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15.08.2023

«Unsere Branche ist aktuell definitiv nicht unterbeschäftigt»

Die ALPHABET Fuhrparkmanagement (Schweiz) AG zählt hierzulande zu den wichtigsten Anbietern von Business-Mobility-Lösungen für Firmenautos aller Marken. aboutFLEET hat Markus Lerch, Chief Sales Officer, zum Interview getroffen. Interview: Fabio Simeon / Bild: Alphabet

«Unsere Branche ist aktuell definitiv nicht unterbeschäftigt»

Markus Lerch, Chief Sales Officer, der ALPHABET Fuhrparkmanagement (Schweiz) AG.

aboutFLEET: Welche Themen beschäftigen die Branche aktuell am meisten?

Markus Lerch: Unsere Branche ist aktuell definitiv nicht unterbeschäftigt. Zu den aktuellen Herausforderungen gehören die Störungen in den globalen Lieferketten, die sich in unterschiedliche Weise ausprägende Inflation, das sich abzeichnende Ende der Tief[1]zins-Politik und die damit verbunden Auswirkungen auf Finanzierungsgeschäfte. Schliesslich sind sicherlich auch die Aufgaben in Zusammenhang mit der zügig voranschreitenden Digitalisierung ein nicht zu unterschätzendes Thema.

 

Was raten Sie den Flottenverantwortlichen angesichts der anhaltenden Lieferengpässen?

Sich entsprechend darauf einzustellen in[1]dem vor allem alle vorhersehbaren Dinge rechtzeitig angepackt werden, damit bei den unvorhersehbaren Dingen pragmatisch improvisiert werden kann. Ein Flottenverantwortlicher muss die eigene Organisation gut kennen, um interne Entscheidungswege und die damit verbunden Zeit richtig abschätzen können, so dass z.B. ein 1:1 Ersatz von Dienstfahrzeugen frühzeitig angestossen werden kann. Für unvorhersehbare Dinge empfehle ich einen Flottenmanagement-Partner zu wählen, der pragmatisch und lösungsorientiert handelt, wann es die Situation erfordert.

 

Sind KMUs aufgrund der gestiegenen Strompreise beim Umstieg auf die E-Mobilität aktuell zurückhaltender, oder ist der Boom ungebrochen?

Ich denke dass Unternehmen, welche den Weg zur Elektromobilität eingeschlagen haben, sich durch die volatilen Strompreise nicht davon abbringen lassen. Die Nachfrage und Bestrebung auf Elektromobilität umzustellen, ist aus meiner Sicht ungebrochen. Es sind vielmehr die Rahmenbedingungen, vor allem hinsichtlich Infrastruktur, welche das eine oder andere Unternehmen noch ausbremsen. Auch muss man bedenken, dass wir vor allem von PWs sprechen und im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge die Diskussion nochmals um einiges anspruchsvoller ist.

 

Welche Beratungsdienstleistungen bietet Ihr Unternehmen in Puncto E-Umstieg?

Wir haben eine umfassende E-Roadmap für unsere Kunden entwickelt, welche sie von A bis Z durchführt - also von Beratung über Implementierung bis zum Betrieb einer ganzheitlichen eMobility Lösung. Dazu zählen: Fuhrparkanalyse, Modell-Strategie, eCar Policy Consulting, Ladekonzepte (öffentlich, zu Hau[1]se, in Firma), Online-Reporting, Abrechnung, etc. Das Knowhow ist aktuell wirklich sehr gefragt und bietet für Kunden grossen Mehrwert, da ein Umstieg auf die E-Mobilität nicht unter[1]schätzt werden darf. Ein gutes Konzept, eine solide und realistische Planung sowie eine konsequente Umsetzung sind dabei essentiell. Massgeschneiderte Mobilitätslösungen sind bei Grossunternehmen vermehrt ein Thema.

 

Wird der klassische Dienstwagen langfristig zum Relikt?

Die Entwicklung bewegt sich klar Richtung massgeschneiderten Mobilitätslösungen, dennoch denke ich nicht, dass der Dienstwagen per se ein Relikt wird. Sicherlich wir der Hauptverwendungszweck und gewerbliche Nutzen für die Unternehmen mehr und mehr hinterfragt. Auch werden höhere Ansprüche gestellt an Wirtschaftlichkeit oder Auslastung. Folglich werden sich Veränderungen abzeichnen. Der Dienstwagen bringt jedoch noch immer einen wichtigen Fringe Benefit mit: Viele Menschen wollen sich individuell bewegen und haben einen hohen Nutzen durch das Dienstfahrzeug.

 

Wie gross ist die Nachfrage ganzheitlicher Mobilitätslösungen und wie stellt sich Ihr Unternehmen darauf ein?

Viele Flotten-Mobilitätslösungen sind nach wie vor vom jeweiligen Core-Business der jeweiligen Firma getrieben. Heisst: So wie sich die Arbeitnehmenden geschäftlich bewegen müssen, so wird die Mobilität nachgefragt. Dabei kann ÖV oder E-Bike komplementär mit zum Einsatz kommen. Ein Service-Techniker wird jedoch nicht im ÖV unterwegs sein, da braucht es ein Dienstfahrzeug. Deshalb ist gemäss unserer Erfahrung die Nachfrage noch nicht enorm, sie ist aber vorhanden und das ist gut so. Wir stellen uns mit Investitionen in unsere digitalen Lösungen sowie mit selektiven Kooperationen auf das Thema ein.

 

Auto-Abos sind zur Zeit in aller Munde. Eine Trenderscheinung, die lediglich für Private infrage kommt, oder eine ernsthafte Alternative für Unternehmen zu Kauf und Leasing?

Das Stichwort «Autoabo» ist dieser Tage medial auffällig präsent. Wir bei Alphabet freuen uns, dass unterdessen auch andere entdeckt haben, dass diese Art der Mobilitätslösung, alles rund um das Fahrzeug von einem Dienstleister zu beziehen, in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist und seine Vorteile erkannt werden. Das bietet Alphabet in der Schweiz bereits seit an. Das Ganze flexibler darzustellen und als Abo zu vermarkten, ist ein kluger Gedanke. Im Endeffekt geht es aber darum, dass sich Nutzer bewusst sind, dass es sinnvoll ist, alle mit dem Fahrzeug verbundenen Services von einem Partner und zu einem definierten Paketpreis zu beziehen. Das ist für uns bei Alphabet selbstverständlich – und dies bei maximaler Flexibilität bezüglich Fahrzeugmodellen, Laufzeiten und Laufleistungen.


https://www.alphabet.com/

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