So entwickelt Bosch die Batterie der Zukunft
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Mit 400 Millionen Euro jährlich und einem neuen Forschungszentrum in Renningen fördert Bosch die Elektromobilität und die Zukunft der Batterie. Neue Batterien sollen doppelt so viel Energie speichern und deutlich weniger kosten.
Bosch forscht an Batterien, die längeres Fahren ohne Aufladen ermöglichen und gleichzeitig weniger kosten. «Unsere Batterie-Experten schaffen eine wesentliche Voraussetzung für den Durchbruch der Elektromobilität», sagt Dr. Michael Bolle, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Bereichs Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH. Schon 2020 sollen Bosch-Batterien mehr als doppelt so viel Energie speichern können und dabei deutlich weniger kosten. Deshalb investiert das Unternehmen 400 Millionen Euro jährlich in die Elektromobilität.
Wie die nötigen Fortschritte in der Batterietechnik gelingen sollen, erklärt Dr. Thorsten Ochs, Leiter des Forschungsbereichs Batterietechnologie, am neuen Bosch-Forschungscampus Renningen: «Für die breite Akzeptanz der Elektromobilität benötigen wir eine nutzbare Energie von 50 Kilowattstunden bei einem Mittelklassefahrzeug.» Würde man das mit klassischen Bleibatterien schaffen wollen, so kämen die Speicher selbst ohne Verkabelung und Halterung auf ein Gewicht von 1,9 Tonnen.
Besser sind da aktuelle Lithium-Ionen-Batterien. Sie speichern mehr als die dreifache Menge an Energie pro Kilogramm. Ochs und seine internationalen Bosch-Kollegen arbeiten deshalb an noch leistungsfähigeren Energiespeichern. Um das zu erreichen arbeitet Ochs mit seinem Team eng mit Bosch-Experten aus Shanghai und Palo Alto im Silicon Valley zusammen. Zusätzlich hat Bosch ein Joint Venture mit GS Yuasa und der Mitsubishi Corporation gegründet, um die Lithium-Ionen-Batterieforschung voran zu treiben.
Ein wesentlicher Schlüssel um mehr Energie in einer Lithium-Ionen Batterie zu speicher ist, den Graphit-Anteil zu reduzieren beziehungsweise auf das Graphit in der Anode zu verzichten. Ochs und sein Team haben bereits mehrere Ansätze dafür entwickelt, wie sich das Graphit entfernen liesse und welche Materialien dafür nötig sind. Mit dem Kauf des US-amerikanischen Start-Ups Seeo Inc. verfügt Bosch nun über entscheidendes Know-how bei der Umsetzung neuartiger Festkörperbatterien. Diese haben noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie kommen ohne flüssigen Elektrolyten aus, der in herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus enthalten ist und dort unter ungünstigen Bedingungen zu Sicherheitsproblemen führen kann. (pd/ir)