Volkswagen: Stackmann geht, Zellmer kommt
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Der Vertriebsvorstand der Marke VW, Jürgen Stackmann, hat den Volkswagen-Konzern mit sofortiger Wirkung verlassen. Neuer Vertriebsvorstand der Marke VW PW ist seit dem 15. September 2020 Klaus Zellmer, bisheriger Chef von Porsche Cars North America.
Offiziell dankte Marken-Chef Ralf Brandstätter Stackmann für «Engagement und Kompetenz», mit denen der Mananger den Vertrieb durch herausfordernde Zeiten gesteuert habe. «Gleichzeitig hat er sein Ressort auf die grossen Transformationsthemen unserer Industrie vorbereitet», so Brandstätter. Das klingt nicht nach grossen Differenzen, nur die Transformation selbst traut man offenbar eher einem anderen Manager zu.
Über die genauen Gründe des Personalwechsels schweigt sich VW in der Mitteilung aus, laut Medienberichten gab es im Hintergrund aber sehr wohl Differenzen. Im Juli hatte das «Handelsblatt» geschrieben, Stackmann solle angesichts des ID.3 zu wenig für den Vertrieb des Golf 8 und des Passat getan haben. Einer anderen Quelle zufolge soll Stackmann zu viele Widerworte gegeben haben. So soll der Vertriebschef angesichts der nicht gelösten technischen Probleme beim Golf 8 «mit Verweis auf die Mängelliste für eine Verschiebung plädiert haben». Durchgesetzt hat er sich damit bekanntlich nicht. Aber auch die Rassismus-Vorwürfe im Falle des verunglückten-Werbe-Videos fiel in seinen Verantwortungsbereich – neben dem Vertrieb ist Stackmann auch für das Marketing und After Sales zuständig.
Bei der Nachfolge für Stackmann haben sich die Gerüchte bewahrheitet: In der gleichen Mitteilung bestätigte der Konzern, dass Klaus Zellmer Stackmanns Aufgaben zum 15. September übernommen hat. Der Diplom-Betriebswirt war bisher President & CEO von Porsche Cars North America in Atlanta. Der 48 Jahre alte Zellmer war insgesamt 23 Jahre für Porsche tätig.
«Klaus Zellmer hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Vertriebsbereich und verfügt über ein tiefes Verständnis der internationalen Automobilindustrie», sagt Brandstätter. «Zusammen mit ihm werden wir den mit ‚New Volkswagen’ eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen.» Zellmer kann bei der Transformation des VW-Vertriebs zwar auf einige von Stackmann eingeführte Änderungen aufbauen – etwa das Agenturmodell für den Vertrieb der ID.-Modelle. Aber auch dort gibt es noch Nachbesserungsbedarf, einige Vorbesteller des ID.3 haben sich zuletzt mit der Kommunikation seitens VW und der Händler über die Auslieferung ihres Fahrzeugs sehr unzufrieden gezeigt.
Porsche wünschte Zellmer viel Erfolg. «Wir danken Klaus Zellmer von ganzem Herzen für seine grossartige Leistung auf dem nordamerikanischen Markt, die Jahre des Wachstums und die innovativen Initiativen zur Unterstützung von Kunden und Händlern, die er in die Wege geleitet hat», sagt Vertriebsvorstand Detelv von Platen, der bis zu seinem Wechsel in den Vorstand im Jahr 2015 selbst Porsche-Chef in Nordamerika war. Auf Zellmer folgt in Atlanta Kjell Gruner, aktuell unter von Platen Marketing-Chef der Zuffenhausener. (pd/ir)