GIMS-Direktor: «Bei uns wird es keine Fahrräder geben»
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Vor der Messe ist nach der Messe. Nach der IAA Mobility in München blickt die Autowelt nun gespannt nach Genf. Im Februar 2022 soll dort die GIMS 2022 mit einem neuen Konzept nach zweijähriger Zwangspause wiederstattfinden. Gegenüber der Automobilwoche verriet Sandro Mesquita, Direktor der GIMS, seine Pläne.
Mit dem Wechsel der IAA nach München und einem neuen Konzept als Mobilitätsmesse wollen die Organisatoren neue Wege gehen. Ob es funktionieren wird, ist noch offen. Die erste IAA Mobility war für die Veranstalter ein Erfolg. Doch Fragen zur Zukunft bleiben. Die nächste grosse, internationale Automesse, soll im Februar 2022 der Genfer Autosalon sein. Sandro Mesquita, Generaldirektor der Geneva International Motor Show (GIMS), erklärt im Gespräche mit der Automobilwoche: «In Europa ist noch Platz für eine oder maximal zwei grosse Automessen. Und ich hoffe natürlich, dass Genf darunter sein wird.» Der Vorteil von Genf liegt für Mesquita auf der Hand. «Hier gibt es keine Dominanz einer Gruppe oder eines Herstellers.»
Im Gegensatz zur IAA Mobility ist Mesquita aber überzeugt, eine Automesse sollte sich auch in Zukunft auf Autos konzentrieren. «Wir wollen nicht zu einer Messe für Mobilität werden. Wir wollen ein Salon sein, der das gesamte Ökosystem Automobil integriert – aber mit dem Auto im Zentrum. Fahrräder oder Drohnen wird es bei uns nicht geben.»
Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management, sieht die Automessen ebenfalls unter hohem Veränderungsdruck. «Der VDA steht als Veranstalter der IAA genauso, wie die ganze Industrie in einer tief greifenden Transformation», erklärt er gegenüber der Automobilwoche. «Und es nicht noch nicht ausgemacht, ob ihm diese Transformation gelingt.» Als Verband und als Messeveranstalter müsse der VDA eine neue Positionierung finden. «Der VDA muss eine Vision für die Zukunft entwickeln, er muss in der Gesellschaft wieder als glaubwürdig wahrgenommen werden. Dazu ist es wichtig, sich von den führenden Mitgliedern ein Stück weit freizuschwimmen.» Gelinge dies, könne die IAA auch künftig noch Relevanz haben.
«Fest steht aber auch: Die enormen Kosten wie in der Vergangenheit rechnen sich für die meisten Aussteller nicht mehr. Da muss sich etwas grundlegend ändern.» Letzten Endes, so vermutet Bratzel, werde der Kostendruck zu einer Konsolidierung bei Europas Automessen führen. «Eine Messe wird der Branche ausreichen.» (pd/ir)