alle vom Grundprinzip her eint: Sie bieten Mobilität zum monatlichen Fixpreis, der für gewöhnlich alle Unterhaltskosten abdeckt. Von der Versicherung, über den Service bis hin zur jahreszeitgerechten Bereifung ist alles inklusive. Auch um unterschwellige Kosten wie den Wertverlust müssen sich Abonnierende keine Sorgen machen – transparenter lässt sich die Autonutzung nicht kalkulieren.
Für Andrea Auer bieten Auto-Abos ausserdem einen grossen Pluspunkt: enorme Flexibilität. «Nach einer gewissen Mindestlaufzeit kann man ein Fahrzeug ganz einfach zurückgeben. Gerade in der heutigen, unbeständigen Zeit ist es ein entscheidender Vorteil, sich nicht lange an Dinge, die viel kosten, binden zu müssen», betont sie. Die Mobilitätsexpertin denkt dabei nicht nur an Privatkunden, sondern auch an Firmen: «Speziell für kleinere und mittlere Unternehmen, wo die Fahrzeugflotte bei einer volatilen Auftragslage plötzlich zum grossen, nicht über Nacht entfernbaren Kostenfaktor werden kann, machen flexible Mobilitätslösungen Sinn.»
Geld sparen lässt sich gemäss Andrea Auer mit einem Auto-Abo derweil nicht unbedingt. «Bei einer langfristigen Fahrzeugnutzung ist ein Autokauf oder ein Leasing in der Regel günstiger», sagt sie. Bei Geschäftsflotten zähle neben den Kosten aber auch noch der operative Aufwand: «Irgendjemand muss sich schliesslich um das ganze Flottenmanagement kümmern, und je nach Unternehmensgrösse rechnet es sich nicht, dafür extra eine Person zu beschäftigen. Ist aber niemand für diese Aufgabe eingestellt, bleibt ein effizientes Flottenmanagement oft auf der Strecke. Um rasch ein Auto zu abonnieren oder es wieder zurückzugeben, braucht es dagegen weder viel Zeit noch spezifisches Know-how.»
Sind Auto-Abos somit eher im kleinen Rahmen interessant, also im privaten Umfeld und bei Unternehmen mit überschaubarer Grösse wie Startups oder eben KMU? Das könne man so nicht pauschal sagen, findet Andrea Auer. Erstens sei Flexibilität in allen Unternehmen, ganz unabhängig von der Grösse, äussert wertvoll, zweitens gebe es vor allem bei grossen Flotten immer Fahrzeuge, die nicht oder zu wenig genutzt werden. «Verlässt beispielsweise ein Mitarbeitender das Unternehmen und wird nicht sofort ersetzt, findet sich nicht immer eine Ersatznutzung für sein Geschäftsfahrzeug. Zudem kennen viele Branchen eine saison- beziehungsweise projektabhängig divergierende Auslastung. Deshalb ist es gut möglich, dass ein Unternehmen unter dem Strich günstiger respektive ökonomischer fährt, wenn sie auf Abos setzen», fasst Andrea Auer zusammen. (rk/pd)