Renault E-Tech: Drei Bestseller zum Auftakt der Hybridoffensive
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Renault geht im Herbst in die Hybridoffensive: Unter dem Label «E-Tech» sollen bis 2022 15 Modelle teilelektrifiziert werden. Den Auftakt machen die drei Bestseller Clio, Captur und Mégane. aboutFLEET traf die drei Franzosen während eines eintägigen «Speeddatings» im Zürcher Unterland.
Text: Rafael Künzle
Die Grande Nation geht lieber eigene Wege. Kleines Beispiel gefällig? Normalerweise kommen in der Automobilbranche die Topmodelle als erste in den Genuss der neusten technischen Errungenschaften. Anschliessend werden die Neuerungen nach dem Kaskadenprinzip nach unten gereicht. Nicht so bei Renault, wo die Volumenmodelle Vorrang haben. Mit dem Clio E-Tech Hybrid, dem Captur E-Tech Plug-in Hybrid und dem überarbeiteten Mégane E-Tech Plug-in machen deshalb die drei Bestseller den Auftakt zur «E-Tech Hybrid»-Offensive. Das Ziel: In zwei Jahren sollen neben acht vollelektrischen Modellen deren 15 mit Hybrid angeboten werden.
Knowhow aus der Formel 1: Der E-Tech Hybrid-Antrieb beruht auf dem Knowhow und dem Konzept des Renault F1 Teams: ein Verbrennungsmotor, zwei Elektromotoren und eine zentrale Batterie – gekoppelt an ein sogenanntes Multi-Mode-Zahnradgetriebe. Das klauengeschaltete Zahnradgetriebe ist direkt mit den Elektromotoren verbunden, und kommt ohne Kupplung aus.
Als Verbrennungsmotor dient dem Trio ein 1,6-Liter-Benzinmotor mit 91 PS. Hinzu kommen zwei Elektromotoren mit 20 PS und 49 PS (Clio) beziehungsweise 34 PS und 67 PS (Captur und Mégane). Der grössere Elektromotor ist für den eigentlichen Antrieb zuständig, der kleinere dient dem Start des Benzinmotors. Ausserdem bringt er den Vierzylinder auf Touren, um beim Gangwechsel mit der jeweiligen Fahrstufe zu synchronisieren. Das Multi-Mode-Getriebe benötigt deshalb keine Kupplung.
Kaum Mehrgewicht und Platzeinbussen: Während sich die 1,2 kWh Batterie des Clio E-Tech Hybrid durch Rekuperieren beim Fahren lädt, wird die 9,8 kWh Akku der beiden E-Tech Plug-in Hybrid Modelle zusätzlich an einer Wallbox (3h) oder einer gewöhnlichen Steckdose (5h) geladen. Anschliessend können Captur und Mégane Strecken von rund 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Beim Clio steht der Hybrid nach dem elektrischen Start mehrheitlich unterstützend zur Seite. Während der Fahrt kann die Rekuperation und Bremswirkung durch Umschalten des Gangwahlhebels von «D» auf «B» verstärkt werden, zudem stehen jeweils drei Fahrmodi sowie bei den Plug-in Hybridmodellen zusätzlich die Variante «E-Save» zur Wahl.
Erstaunlich: Durch die kompakte Batterie beträgt das Mehrgewicht des Hybridantriebs im Vergleich zum Verbrennungsmotor im Falle des Clio (Blue dCi 115) lediglich 10 kg. Bei den Plug-in Hybriden fällt der Gewichtsunterschied deutlicher aus. Erfreulich: Das Trio muss trotz Batterie kaum Abstriche beim Platzangebot und Kofferraumvolumen hinnehmen.
Kampfpreise zur Lancierung: Lohnt sich der Umstieg auf einen E-Tech Hybrid von Renault? Glaubt man dem Datenblatt, ganz bestimmt: So soll der neuen Clio E-TECH Hybrid 4,3 l/100 km benötigen. Die Plug-in Hybride trumpfen mit fantastischen 1,3 respektive 1,4 l/100 km. Auch auf unseren Probefahrten durchs Zürcher Unterland hinterliessen das E-Tech Trio einen guten Eindruck. Mit regelrechten Kampfpreisen, 21’200 Franken (inkl. 3000 Fr. Rabatt) für den Clio E-Tech Hybrid, 33'200 Franken (inkl. 7000 Fr. Rabatt) für den Mégane E-Tech Plug in Hybrid und 34'100 Franken (inkl. 4000 Fr. Rabatt) für den Captur, dürfte Renaults Auftakt zur «E-Tech Hybrid Offensive diesen Herbst gelingen. Entsprechend rechnet der Schweizer Renault Chef Claude Gregorini beim Clio mit einem künftigen Verkaufsanteil des Vollhybridantriebs von 80 Prozent, rund jeder dritte Mégane- und Captur-Käufer soll sich für einen Plug-in Hybrid entscheiden.