Grenzen erkennen, Möglichkeiten ausschöpfen
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Seit 16 Jahren ist ein spezielles Team von Mercedes-Benz on Tour, um Fahrerinnen und Fahrer von Transportern besser auf ihre Fahrzeuge einzustellen. Auf vier Stationen werden sie in relevante Themen eingeweiht und darauf gedrillt.
Helmut Hengst, Veranstaltungsleiter und Instruktor, ist voller Stolz als er vorrechnet: «Seit 16 Jahren kurven wir quer durch die Lande und haben in dieser Zeit schon rund 50'000 Fahrerinnen und Fahrer auf die Transporter einfuchsen können.» Zunächst beschränkte sich diese Aktion auf Deutschland, seit drei Jahren hat man den Radius auf die Schweiz ausgedehnt. Hier wird jeweils an den Standorten von Hinwil (TCS-Fahrzentrum Betzholz), Derendingen (TCS-Fahrzentrum) und Cossonay (Centre TCS) die Wissensvermittlung und Fahrtrainings praktiziert. Auf insgesamt vier Stationen (Van Emotions/Fahrtechnik, Fahrassistenzsysteme erfahren, ECO-Wettkampf sowie Logistik und Ladungssicherung) erhalten die Teilnehmer wertvolle Instruktionen für ihren Arbeitsalltag.
Vor Ort stellt Mercedes-Benz sein gesamtes Nutzfahrzeugprogramm zur Verfügung – Citan, Vito, Sprinter, V- und X-Klasse. Damit werden die Fahrtrainings bestritten. Auf der Schleuderpiste werden die Fahrhilfen wie ESP, ASR und ABS erfühlt. Bernd Hütter führte die Teilnehmer an die physikalischen Grenzen, zeigte aber auch die Möglichkeiten und den Sicherheitsgewinn all dieser Systeme spürbar auf. Die Fahrer lernten, heikle Situationen zu meistern oder zumindest zu entschärfen.
Auf einer anderen Strecke wird die Wirkungsweise des adaptiven Tempomaten, Notbremsassistenten, Auffahrschutz, Toter-Winkel-Assistenz und Parkhilfen etc. erlebbar gemacht. Dominic Leuschner und Norbert Mattausch machten die Teilnehmer mit der wirkungsvollen Nutzung dieser Systeme vertraut.
Ein grosser Themenblock befasst sich mit der Ladungssicherung. Hier erfahren die Teilnehmer, wie lebenswichtig gut befestigte Werkzeuge, Transportgüter etc. sind. «Eine Vollbremsung bei 50 km/h beschleunigt Gegenstände auf das 40-fache ihres Gewichts», machte Henry Hilbert deutlich. Das heisst: Eine Bohrmaschine von 3 kg erreicht das Gewicht von 120 kg. Hier beginnen gewaltige Kräfte zu wirken, fähig, eine Rückwand oder auch einen Sitz zu durchschlagen und den Fahrer massivst zu verletzen. «Deshalb», so Hilbert, «empfiehlt es sich, sich die Bibel der Ladungssicherung «VDI2700» aus dem Internet runterzuladen. Hier finden Sie Antworten auf alle Fragen.» Als wertvoller Helfer erweise sich aber auch die App «brugg lashing», die ebenfalls kostenlos heruntergeladen werden kann und mit deren Hilfe die korrekte Ladungssicherung massgenau errechnet wird.
Sprit sparen ist ein Thema, das gerade im Flottenbetrieb eine Menge Geld bringen kann. Bei modernen Fahrzeugen ist der Effekt zwar nicht mehr so hoch, wie noch vor wenigen Jahren. Die Motorentechnik, die Getriebe aber auch das Motorenmanagement von Nutzfahrzeugen neuerer Bauart ist bereits auf einen verbrauchsoptimierten Einsatz ausgerichtet. Klaus-Dieter Waldmann gelang es aber, so manchem Teilnehmer ein «Ah» und «Oh», zu entlocken. In Derendingen fuchste er die Leute auf eine effiziente Fahrweise ein, und man staune: Das beste Resultat lieferte ein Fahrer, der 1,5 Liter auf 100 km einsparte und dies bei einer um 2 km/h höheren Durchschnittsgeschwindigkeit. Wenn man das nun die Jahreslaufleistung und Anzahl der Flottenfahrzeuge umrechnet, kommt man auf ein ganz erkleckliches Sümmchen, das sich einsparen lässt.
Die Teilnehmer erhielten zum Ende des Tages eine Urkunde ausgehändigt. Und manch eine(r) zeigte sich denn auch überzeugt davon, fortan sicherer und bewusster unterwegs zu sein. Damit darf der Aktion «Mercedes-Benz Transporter Training on Tour» durchaus des Prädikat «Mission possible» zugestanden werden. (eka)