19. März 2019

Schweizer Markt für E-Autos schwächt sich ab

2018 wurden weltweit erstmals mehr als zwei Millionen Elektroautos verkauft – davon über die Hälfte in China. Der Markt dort wuchs 2018 um 85%, während das Plus in Europa nur 38% betrug. Die Schweiz verliert ihre Spitzenposition im aktuellen McKinsey Electric Vehicle Index (EVI), in dem die Unternehmensberatung regelmässig die Entwicklung der E-Mobilität in den 15 wichtigsten Ländern misst.

Schweizer Markt für E-Autos schwächt sich ab
Schweizer Markt für E-Autos schwächt sich ab

Im aktuellen McKinsey Electric Vehicle Index (EVI) rangiert die Schweiz auf Platz sechs in der Rangliste, die von Norwegen, der Niederlande und China angeführt wird. Der Markt ist in der Schweiz 2018 gegenüber dem Vorjahr nur um 15 % gewachsen – das tiefste Wachstum der europäischen Märkte (Norwegen 18 %, Schweden 45 %; Niederlande 185 %; Portugal 90 %; Deutschland 23%). In der Schweiz wurden 2018 knapp 10'000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen – ein Marktanteil von 2,9 % (Norwegen 75'000 Neuwagen, 39 % Marktpenetration; Schweden 30’000/7,1 %; Niederlande 28'000/5,3 %; Deutschland 71’000/1,9 %). Und noch eine wichtige Marke wurde 2018 übersprungen: Erstmals waren mehr als 5 Mio. E-Autos auf den Strassen unterwegs, fast die Hälfte davon in China. Das Reich der Mitte behauptet damit seine Spitzenposition im aktuellen Ranking.

 

 

Im Kontrast zu den steigenden Verkaufszahlen und der E-Auto-Offensive der Hersteller steht die Frage der Profitabilität für die produzierenden Unternehmen. Bislang verdienen die Autohersteller mit kaum einem E-Auto wirklich Geld – im Gegenteil: Ein typisches Mittelklasseauto, das als Verbrenner in der Herstellung 30‘000 Dollar kostet, ist als E-Version 12‘000 Dollar teurer – eine Kostensteigerung, die die Hersteller in der Regel nicht voll an die Kunden weitergeben können. Die aktuelle Analyse von McKinsey „Making electric vehicles profitable“ geht davon aus, dass unter dem Druck der notwendigen Elektrifizierung der Flotte (u.a. wegen der CO2-Vorgaben) das Thema Profitabilität für die Hersteller noch viel stärker in den Mittelpunkt rücken wird. Die Analyse von McKinsey identifiziert einige Hebel, wie die Mehrkosten für ein E-Auto auf 6‘000-7‘000 Dollar reduziert werden könnten wie z.B. einfacheres Design, Optimierung der Batteriegrösse (40kWh genügt in der Regel), eigene, allenfalls sogar herstellerübergreifende E-Plattformen für E-Autos. Bis 2025 sollte insbesondere dank tieferen Kosten bei der Batterie der Kostenunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos bis 2025 verschwinden.  (pd/eka)

 

 

https://www.mckinsey.com/industries/automotive-and-assembly/our-insights/making-electric-vehicles-profitable

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