Starterbatterien brauchen auch bei Elektroautos Aufmerksamkeit
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Mehr als 3,4 Millionen Mal wurde der ADAC in Deutschland im Jahr 2022 zur Pannenhilfe gerufen. In 43,2 Prozent dieser Fälle war der Ausfall der Starterbatterie die Ursache. Bei den Elektroautos lag der Anteil der defekten 12-Volt-Batterien mit 55,6 Prozent sogar noch höher.
Ob Verbrennungs- oder Elektromotor: Die Starterbatterie ist nach wie vor die mit Abstand häufigste Pannenursache. Besonders häufig sind diese Ausfälle im Winter, wenn die Temperaturen niedrig sind und die Verbrennungsmotoren die Batterie stärker belasten als im Sommer. Ausserdem sinkt die Batteriekapazität bei Kälte, insbesondere wenn die Batterie bereits durch hohe Temperaturen im Sommer geschädigt wurde.
Das liegt oft einfach daran, dass die 12-V-Batterien der ersten Generation von Elektroautos inzwischen das Ende ihrer Lebensdauer von vier bis fünf Jahren erreicht haben und ersetzt werden müssen. Bei einigen Modellen ist der Ausfall auf die Art der Verwendung der 12-V-Batterie in der Fahrzeugelektrik zurückzuführen. «Bei den Systemen einiger Elektrofahrzeughersteller ist die Ladestrategie für die 12-Volt-Batterie noch nicht ausgereift», sagt Nadine Dehnert, Design Engineering Lead bei Clarios. «Dies führt häufig zu einer Tiefentladung der 12-V-Batterie. Das liegt daran, dass von der Starterbatterie mehr Strom angefordert wird, als ihr aufgrund ihrer Kapazität zur Verfügung steht. Wenn die Batterie dann nicht richtig geladen wird, etwa weil das Fahrzeug längere Zeit ohne Strom steht, oder wenn die 12-Volt-Batterie während eines Fahrzyklus nicht ausreichend von der Hochvoltbatterie geladen wird, führt das irgendwann zum Ausfall, vor allem, wenn das wiederholt passiert», erklärt sie.
Ein weiterer Grund könnten die regelmässigen Systemupdates für Elektrofahrzeuge sein. Diese verbrauchen Strom, der über den 12-Volt-Stromkreis geliefert wird. Hinzu kommt, dass bei vielen Elektrofahrzeugen die Antriebsbatterie während der Aktualisierung mehrfach gestartet wird oder das Fahrzeug aus anderen Gründen immer wieder aufgeweckt wird. Dadurch wird auch die Starterbatterie stark belastet. Wenn dies mehrmals passiert, ohne dass die Batterie wieder aufgeladen wird, lässt sich das Fahrzeug oft nicht mehr entriegeln oder starten. Dies ist z. B. der Fall, wenn das Fahrzeug während des Urlaubs für mehrere Wochen geparkt wird und regelmässig Updates erhält.
Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, die Starterbatterie nach den Sommerferien, spätestens aber vor Einbruch des Winters, von einer Fachwerkstatt überprüfen zu lassen. Aber nur geschulte Fachleute können sicherstellen, dass die richtige Ersatzbatterie für das Fahrzeug verwendet wird, damit die wesentlichen Leistungs- und Sicherheitsfunktionen weiterhin einwandfrei funktionieren.
Spezielle Tipps für Fahrer von Elektroautos:
Um eine übermässige Belastung der Antriebsbatterie im Winter zu vermeiden, ist es besser, das Auto über Nacht in einer Garage zu parken. Das ist auch gut für die 12-V-Batterie.
Heizen Sie ein Elektroauto nur vor, wenn es an der Ladestation angeschlossen ist, da sich sonst die Reichweite verringert. In den meisten Fällen wird die Wärme durch Strom aus der Steckdose bereitgestellt, so dass während der Fahrt weniger geheizt werden muss. Oft reicht die effizientere Sitz- und Lenkradheizung aus. Dadurch wird die Belastung der Antriebsbatterie verringert.
Aber Vorsicht: Einige Fahrzeugmodelle heizen während des Ladevorgangs noch mit der 12-V-Batterie. Wenn diese entladen wird, bevor die Antriebsbatterie vollständig geladen ist, kann der Ladestecker nicht abgezogen werden, da diese Funktion von einem Steuerkreis gesteuert wird, der von der 12-V-Batterie gespeist wird. (pd/mb)
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