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17.02.2025

Der neue VW Transporter: Für jede Herausforderung gewappnet

Volkswagen Nutzfahrzeuge lanciert die siebte Generation des Transporter: Grösser, geräumiger und digitaler als der Vorgänger, sowie neu auch als Plug-in Hybrid oder Stromer erhältlich. Erste Probefahrt.

Der neue VW Transporter: Für jede Herausforderung gewappnet 1. FAHRT

Mit 5,05 m ist der neue VW Transporter mit kurzem Radstand 15 cm länger als der Vorgänger T6.1.

Text: Mario Borri

 

Die Fahrpräsentation des neuen Transporter fand in Griechenland statt, südlich von Athen. Vermutlich einerseits wegen des wärmeren Wetters, andererseits wegen der geografischen Nähe zum Ford Werk in Kocaeli (Türkei), wo der neue VW Transporter als Bruder des neuen Ford Transit Custom produziert wird. Bei VW Nutzfahrzeuge betonte man aber, dass der Transporter von einem separaten Band laufe und es auch eine gesonderte Qualitätskontrolle gebe. Und auch sonst sollen sich die beiden Transport-Ikonen wenig ähneln. Mein Eindruck: Von schräg hinten sieht der neue VW Transporter aus wie der neue Ford Transit Custom.

 

Äusseres Wachstum schafft mehr Laderaum

Das macht aber nichts, bei den leichten Nutzfahrzeugen ist dieses Plattform-Sharing ja heutzutage üblich. Und sicher auch wegen der Kooperation mit Ford bringt der Generationenwechsel beim VW Transporter zahlreiche Verbesserungen mit sich. Die Standardversion ist nun 5,05 m lang, die Langversion wächst auf 5,45 m. Der Radstand wurde um 9,7 cm auf 3,10 m in der Kurzversion verlängert und erreicht in der Langversion 3,50 m. Die breitere Karosserie (2,03 m ohne Spiegel) schafft zusätzlichen Innenraum, der je nach Variante ein Ladevolumen von 5,8 bis 9,0 m³ bietet. Eine entscheidende Neuerung: Die optimierte Ladeflächengestaltung erlaubt es, nun in der Langversion drei statt zwei Europaletten unterzubringen.

 

Vielseitigkeit für Gewerbe und Personentransport

Während der Transporter mit seinen Karosserievarianten als Kastenwagen, Kombi oder Pritschenwagen mit Doppelkabine die Anforderungen von Handwerk und Logistik optimal erfüllt, steht der Caravelle für gehobenen Personentransport. Mit bis zu neun Sitzplätzen ist er eine ideale Lösung für den Shuttlebetrieb, sei es als Grossraumtaxi oder exklusiver VIP-Transport. Auch bei der Caravelle sorgen zwei verschiedene Radstände für ein Plus an Flexibilität.

 

Mehr Zuladung, höhere Anhängelasten

Professionelle Nutzer profitieren von verbesserten Traglastwerten. Die maximale Zuladung steigt auf bis zu 1,33 Tonnen – ein Plus von 130 kg gegenüber dem Vorgänger. Auch in puncto Anhängelast setzt Volkswagen Massstäbe: Bis zu 2,8 Tonnen Anhängelast sind je nach Variante möglich. Zudem wurde die Dachlast von 150 kg auf 170 kg erhöht, wodurch der Transporter noch vielseitiger einsetzbar ist.

 

Digitales Cockpit und vernetztes Arbeiten

Im Innenraum setzt Volkswagen auf einen hochmodernen Arbeitsplatz mit digitalen Steuerungen. Das 12-Zoll-Digitalinstrument kombiniert sich mit einem 13-Zoll-Touchscreen samt drahtloser Smartphone-Integration für Apple CarPlay und Android Auto. Dank 5G-Konnektivität sind Software-Updates «Over-the-Air» möglich, und erstmals sorgt ein optionaler digitaler Innenspiegel für eine uneingeschränkte Sicht nach hinten – eine wichtige Verbesserung für Fahrzeuge mit Trennwand oder hoher Beladung. Das verbaute Navigationssystem war auf der Testfahrt aber nicht über alle Zweifel erhaben, wir wurden oft fehlgeleitet. 

