07. November 2019

Zu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung Bern

Mit der Implementierung von über 80 VW e-Golf schloss die Gebäudeversicherung Bern (GVB) in Zusammenarbeit mit Alpiq im vergangenen Jahr eines der bedeutendsten Projekte zur Elektrifizierung einer Fahrzeugflotte in der Schweiz ab. aboutFLEET sprach mit den Verantwortlichen über deren Erfahrungen.

Zu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung Bern
Zu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung BernZu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung BernZu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung BernZu Besuch bei den E-Pionieren der Gebäudeversicherung Bern

Text: Rafael Künzle, Fotos: Fabio Simeon

 

Die Schnellladestation vor dem Glasgebäude in Ittigen deutet es bereits an, die davorstehen VW e-Golf Modelle zerstreuen letzte Zweifel: Hier sind wir an der richtigen Adresse, dem Hauptsitz der Gebäudeversicherung Bern, welche mit über 80 VW e-Golf eine der grössten Elektroflotten des Landes betreibt. Seit rund anderthalb Jahren
sind die lokal emissionsfreien Fahrzeuge in Betrieb, den Spatenstich legte das Unternehmen aber bereits 2003, wie Patrick Lerf, Finanzvorstand der GVB erklärt: «Wir sind als Versicherer von Elementarschäden vom Klimawandel direkt betroffen und wollten handeln.» Eine Klimastrategie wurde ausgearbeitet, welche 2005 erstmals in Kraft trat. Deren Hauptziele: Die Reduzierung des eigenen CO2-Ausstosses sowie die Sensibilisierung der Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit.
 

 

Der Massnahmenplan griff: So wichen beispielsweise alte Glühbirnen sparsamen LED-Lampen oder der Papierverbrauch wurde drastisch reduziert. Kurz: man konnte die Emissionen pro Mitarbeitenden um 35 Prozent senken, und die gesteckten Ziele bis 2015 somit erreichen. Doch zwei Knacknüsse blieben stehts bestehen: Die hohen Emissionen bei Pendel- sowie Geschäftsfahrten. «Wir schufen Anreize durch Vergünstigungen bei Fahrten mit dem ÖV oder beim Bilden von Fahrgemeinschaften», erläutert Lerf. Was im Falle der Pendelfahrten durchaus wirkte. Weit schwieriger gestaltete sich das Unterfangen hingegen bei den Geschäftsfahrten, da die GVB Mitarbeitenden oft in den ländlichen, und somit weniger gut vom ÖV erschlossenen Gegenden anzutreffen sind. Die Einführung einer alternativ betriebenen Flotte kam aufs Tapet. Bis dato verfügte die GVB über keine eigene Fahrzeugflotte, die Fahrten erfolgten mit dem Privatfahrzeug und wurden via Spesen abgerechnet.
 

 

2016 begann die Testphase: Verschiedene Antriebsvarianten und Modelle konnten von den Mitarbeitenden Probe gefahren werden, letztlich entschied man sich demokratisch für den VW e-Golf. «Dazwischen mussten wir auch Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität, wie die Reichweitenangst, im persönlichen Gespräch ausräumen», sagt Lerf.

 

 

Eine weitere Herausforderung bestand in der Bereitstellung der Infrastruktur. Zusammen mit der Schweizer Energiespezialistin Alpiq wurden 90 Ladestationen in der Tiefgarage und drei Schnelladestationen direkt vor dem Firmengebäude geplant und schliesslich installiert. Ein intelligentes Energiemanagementsystem war integraler Bestandteil der Lösung, da mehrere Autos gleichzeitig aufgeladen werden müssen – ohne ein solches System könnte das Gebäude Stromausfällen ausgesetzt sein. Darüber hinaus wurden die Mitarbeiter zu Hause mit Ladestationen ausgestattet.
 

 

Felix Dony, Head of Alpiq E-Mobility Schweiz: «Der Klimawandel ist kein kosmetisches Problem. Es bedarf grundlegender Veränderungen und wir danken der GVB, dass sie als Pionierunternehmen in dieser Angelegenheit auf uns vertrauen. Es war ein gewaltiges Projekt und mit all den gewonnenen Erkenntnissen sind wir noch besser vorbereitet, ähnliche Fälle zu realisieren.»
 

 

«Wir haben uns für Alpiq entschieden, weil sie über ein umfassendes Energie-Know-how verfügen und uns einen One-Stop-Shop für die Abwicklung des gesamten Infrastrukturprojekts zur Verfügung gestellt haben», äussert sich Lerf zur Zusammenarbeit. Heute, rund anderthalb Jahre später sprechen die Ergebnisse für sich. Durch die Umstellung auf 80 Elektrofahrzeuge konnte die GVB ihre CO2-Bilanz um weitere 30 Prozent reduzieren. Dies entspricht einer Ersparnis von 130’000 Liter Treibstoff oder 290 Tonnen CO2 pro Jahr, bei rund zwei Millionen zurückgelegten Kilometern und rund 8000 erfolgten Ladevorgängen im Büro und 2400 Zuhause.

 

 

Verbesserungspotenzial macht Patrick Lerf bei der öffentlichen Lade-Infrastruktur aus, welche noch ausbaufähig und teils anfällig sei. Generell zieht Lerf aber ein durchwegs positives Fazit: «Die Mitarbeiter stehen hinter unserer Strategie und sind zufrieden und stolz darauf, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Und last but not least ist der VW e-Golf ein guter Eisbrecher bei Gesprächen mit Kunden, welche unsere Elektro-Fahrzeuge ebenfalls sehr positiv aufnehmen.»

 

www.gvb.ch

www.alpiq.com/ch

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