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14.07.2015

E-Bikes: Das Risiko von Selbstunfällen wird unterschätzt

Die «bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung» legt erstmals eine Sicherheitsanalyse zu E-Bikes vor. Damit liefert sie eine wissenschaftliche Grundlage für künftige Präventionstätigkeiten. Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie lautet: Elektrovelo-Fahrer verunfallen öfter bei Selbstunfällen schwer als bei Kollisionen. Diese Gefahr ist den E-Bikern aber wenig bewusst.

E-Bikes: Das Risiko von Selbstunfällen wird unterschätzt

Die «bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung» legt erstmals eine Sicherheitsanalyse zu E-Bikes vor. Damit liefert sie eine wissenschaftliche Grundlage für künftige Präventionstätigkeiten. Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie lautet: Elektrovelo-Fahrer verunfallen öfter bei Selbstunfällen schwer als bei Kollisionen. Diese Gefahr ist den E-Bikern aber wenig bewusst.

Von 2011 bis 2014 hat sich die Anzahl der auf Schweizer Strassen schwer verletzten oder getöteten E-Bike-Fahrer mehr als verdoppelt. Diese Zunahme ist proportional zur Zahl der E-Bikes. Ein Ende des Trends ist nicht abzusehen. Die bfu hat deshalb eine umfassende Sicherheitsanalyse zum Thema Elektrovelos im Strassenverkehr durchgeführt. Es ist die erste Untersuchung dieser Art für die Schweiz. Sie umfasst neben einem Überblick über den Forschungsstand eine Unfallanalyse, eine Lenkerbefragung sowie ein Experiment betreffend der Einschätzung der E-Bike-Geschwindigkeit durch andere Verkehrsteilnehmer.

Eines der bemerkenswerten Ergebnisse der Studie lautet: Wenn E-Bike-Fahrer schwer verunfallen, geschieht das öfter bei Selbstunfällen als bei Kollisionen. Doch gerade das Risiko von Selbstunfällen ist den Lenkern zu wenig bewusst. Wie sich das Risiko zu verunfallen bei E-Bikes im Vergleich zum Fahrrad verhält, kann zwar noch nicht abschliessend gesagt werden. Allerdings zeigen Analysen, dass E-Bike-Unfälle schwerer sind als Fahrradunfälle. Der Hauptgrund dafür: Elektrovelofahrer sind durchschnittlich älter und somit auch verletzlicher als Fahrradfahrer.

Wenn es zu Kollisionen kommt, dann sehr häufig an Kreuzungen und Kreiseln, weil Motorfahrzeuglenker den Vortritt von E-Bike-Fahrern missachten. Experimentell konnte festgestellt werden, dass die Geschwindigkeit von herannahenden E-Bikes unterschätzt wird. Interessant ist, dass kein Unterschied zwischen Fahrrädern und E-Bikes nachgewiesen werden konnte. Ausschlaggebend für die falsche Einschätzung war vielmehr in erster Linie die gefahrene Geschwindigkeit. Je schneller das E-Bike oder Velo fuhr, desto mehr wurde die Geschwindigkeit unterschätzt.

Wie die Sicherheitsanalyse zeigt, besteht für die Erhöhung der Sicherheit von E-Bike-Fahrern Handlungsbedarf. Weitergehende Unfallforschung, Überprüfung und bessere Umsetzung von Strassenbaunormen, Weiterentwicklung der Schutzwirkung von Velohelmen, Fahrkurse für Neueinsteiger sowie Sensibilisierung der E-Bike- und Autofahrer sind zentrale Herausforderungen, denen sich die bfu stellen wird. So lanciert sie zum Beispiel eine Plakatkampagne mit dem Präventionsengel Franky Slow Down.

www.bfu.ch

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