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16.11.2015

Unfallinstandstellung: Die IG-Swissgarant im Trainingslager

Das Seminar Schadenmanager VI der IG Swissgarant vom 5. November 2015 in Luzern deckte auf, womit die Branche aktuell zu kämpfen hat, und was die Herausforderungen der Zukunft sind. Sicher ist, dass Swissgarant-Betriebe dank ihren hohen Qualitätsstandards gut für alle Herausforderungen gerüstet sind.

Beim Blick in die Zukunft war in Luzern die zunehmende Automatisierung der Fahrzeuge ein Thema. Die wird die Schadenquote senken, denn eine EU-Studie besagt, dass bei rund 75 Prozent aller Verkehrsunfälle allein der Mensch Schuld ist. Bei der IG Swissgarant sieht man die Entwicklung auch als Chance. Nicht nur die Automatisierung der Fahrzeuge nimmt zu, auch die Komplexität der Carrosseriestrukturen. Unfallschäden an solchen Fahrzeugen können nur in Betrieben repariert werden, wo nach Herstellervorgabe Instand gestellt wird, also etwa in Swissgarant-Betrieben. Und nur korrekte Instandstellung führt dazu, dass alle Herstellergarantien erhalten bleiben, und dass ein Swissgarant-Betrieb auf die Instandstellung lebenslange Garantie gewährt, die auch nach einem Verkauf auf dem Fahrzeug bleibt.

 

Dies sind auch Argumente, die ein Swissgarant-Betrieb zur Hand hat, wenn eine leistungspflichtige Versicherung ihrem Kunden oder dem Geschädigten im Schadenfall von gewissen Reparaturmethoden abrät und sie gar als unnötigen «Eingriff» abtut, um ihre Schadenskosten zu optimieren.

 

Aber es gilt für die Branche auch andere Probleme zu meistern. So etwa die Tatsache, dass die Versicherungen ihre Aussendienstmitarbeiter darauf trimmen, bei Schäden, die sich dem Totalschadenwert nähern, einen kommerziellen Totalschaden anzustreben. Dies weil mit dem Verkauf des Unfallwracks die Kosten besser optimiert werden können, als im Reparaturfall.

 

Folgen: Dem Reparaturbetrieb entgeht ein Auftrag, der Autohalter verliert sein Auto, obwohl es reparaturwürdig ist. Credo der IG Swissgarant: Der Fokus liegt in solchen Fällen immer auf dem Kundenwunsch. Es wird dem Kunden mitgeteilt, dass sein Auto repariert werden kann, aber auch, dass die Situation günstig wäre für einen allfälligen Fahrzeugwechsel. Ein Kunde wird im Grenzfall also nicht zur Reparatur überredet.

 

Ein weiterer Aspekt, der thematisiert wurde, ist die Regulierung von Auslandschäden, dabei wurde den IG-Mitgliedern vermittelt, wie ein Ausland-Haftpflichtschaden effizient reguliert wird. Ebenfalls Thema war die Schadenkalkulation und eine Neuheit in der Hagelschaden-Erfassung.

 

In Deutschland sind seit 2015 Hagelscanner im Einsatz, die Hagelschäden digital erfassen, und dies genauer als von blossem Auge. Das verhindert Überraschungen bei der Reparatur des Schadens. Es ist keine Seltenheit, dass im Reparaturbetrieb eine wesentlich höhere Zahl Hageldellen festgestellt wird, als im Hagel-Drive-in der Versicherung zuvor gezählt wurde. Das führt natürlich immer zu Diskussionen. Umso schlimmer, wenn sich der Autohalter den zu tief kalkulierten Schaden gleich vor Ort im Drive-in auszahlen lässt. Hagelscanner würden auch in der Schweiz klarere Verhältnisse schaffen. (pd/ir)

 

www.swissgarant.ch

 

 

 

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