 

Vielfältige Antriebe: Diesel, Hybrid und Elektro

Ein völlig neu konzipiertes Antriebsspektrum macht den neuen Transporter so vielseitig wie nie zuvor. Neben den bewährten Dieselvarianten bietet Volkswagen erstmals auch Hybrid- und vollelektrische Antriebe für den Transporter und Caravelle an.

Diesel: Die 2,0-Liter-TDI-Motoren stehen mit 81 kW (110 PS), 110 kW (150 PS) und 125 kW (170 PS) zur Verfügung. Während die schwächeren Versionen mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe kombiniert sind, verfügt die stärkste Dieselvariante über eine 8-Gang-Automatik. Ab 110 kW kann zudem der Allradantrieb «4MOTION» geordert werden.

Plug-in Hybrid: Der neue eHybrid kombiniert einen Benzinmotor mit einem Elektromotor und bietet eine Systemleistung von 171 kW (232 PS). Damit ist emissionsfreies Fahren über mittlere Distanzen möglich, ohne auf die Langstreckentauglichkeit eines Verbrennungsmotors zu verzichten.

Elektro: Die vollelektrischen Varianten, e-Transporter und e-Caravelle, sind mit 85 kW (115 PS), 100 kW (136 PS), 160 kW (218 PS) und 210 kW (286 PS) erhältlich. Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Nettokapazität von bis zu 64 kWh ermöglicht eine WLTP-Reichweite von bis zu 330 km. Eine Schnellladefunktion erlaubt es, die Batterie in nur 30 Minuten auf 80 Prozent Kapazität aufzuladen. Optional wird es auch Allradversionen geben.

 

Erster Fahreindruck: Komfortabel und fahrstabil

Zum Test stand uns e-Caravelle mit 136 PS und langem Radstand sowie Transporter TDI mit 150 PS und kurzem Radstand zur Verfügung. Beide Modelle beeindruckten mit kraftvollen Fahrleistungen und gutem Fahrkomfort, trotz teilweise sehr schlechten Strassen. Das Fahrwerk wurde komplett neu abgestimmt und sorgt mit einer Kombination aus MacPherson-Federbeinen und einer platzsparenden Hinterradaufhängung für eine ausgewogene Mischung aus Komfort und Fahrstabilität. Besonders auffällig: Die Lärmdämmung wurde verbessert, sodass selbst im Diesel eine relativ ruhige Kabinenatmosphäre herrschte. Die WLTP-Reichweite von 310 km beim langen e-Caravelle schien uns bei den Testfahrten etwas utopisch, gemäss Bordcomputer waren es knapp über 200 km. Doch die Testroute war auch recht hügelig und die Aussentemperaturen mit knapp 10 Grad für Griechenland eher tief. 

 

In der Schweiz ab 37'800 Franken (exkl. MWST)

Der neue VW Transporter TDI ist ab sofort für ab 37'800 Franken (exkl. MWST) erhältlich. Die e-Versionen (Transporter ab 55'160 Franken exkl. MWST) und der Caravelle (TDI ab Fr. 46'926.-, e ab Fr. 65'076.-, beide inkl. MWST) kommen Ende April. Noch später, nämlich Anfang 2026, sind Transporter und Caravelle dann auch als Plug-in Hybrid lieferbar. Bei allen Varianten wurde die Serienausstattung aufgewertet. LED-Scheinwerfer mit automatischer Fernlichtregulierung, elektronische Parkbremse, Multifunktionslenkrad, Spurhalteassistent sowie Notbremsassistent sind nun Standard. Ausserdem sind Transporter und Caravelle auch als Sondermodelle «Panamericana» und «Edition» erhältlich mit unter anderem lackierten Stossfängern, schwarzer Dachgestaltung und exklusiven Leichtmetallrädern.

 

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