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17.09.2012

Wenn das Auto selbstständig in der Kolonne fährt

Dank des SARTRE Projekt könnten monotone Autobahnfahrten könnten bald der Vergangenheit angehören. Mitarbeiter könnten so während der Fahrt E-Mails checken, Unterlagen lesen oder sich einfach nur ausruhen.

Wenn das Auto selbstständig in der Kolonne fährt

Nach einer umfangreichen Forschungsphase und aufwendigen Praxistests wurde das SARTRE Projekt (Safe Road Trains for the Environment) erfolgreich abgeschlossen. Die Studie gehört zu den derzeit ambitioniertesten Forschungsprogrammen im Bereich der nachhaltigen Mobilität. In dem Projekt, an dem Volvo als einziger Automobilhersteller beteiligt ist, werden Techniken entwickelt, die das eigenständige Fahren von Fahrzeugen im Kolonnenverkehr ermöglichen sollen.

Aus einer Vision wird Wirklichkeit
Das Fahrzeug steuert autonom durch den Verkehr und fährt komplett eigenständig auf der Autobahn zum gewünschten Ziel. Währenddessen geniesst der Fahrer die schöne Landschaft, liest ein gutes Buch oder arbeitet letzte Mails ab. Was sich noch wie Science Fiction anhört, könnte – dank des SARTRE Projekts – schon bald Realität werden. Denn erstmals führten bei einem Praxistest Volvo und seine sieben Forschungspartner eine autonome Kolonnenfahrt auf einer öffentlichen Strasse erfolgreich durch. In der Nähe von Barcelona folgte die Kolonne, bestehend aus einem Volvo XC60, V60 und S60 und dem Führungswagen, einem Volvo Truck, ohne jegliches Eingreifen der jeweiligen Fahrer. „Unsere Testkolonne fuhr mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h teilweise mit weniger als vier Metern Abstand voneinander vollkommen autonom“, erklärt Erik Coelingh, Technik-Experte bei Volvo Cars.

Autonome Kolonnenfahrt bietet viele Vorteile
Hinter dem faszinierenden Forschungskonzept steht die langfristige Vision, ein Mobilitätssystem zu schaffen, bei dem das Buchen und die Teilnahme an Kolonnenfahrten auf Langstrecken einfacher ist, als die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Neben der Option während der Fahrt zum Beispiel E-Mails oder ein Buch zu lesen, bieten Kolonnenfahrten weitere Vorteile in puncto Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz. „Das Einsparpotential bei Kraftstoffverbrauch und Emissionen liegt bei 10 bis 20 Prozent. Das hat zur Folge, dass die Fahrt nicht nur wesentlich komfortabler und sicherer, sondern auch deutlich kostengünstiger wird“, sagt Coelingh.

Kombination aus bewährter und neuer Technik
Bei einer Kolonnenfahrt sind mehrere Fahrzeuge durch Sensoren untereinander sowie mit dem Führungswagen verbunden und kommunizieren miteinander. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die bereits heute in Volvo Sicherheits- und Fahrer-Assistenzsystemen, wie dem aktiven Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem, dem Volvo City Safety System sowie den Spurhalte-, Toter-Winkel- und Einpark-Assistenten zum Einsatz kommen.

Intensiver Dialog der Interessenvertreter
Die erfolgreiche Umsetzung von Kolonnenfahrten auf Europas Strassen ist nicht allein eine Frage der Technik. Deshalb untersucht die SARTRE Forschung auch, welche Veränderungen notwendig sind, um Autokolonnen Realität werden zu lassen. Das Projektkonsortium stand im permanenten Dialog mit verschiedenen relevanten Interessengruppen. An einer ersten grossen Gesprächsrunde über die nicht-technischen Herausforderungen, wie gesetzliche Bestimmungen, waren Politiker sowie Technik- und Verkehrssicherheitsexperten beteiligt. „Bevor autonome Kolonnenfahrten Wirklichkeit werden, müssen noch zahlreiche Schlüsselfragen geklärt werden. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass in dieser innovativen Technik grosses Potential steckt“, erklärt Erik Coelingh abschliessend.


Weitere Informationen unter: www.SARTRE-project.eu

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