Audi: Der Weg ist das Ziel
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Bis 2025 sollen alle Audi Standorte bilanziell CO2-neutral produzieren. Wie will ein Automobilhersteller, der 2019 allein in Europa über eine Million Automobile produziert hat, dieses Ziel umsetzen? aboutFLEET hat am TechTalk "Carbon Neutrality" teilgenommen.
Audi ist auf dem Weg zu CO2-neutralen Produktionsstandorten.
AUDI will seinen Beitrag zum Erreichen der Pariser Klimaziele leisten. So hat das Unternehmen gemäss eigenen Angaben zahlreiche Bemühungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette angestossen, die auf die Vision hinzielen, bis 2050 bilanzielle CO2-Neutralität zu erreichen.
E-Fahrzeuge sorgen für Blickwinkeländerung: «Im Lebenszyklus eines Autos fällt ein Grossteil der Emissionen in der Nutzungsphase an. Doch mit dem steigenden Anteil an elektrifizierten Autos verschiebt sich das zunehmend in die Herstellungsphase», sagt Peter Kössler, Vorstand für Produktion und Logistik der AUDI AG. «Hier haben wir als Hersteller einen entscheidenden Hebel. Indem wir unsere Produktionsstandorte CO2-neutral stellen und diesen Anspruch konsequent in die Lieferkette tragen, sorgen wir dafür, dass unsere Autos mit einem geringeren CO2-Rucksack beim Kunden ankommen.»
Das Engagement für eine nachhaltige Produktion geht über die eigenen Standorte hinaus: Im Rahmen von «Mission Zero» haben Audi und seine Zulieferer CO2-Reduktionspotenzial in der Lieferkette identifiziert und Massnahmen zur Umsetzung beschlossen. Im Fokus sind die in der Herstellung und im Recycling besonders energieintensiven Werkstoffe Aluminium, Kunststoffe sowie Bestandteile von Batterien.
Audi Hungaria zum Beispiel nutzt in der Automobilproduktion grosse Mengen Aluminium - jährlich beträgt der Verbrauch rund 38’000 Tonnen. Da die Herstellung von Aluminium sehr energieaufwändig ist, führt Audi Hungaria den Werkstoff in einem energiesparenden Kreislauf: Im Rahmen des «Aluminium Closed» Loop werden bei der Produktion entstandene Aluminiumabfälle dem Zulieferer retourniert, der daraus neue Aluminium-Coils in Originalqualität herstellt und diese den Ingolstädtern zurückbringt.
Pionierarbeit in Kunststoffrecycling: Zahlreiche Bauteile in Autos werden aus Kunststoffen gefertigt. Für sie gelten hohe Anforderungen an Sicherheit, Hitzebeständigkeit und Qualität. Besonders intensiv beanspruchte Kunststoffbauteile in Autos können daher bislang nur aus Materialien auf Erdölbasis hergestellt werden und sind somit meist nicht wiederverwertbar. Während sortenreine Kunststoffe oft mechanisch recycelt werden, ist das Recycling von gemischten Kunststoffabfällen eine grosse Herausforderung. Audi und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) starten deshalb im Rahmen des THINKTANK „Industrielle Ressourcenstrategien“ ein Pilotprojekt für chemisches Recycling, um diese Kunststoffmischfraktionen in einen ressourcenschonenden Kreislauf zurückzuführen. (fs)