«La Paille Verte»: Auch die Flotte ist nachhaltig unterwegs
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Massimo Caputo will dem «Plastikröhrli» ein Ende machen und lancierte 2018 einen nachhaltigen Ersatz. Auch bei der Mobilität setzt der CEO und Gründer von La Paille Verte auf mehr Nachhaltigkeit. Denn wie bei seinem Produkt sieht der Westschweizer auch hier grosse Chancen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft dank CNG-Mobilität.
Mit seiner Marke La Paille Verte – zu Deutsch der grüne Stroh- oder eben Trinkhalm – bietet der Westschweizer Massimo Caputo, eine so simple, wie innovative Lösung für den Ersatz von «Plastikröhrli» an. Seine umweltfreundlichen Trinkhalme für den einmaligen Gebrauch aus kompostierbarer Maisstärke zerfallen nicht in den Getränken, haben weder Geschmack noch Geruch und sind alle mit einem Logo versehen, damit der Kunde sie nicht mit Plastiktrinkhalmen auf Erdölbasis verwechselt. Doch nicht nur mit seinem Produkt setzt er ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit, sondern auch auf der Strasse mit einem CNG-Fahrzeug. Dieses stösst im Vergleich zu einem anderen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bis zu 35 Prozent weniger CO2 aus. Der Ausstoss von Stickoxiden (NOX) ist sogar bis zu 95 Prozent geringer und mit Biogas im Tank ist man damit nahezu CO2-neutral unterwegs.
Herr Caputo, seit Jahren denkt und handelt Ihr Unternehmen La Paille Verte nachhaltig. Woher kommt dieses?
Massimo Caputo, CEO und Gründer von La Paille Verte: Ich habe mein Unternehmen 2018 mit dem Ziel gegründet, erdölbasierte Plastiktrinkhalme in der Schweiz abzuschaffen und durch umweltverträgliche Lösungen zu ersetzen. Da ich mir der ganzen Schäden bewusst war, die Einwegplastikprodukte auf Erdölbasis unserer Umwelt zufügen, machte es für mich Sinn, wenigstens mit nachhaltigen Trinkhalmen dagegen anzukämpfen. Damals waren Plastiktrinkhalme und ihre Auswirkungen durch Medienberichte und verschiedene, virale Videos sehr präsent – insbesondere das Video, in welchem einer Schildkröte ein Plastiktrinkhalm aus der Nase entfernt werden musste. Das machte mich persönlich betroffen, vor allem weil es in der Schweiz keine oder nur sehr wenige Lösungen gab, um die «Plastikröhrli» zu ersetzen.
Was hat La Paille Verte dazu bewogen, ein CNG-Fahrzeug einzusetzen?
Nachdem ich in meinem früheren Job CNG-Fahrzeuge verkauft hatte, wusste ich, dass diese Fahrzeuge mehrere Herausforderungen bezüglich nachhaltiger Mobilität perfekt lösen. Die Entscheidung für diese Antriebslösung lag zudem nahe, da ich kompostierbare Produkte verkaufe, die am Ende ihres Lebenszyklus Biogas produzieren.
Für welches CNG-Auto haben Sie sich entschieden und wie viele sind bei Ihnen im Einsatz?
Ich habe mich für einen Seat Leon Sportstourer entschieden. Dies ist derzeit mein einziges CNG-Auto, das ich für Lieferungen und für die Fahrt zu verschiedenen Terminen für die Entwicklung meines Geschäfts benutze.
Stellt Tanken eine Herausforderung dar?
Ganz und gar nicht. Ich wohne fünf Minuten vom Waadtländer Ort Lucens in der Broye entfernt, wo sich eine Tankstelle befindet. Zudem gibt es in allen Schweizer Städten, in die ich normalerweise fahre, CNG-Tankstellen. Ich hatte nie Schwierigkeiten, eine Zapfsäule zu finden – auch nicht im Ausland. Vor allem dank der Gibgas-App, die ja die gleichen Daten nutzt wie der kostenlose Tankstellenfinder auf CNG-Mobility.ch, der Stationen in ganz Europa auflistet.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem CNG-Fahrzeug gemacht und wie zufrieden sind Sie damit?
Meine Fahrten reichen vom Land über die Stadt bis hin zur Autobahn. Da sich das Fahrverhalten nicht von demjenigen eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor und einem anderen Treibstoff unterscheidet, bin ich mit der Reichweite von rund 350 Kilometern, der Leistung und dem unveränderten Platzangebot im Innenraum meines CNG-Seat stets zufrieden.
Versuchen Sie, möglichst nur Biogas zu tanken, um nahezu CO2-neutral unterwegs sein?
Auch wenn ich gerne zu 100 Prozent mit Biogas fahren würde, muss ich in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Pandemie mein Geschäft stark verlangsamt hat, pragmatisch bleiben: Ein einwandfreies Umweltverhalten ist eines meiner Hauptziele, aber vor allem muss ich das Überleben meines Unternehmens sichern und Kompromisse eingehen. Indem ich mit dem Tankstellenmix fahre, der über 20 Prozent Biogas enthält, trage ich bereits dazu bei, die Auswirkungen meiner Lieferungen zu verringern: In Zukunft werde ich aber auf 100 Prozent Biogas umsteigen! Das scheint mir selbstverständlich, denn meine Produkte schaffen letztlich den Treibstoff, mit dem ich mich fortbewege.
Mit Ihrem Engagement für die Umwelt setzen Sie ein Zeichen. Wie fallen die Reaktionen aus, beispielsweise von Kunden, Mitarbeitenden oder weiteren Partnern/Konkurrenten?
Sie sind sehr positiv. Alle meine Kunden wissen von meinem Projekt, verstehen es und beglückwünschen mich zur Synergie zwischen dem Handel mit umweltfreundlichen Produkten und der sanften Mobilität. Dank der Beklebung meines Fahrzeugs, welche das Projekt meiner Marke und die Partnerschaft mit gazenergie illustriert, bleibt mein Auto zudem nie unbemerkt und zieht alle Blicke der Passanten auf sich.
Planen Sie für die Zukunft weitere Investitionen in nachhaltige Mobilität? Wenn ja, wie sehen die Pläne aus?
Ja, den Aufbau einer Flotte von Liefer- und Geschäftsfahrzeugen, die ausschliesslich mit 100 Prozent Biogas betrieben werden.
Sie machen nicht nur bezüglich Mobilität einen grossen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft, sondern auch bei den Produkten von La Paille Verte. Woher stammen Ihre Rohstoffe?
Wir haben uns für realistische, manchmal vorübergehende, aber vor allem praktische Lösungen entschieden – nicht zuletzt auch aufgrund der Grösse meines Unternehmens und seiner Struktur. Aus diesem Grund beziehen wir Produkte aus der ganzen Welt. Wir achten aber immer darauf, dass wir möglichst lokal und mit Produkten mit den besten Lebenszyklusanalysen arbeiten, was sich für die Umwelt und die Menschen auszahlt. Wir handeln also stets in Übereinstimmung mit den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung.